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Trump wünscht Epstein-Komplizin “Alles Gute”

US-Präsident Donald Trump hat Ghislaine Maxwell, der inhaftierten Ex-Freundin des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, “alles Gute” gewünscht. Er habe Maxwells Fall zwar nicht sehr verfolgt, sagte Trump am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Washington, ließ sich aber zu den Wünschen hinreißen.

Washington/New York, 22. Juli 2020 | Die Tochter des verstorbenen britischen Medienmoguls Robert Maxwell war Anfang Juli im US-Bundesstaat New Hampshire wegen Beihilfe des sexuellen Missbrauchs an minderjährigen Mädchen festgenommen worden. Der US-Präsident bestätigte bereits, er habe Maxwell mehrfach in Palm Beach im Bundesstaat Florida getroffen, wo Trump sein Luxusressort Mar-a-Lago hat.

Epstein-Frau redet sich raus

Maxwell soll laut den Ermittlern an dem Missbrauch teilweise auch selbst beteiligt gewesen sein. Das jüngste Opfer war nach Angaben der Staatsanwaltschaft 14 Jahre alt. Die gegen Maxwell erhobenen Anschuldigungen beziehen sich auf drei mutmaßliche Opfer sowie den Zeitraum zwischen 1994 und 1997. Maxwell weist die Vorwürfe zurück und hat auf nicht-schuldig plädiert. Ihr drohen bei einer Verurteilung bis zu 35 Jahre Haft.

Die US-Bundesanwaltschaft wirft Maxwell vor, die minderjährigen Mädchen für Epstein rekrutiert zu haben, der diese dann sexuell missbraucht hat. Eine New Yorker Richterin entschied in der vergangenen Woche, dass die 58-Jährige bis zu Beginn ihres Prozesses in einem Jahr in Untersuchungshaft bleiben muss.

Maxwells Festnahme war eine spektakuläre Entwicklung im Fall Epstein. Der Multimillionär soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Der Investmentbanker wurde im Juli 2019 festgenommen und im August tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan gefunden. Nach Angaben des US-Justizministeriums nahm der 66-Jährige sich das Leben.

Trump widerspricht sich in seinen Aussagen zu Epstein

Der U.S. Präsident spielt die Bekanntschaft zu Epstein deutlich runter. Wie Trump der “New York Times” berichtet, habe er Epstein bereits nach der Verhaftung  im vergangenen Jahr auf Distanz gehalten. Er habe Epstein zwar gekannt, jedoch 15 Jahre lang nicht mit ihm gesprochen.

Diese Aussagen widersprechen sich mit den Aussagen, die er im Jahre 2002 dem “New York Magazine” gegenüber getätigt hat. Dort hatte er Epstein als einen “umwerfenden Typen” bezeichnet:

Mit ihm hat man viel Spaß. Er mag schöne Frauen genau so sehr, wie ich es tue, und viele von ihnen sind jünger als er.

Video offenbart Freundschaft zwischen Trump und Epstein

In einem frisch ausgegrabenen Video von 1992 sind Trump und Epstein zusammen zu sehen, wie sie auf einer Veranstaltung im Trumps Hotel Mar-a-Lago gemeinsam feiern und über Frauen reden. Das Video wurde in der vergangenen Woche auf MSNBC’s “Morning Joe” ausgestrahlt:

Man sieht, wie der Präsident herzlich seine Gäste empfängt – einschließlich Epstein, also den Mann, von dem Trump nun behauptet, er sei “nie ein Fan” von ihm gewesen.

Die Party fand im selben Jahr statt, in dem Trump eine privatere Affäre mit Epstein in Mar-a-Lago veranstaltete, ohne dass Kameras zugegen waren, so die “New York Times”. Bei dem Treffen waren die zwei die einzigen männlichen Gäste und hatten mehr als zwei Dutzend „Kalendermädchen“ eingeflogen, um für Unterhaltung zu sorgen.

Der Grund, warum Trump und Epstein aufgehört haben, miteinander zu sprechen, bleibt unklar. Das Verfahren gegen Maxwell soll am 12. Juli 2021 beginnen.

(apa/jz)

Titelbild: APA Picturedesk

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