Dienstag, April 16, 2024

Wirecard: Die Linke zitiert Merkel her

Wirecard

Im August 2019 machte sich Angela Merkel in China für Wirecard stark. Damals sollen die Vorwürfe gegen Wirecard schon im deutschen Finanzministerium bekannt gewesen sein. Die Linke will nun wissen, was Merkel wusste.

Berlin, 21. Juli 2020 | Linken-Chefin Katja Kipping hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, dem Finanzausschuss des Deutschen Bundestags Rede und Antwort zum Skandal um den insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard zu stehen.

Merkel-Einsatz für Wirecard in China

Merkel müsse in der für kommende Woche angesetzten Sondersitzung des Ausschusses Auskunft darüber geben, “was genau sie gewusst hat” und “welche Konsequenzen sie daraus gezogen hat”, erklärte Kipping am Dienstag in Berlin.

Das deutsche Finanzministerium hatte zuvor gegenüber der “Süddeutschen Zeitung” und dem “Spiegel” erklärt, es habe am 23. August vergangenen Jahres “auf Anfrage des Kanzleramts per E-Mail verschiedene Informationen zum Fall Wirecard weitergegeben”. Unklar war aber, ob diese Informationen die Kanzlerin erreicht haben. Merkel hatte sich danach bei einem Besuch in China für Wirecard und andere deutsche Unternehmen eingesetzt.

Was wusste Merkel?

Dass sich Merkel “in Kenntnis der Ermittlungen gegen Wirecard weiter international für das Unternehmen eingesetzt hat, wirft Fragen auf”, erklärte dazu Linken-Chefin Kipping.

Laut “Spiegel” wurde dem Kanzleramt im vergangenen August unter anderem mitgeteilt, dass Wirecard in den Fokus diverser Aufsichtsbehörden gerückt war. “Das Bundesministerium der Finanzen hat an das Bundeskanzleramt auf Arbeitsebene auf – im Übrigen öffentlich bekannte – Vorwürfe gegen das Unternehmen Wirecard hingewiesen”, erklärte der Sprecher. Übermittelt worden seien zusätzlich unter anderem Bundestagsdrucksachen mit Parlamentsanfragen zu den Anschuldigungen gegen Wirecard.

(apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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