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Serbien kauft bewaffnete Drohnen und Luftabwehr aus China – Volksbefreiungsarmee exportiert nach Europa

Volksbefreiungsarmee exportiert nach Europa

Über Serbien kommen erstmals chinesische Raketen nach Europa. Das Vucic-Regime kauft Luftabwehrraketen und bewaffnete Drohnen aus Peking. Während der Balkan mit einer Gesundheitskrise zu kämpfen hat, rüstet man in Belgrad auf – und offenbar nicht nur dort.

Wien, 04. August 2020 | Während in Serbien die Bettwäsche in den spärlich vorhandenen Spitälern fehlt, kauft das Vucic-Regime moderne Waffen aus China. Wie „Reuters“ berichtet, schloss Serbien 2019 einen Deal mit China, der neben bewaffneten Drohnen auch die Luftabwehrraketen FK-3 umfasst. Die Waffen werden damit erstmals von China nach Europa exportiert.

Drohnen mit Laserraketen

Im Juni erreichten die 6 bewaffneten Drohnen Serbien. Sie können lasergesteuerte Raketen feuern.

Bereits Ende Februar wurden russische Flugabwehrraketen nach Serbien geliefert. Nun lässt man China in Europa auch bei der “Verteidigung” Fuß fassen. „Serbien, ein bekannter Aggressor, bekommt permanent Waffen aus Russland und China. Was für ein Witz“, schrieb der ehemalige Außenminister des Kosovo, Enver Hoxhaj, schon vor Tagen auf Twitter.

Aufrüsten am Balkan

Hoxhaj reagierte auf einen Tweet des russischen Außenministeriums. Darin hatte Moskau von US-amerikanischen Waffenlieferungen in den Kosovo gesprochen. Solche US-Waffenlieferungen seien „zum Nachteil der Stabilität am Balkan“. Tausende NATO-Bomben auf Serbien leiteten 1999 das Ende des Kosovo-Krieges ein. Zurück blieb eine NATO-Basis im Kosovo, sowie Traumata und Zerstörung auf beiden Seiten.

Seit dem Krieg ist der Kosovo eine Krisenregion geblieben. 2008 rief das Land seine Unabhängigkeit aus. Serbien erachtet diese als völkerrechtswidrig. Dem Präsidenten des Kosovo, Hashim Thaci, steht aktuell eine Anklage wegen Kriegsverbrechen in Den Haag ins Haus. Ende Juni besuchte auch der albanische Präsident Edi Rama Pristina, die Hauptstadt des Kosovo. Rama ist für seinen großalbanischen Nationalismus bekannt, er sieht den Kosovo als Teil Albaniens.

Serbien rüstet vor allem mithilfe von China auf. 2019 vollzog Serbien laut „Reuters“ 163 Importgeschäfte mit 31 Ländern in Höhe von 620,3 Millionen US-Doller. Laut russischem Außenministerium versorgt die USA den Kosovo weiter mit Waffenlieferungen.

Chinesische Waffen statt europäische Spitäler

Dass gerade Serbien in China einkauft, ist wenig überraschend. Für Peking ist Serbien ein wichtiger Teil der „Neuen Seidenstraße“, die China neue Märkte bis nach Spanien erschließen soll und als geopolitisches Großprojekt gilt. China investiert Milliarden in den Westbalkan, vor allem in Infrastruktur- und Energieprojekte und vergibt zinsgünstige Kredite.

Seit der Corona-Krise wendet sich Vucic massiv China zu. Die meiste finanzielle Hilfe kommt aber weiterhin aus der EU. Serbien versucht, trotz seiner politischen Nähe zu Russland und China, seine EU-Mitgliedschaft voranzutreiben.

Die Corona-Krise hat das Land schwer getroffen, das Gesundheitssystem war schon vor der Epidemie in einem kritischen Zustand. Teilweise fehlt es am nötigsten: So wurde medial kolportiert, dass Spitäler nicht einmal mehr frische Bettwäsche hätten. Die 620 Millionen US-Dollar, die man für Waffen aufwendet, könnten also dem Gesundheitssystem helfen.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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