Freitag, April 19, 2024

Rettung für seltenen Riesenfrosch – Internationales Forscherteam im Einsatz

Internationales Forscherteam im Einsatz

Der größte echte Wasserfrosch der Welt soll von einem internationalen Forscherteam vor dem Aussterben gerettet werden. Auf über 3.800 Meter kommt er nur im Titicaca-See zwischen Peru und Bolivien vor.

Wien, 27. Juli 2020 | Der größte echte Wasserfrosch der Welt verdankt seinem Namen dem  Titicaca-See, der sich zwischen Bolivien und Peru auf 3.800 Metern über dem Meeresspiegel erstreckt. Nirgendwo anders auf der Welt ist dieser Titicaca-Riesenfrosch zu finden. Sauerstoff ist hier auf Grund der Höhe knapp – durch seine weiche, faltige Haut kann der Frosch angepasst an seine Umgebung den Sauerstoff besser aufnehmen. Nach Angaben von Zoologen kann er eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 20 Zentimetern erreichen und lebt in Wassertiefen von bis zu hundert Metern.

Bilder des Titicaca-Riesenfroschs sind auch auf Instagram zahlreich vorhanden. Screenshot Instagram, Foto: The Zoologist Barista.

Leder, Kulinarik, Rituale: Frosch durch Mensch stark gefährdet

Zur Speisekarte des Raubtiers zählen unter anderem garnelenähnliche Krebstiere, Schnecken, Fische, Insekten und Kaulquappen. Allerdings landet der Frosch selbst auch auf so mancher Speisekarte: Der Titicaca-Riesenfrosch, auf lateinisch Telmatobius culeus, gilt als stark gefährdet. Er wird vom Menschen für kulinarische Zwecke und rituelle Gebräuche gejagt, seine Haut wird für die Lederproduktion verwendet. Aber auch der hohe Grad an Gewässerverschmutzung im Titicaca-See dürfte zum Rückgang der Tierart beitragen.

Forscherteam soll Frosch retten

Bereits in der Vergangenheit gab es mehrmals Bemühungen, die Art mittels Zuchtprogramme vor dem Aussterben zu retten – allerdings wenig erfolgreich. Nun gibt es einen neuen, internationalen Anlauf: Ein internationales Wissenschafterteam soll jetzt den vom Aussterben bedrohten Titicaca-Riesenfrosch retten. Wie das bolivianische Museum für Naturgeschichte mitteilte, werden Forscher aus Bolivien, Peru, Ecuador und den USA gemeinsam nach Wegen zur Rettung des Froschs suchen. Das Projekt wird von mehreren Institutionen unterstützt, darunter den Vereinten Nationen.

Titicaca-See: Exklusiver Lebensraum für 13 weitere Tiere

Zusammen mit dem Titicaca-Frosch, zu Latein Telmatobius culeus, leben weitere 13 Fisch- und Tierarten einzig und allein in diesem See. Sie alle haben sich perfekt an die sauerstoffarme und oft sehr kalte Umgebung angepasst – darunter der Rollianda Microptera, ein flugunfähiger, der europäischen Ente ähnelnder Vogel, auch bekannt als „Titicaca-Taucher“, oder leuchtende Flamingos.

(lb/apa)

Titelbild: Briant Cueto Luna, Instagram.

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