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Strache wollte sein eigenes zackzack – Richard Schmitt als Chefredakteur

Richard Schmitt als Chefredakteur

Chats zwischen HC Strache und 0e24-Chefredakteur zeigen: Strache findet die Idee eines unabhängigen Onlinemediums so gut, dass er selbst eines gründen wollte. Es hätte wohl anders ausgesehen als zackzack.

Wien, 31, Juli 2020 | Manchmal spielt das Leben seltsam: Als der damalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf Ibiza vorschlug, in der österreichischen Medienlandschaft radikal aufzuräumen – zack, zack, zack – lieferte er den Namen für ein neues Medium, dass sich genau solchen Fantasien widersetzt.

Richard Schmitts Medienprojekt

Im Sommer erfuhr Strache von einem Projekt des ehemaligen “Krone”-Mannes Richard Schmitt. Der wollte eine Medienplattform “der bürgerlichen Mitte” aufbauen, wie Schmitt gegenüber zackzack sagt. Für dieses “Start-Up” habe er Investoren gesucht und unter anderem auch Strache gefragt, ob dieser Personen kenne, die sich beteiligen wollten. Strache war von der Idee eines neuen Mediums offenbar begeistert. Er schlug Schmitt vor, selbst Anteile an dem Medium zu übernehmen – 16,33 Prozent, wie aus Straches Nachrichten hervorgeht. Doch daraus wurde nichts. Der Ex-FPÖ-Chef trat niemals als Investor auf, sagt Schmitt.

Strache hatte Schmitt schon laut ibiza-Video zuvor schon bei der Krone “pushen” wollen. Das Gegenteil passierte und Schmitt verließ die “Krone”.  Seine Pläne, ein eigenes Medium zu gründen, legte er zugunsten eines Jobs beim zweiten Branchenriesen ad acta: Schmitt leitet jetzt Wolfgang Fellners “oe24”.

“Niemand kann intervenieren”

Die Gründungsidee des Mediums, für das sich Strache so begeisterte, ist jener von zackzack nicht unähnlich: “Das wird etwas völlig NEUES” Alles wird berichtet werden können! Niemand kann intervenieren :-)”, schrieb Strache an Schmitt.

Ein oberösterreichischer Unternehmer sollte Geldgeber sein. 14.000 Euro Monatsgehalt könne Schmidt für seine Tätigkeit als Chefredakteur verlangen, fand Strache. Im September 2019 wollte man starten, Schmitt betonte, wohl mit Blick auf die Nationalratswahl am 29. September, das sei “politisch sehr wichtig”. Doch im August wurde Schmitts bevorstehender Wechsel zu “oe24” öffentlich bekannt.

Ein wichtiges Projekt

Trotz Schmitts neuem Job sprachen die beiden offenbar über das geplante Medium. “Wir treffen und aber schon morgen um 14 Uhr? Denn das Projekt sollten wir weiter verfolgen!”, fand Strache. Und: “Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben!” Sein Wunsch-Chefredakteur sagte zu: “Hi, ja sicher! Bis morgen, lG!” Das Treffen sollte bei Strache zu Hause stattfinden, ob in Klosterneuburg oder Wien ist nicht bekannt.

Gegenüber dem “Standard” sagte Schmitt, die Angelegenheit habe sich mit seinem Wechsel zu “oe24” erledigt. Dabei hatte Strache viel vor: “Und die Online-Zeitung soll wirklich über jede Sauerei, gleich von wo, berichten können! Das wird sie erfolgreich machen!”

Davon sind wir auch überzeugt. Aber Journalisten sind ja auch “die größten Huren auf dem Planeten”.

(tw)

Der Artikel wurde 16:00 um eine Stellungnahme Richard Schmitts ergänzt und entsprechend überarbeitet.

Titelbild: APA Picturedesk

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