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Test-Kaiser Wien – trotzdem attackiert ÖVP die Hauptstadt weiter

Trotzdem attackiert ÖVP die Hauptstadt weiter

Wien testet weit mehr als die europäischen Spitzenländer Deutschland oder Italien, die Virus-Lage in der Hauptstadt ist insgesamt relativ stabil. Trotzdem ritt die Wiener ÖVP am Wochenende erneut gegen Wien aus. Bürgermeister Ludwig wirft der Bundesregierung indes ein “Zuviel an Panikmache” vor.

Wien, 20. Juli 2020 | Wien ist das Bundesland, das mit Abstand am meisten testet. Schon jeder zehnte Wiener wurde mindestens einmal auf Corona getestet, rechnet man Tests pro Millionen Einwohner.

Damit testet Wien mehr als europäische Vieltester, wie etwa Deutschland oder Italien. Nur noch Spanien, Russland, Portugal, Großbritannien und Kleinstaaten wie Luxemburg oder Gibraltar testen noch mehr als Wien.

Test-Kaiser Wien

Gestern knackte man die 200.000-Tests-Marke, hinter Wien kommt Niederösterreich mit 137.000 Tests. Durch die intensive Teststrategie erwischt Wien auch viele asymptomatische Fälle, die das Virus unbemerkt weitergeben könnten. Mittlerweile hat auch Oberösterreich auf die Wiener Teststrategie, auch asymptomatische Kontaktpersonen zu testen, umgeschwenkt.

Wien scheint die Epidemie gut im Griff zu haben: Am 18. April hatte man 29 Fälle pro 100.000 Einwohner, am 18. Mai nur noch 31 Fälle. Derzeit gibt es einen leichten Anstieg: Stand man am 18. Juni bei 14 Fällen, waren es am 18. Juli wieder 24. Im Vergleich zum Vormonat gingen die Hospitalisierungszahlen aber sogar zurück.

Nächste ÖVP-Attacke gegen Wien

Trotzdem attackierte die ÖVP Wien am Wochenende erneut das Krisenmanagement der Stadt Wien per Aussendung. Wien “solle endlich die Unterstützung der Polizei annehmen“, heißt die bereits bekannte Wahlkampf-Propaganda der ÖVP gegen Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Dabei deckte der ORF erst kürzlich auf, dass kaum ein Bundesland die Hilfe der Polizei in Anspruch nimmt.

Die Wiener SPÖ nimmt die Fake-Attacken der ÖVP aber immer gelassener. In einem „Presse“-Interview wirft Wien-Bürgermeister Michael Ludwig der türkis-grünen Regierung eine „Zuviel“ an Angst und Panikmache vor:

„Man verliert an Vertrauen, wenn man mit Angst und Panikmache auftritt und sich nachher herausstellt, dass das zu keinem Zeitpunkt berechtigt war. Es war sicher ein Zuviel. Mir wäre lieber gewesen, man hätte mehr aufgeklärt, die Menschen mehr mitgenommen, sie nicht nur propagandistisch informiert“,

so Michael Ludwig zur Propaganda-Politik der Bundesregierung. Vor zwei Wochen hatte Peter Hacker dem Plan der türkis-grünen Regierung vorgeworfen, aus der Polizei eine „Gesundheitspolizei“ zu machen – und dafür in den sozialen Medien viel Zuspruch geerntet.

Laut Hacker umfassende Maskenpflicht in Wien aktuell nicht notwendig

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker meint rund um die aktuell hitzig geführte Maskenpflicht-Debatte, dass es diese in Wien aktuell nicht brauche: „Derzeit ist es meiner Ansicht nach nicht notwendig, solche Generalmaßnahmen zu setzen.“

Hacker spricht sich allerdings nicht grundsätzlich gegen eine Maskenpflicht aus. Sollte sich die stabile Lage in Wien verschlechtern „kann es aber einen Zeitpunkt geben, an dem das sinnvoll ist – sowohl regional, als auch überregional.“

Ohnehin steht die Wiedereinführung der Maskenpflicht gerade auf Eis, weil Sebastian Kurz in Brüssel verweilt. Offenbar muss Gesundheitsminister Rudolf Anschober auf den Kanzler warten, um in einer Pressekonferenz neue Maßnahmen verkünden zu dürfen.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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