Dienstag, April 23, 2024

Corona Konzert – Deutschland sucht den Superspreader

Deutschland sucht den Superspreader

In Deutschland sind Großveranstaltungen in geschlossenen Räumen bisher verboten. Für ein Corona-Forschungsexperiment lädt die Universitätsklinik Halle 4.000 Freiwillige auf ein Konzert von Tim Bendzko ein, um das Ansteckungsrisiko in Hallen zu untersuchen. Die Konzertbesucher setzen sich dabei dem Risiko einer Ansteckung aus.

Wien, 21. Juli 2020 | Die Existenz vieler Veranstalter ist seit Absage aller Konzerte stark bedroht, aufseiten der Gesellschaft fällt ein großer Teil des kulturellen Lebens weg. Um öffentliche Veranstaltungen im geschlossenen Raum trotz Coronavirus wieder ermöglichen zu können, haben Forscher der Uniklinik Halle das Projekt „Restart-19“ (Risk Prediction of Indoor Sports and Culture events for the Transmission of COVID-19) ins Leben gerufen.

Eine volle Konzerthalle ohne Hygienemaßnamen – wie gefährlich ist das?

Klar ist, dass das Infektionsrisiko insbesondere in geschlossenen Räumen besonders hoch ist. Doch das Projekt „Restart-19“ versucht jetzt mittels Experiment, mögliche Rahmenbedingungen aufgrund mathematischer Methoden zu finden, um Konzerte und Sportveranstaltungen in geschlossenen Hallen wieder möglich zu machen. Dazu werden 4.000 Freiwillige im Alter zwischen 18 und 50 Jahren gesucht:

“Die Ergebnisse dieser Studie können dazu beitragen, eine Perspektive für viele Sportvereine und Kulturschaffende zu entwickeln, unter welchen Rahmenbedingungen eine Zulassung von Zuschauern bei Großveranstaltungen wieder möglich sein könnte.”

Während des Konzertes werden alle Teilnehmer mit sogenannten „Contact Tracern“ ausgestattet, die sie um ihren Hals hängen müssen. Ein Contact-Tracer misst alle paar Sekunden konstant den Abstand zu anderen Teilnehmern. Hierdurch sollen genaue Risikomomente während des Konzertes gemessen und aufgezeichnet werden. Zudem bekommt jeder Teilnehmer ein fluoreszierendes Handdesinfektionsmittel: Nach der Veranstaltung leuchtet im UV-Licht daher alles, was angefasst wurde. Laut Projektveranstalter können so Oberflächen für die Berücksichtigung von Hygienekonzepten ausgewertet werden.

Drei Szenarien: Wie vor Corona-Zeiten, mit leichten und harten Sicherheitsmaßnahmen

Auf dem Konzert sollen drei Szenarien durchgespielt werden. Alle 4.000 Teilnehmer dürfen ganz normal durch die zwei Eingänge in die ARENA Leipzig eintreten, es soll ein Veranstaltungsablauf wie vor Ausbruch der Pandemie nachgespielt werden. Das bedeutet: ohne Hygienevorschriften, ohne Mindestabstand, ohne Maskenpflicht. Um jedoch ein sogenanntes „Superspreader-Event“ zu vermeiden, erhalten alle Teilnehmer einen Corona-Test, den sie 48 Stunden vor Beginn der Studie zu Hause selbst durchführen müssen. Erst mit einem negativen Test darf an der Studie teilgenommen werden, so der Veranstalter.

Im zweiten Szenario werden die 4.000 Teilnehmer erneut in die Halle gelassen, diesmal mit einem „optimierten Hygienekonzept“. Im dritten Szenario sollen die Probanden den Mindestabstand einhalten, die Teilnehmerzahl wird halbiert. Um ein realitätsnahes Zuschauerverhalten zu gewährleisten, wurde der deutsche Singer-Songwriter Tim Bendzko dazu eingalden, das Corona-Konzert zu spielen.

Deutschland stellt sich als erstes dieser Herausforderung

Die Kosten von knapp einer Millionen Euro werden von den Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt getragen. Die Projektleiter der Veranstalter wollen mit dem Experiment Maßnahmen schaffen, womit es möglich sei, Großveranstaltungen nach dem 30. September wieder aufzunehmen, ohne dabei die Bevölkerung zu gefährden:

“Die größte Herausforderung – glaube ich – wird die Datenauswertung. Denn wir werden über einen ganzen Tag hinweg alle fünf Sekunden die Kontakte zu allen anderen Probanden im Umkreis von 30 Metern messen”,

so Projektleiter Stefan Moritz.

Während die Forscher behaupten, dass das Risiko, sich beim Konzert mit dem Virus zu infizieren, „extrem gering“ sei, warnen sie auch davor, dass ein 100 prozentiger Schutz nicht garantiert werden kann.

„Muss nur noch kurz die Welt retten“

Mit diesem Satz hat Sänger Bendzko vor neun Jahren die deutschen Charts erklommen. Jetzt rettet er zwar nicht die Welt, jedoch vielleicht am 22. August 2020 zukünftige Veranstaltungen. Da soll das Test-Konzert nämlich stattfinden. Es bleibt jedoch spannend, ob dieses Event nicht doch in ein Superspreader-Event umschlägt. Bisher haben sich bereits über 900 Menschen dazu angemeldet.

(jz)

Titelbild: APA Picturedesk

Das ist ein Unterüberschrift

Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam et justo duo dolores et ea rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet. Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam et justo duo dolores et ea rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet.

Titelbild: APA Picturedesk

Redaktion
Redaktion
Die ZackZack Redaktion
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

Jetzt: Polizeiäffäre "Pilnacek"

Denn: ZackZack bist auch DU!