Donnerstag, März 28, 2024

Skandal-König flüchtet in Karibik – Angst vor Häf’n?

Angst vor Häf’n?

Der unter Korruptionsverdacht stehende Ex-König Spaniens, Juan Carlos, ist offenbar in die Karibik geflüchtet. Dort haust er im Domizil einer Zuckerrohr-Dynastie, seine Frau bleibt derweil lieber auf Malle. In Spanien droht dem Gefallenen der Gang in den Häf’n.

Wien, 04. August 2020 | Der frühere spanische König Juan Carlos hat sich inmitten von Korruptionsermittlungen in die Dominikanische Republik zurückgezogen. Das berichten internationale und hiesige Medien übereinstimmend.

Zuckerrohr-Dynastie bietet royalen Zwischenstopp

Der 82-Jährige sei am Montagmorgen mit dem Auto nach Portugal gefahren und von dort in die Dominikanische Republik geflogen, berichtete die Zeitung “La Vanguardia” am Dienstag.

Dort wolle er einige Wochen bei einer Familie bleiben, die ihr Vermögen mit Zuckerrohr-Plantagen gemacht habe. Danach wolle er sich nach einem neuen Ziel umschauen.

Der tiefe Fall eines Helden

Juan Carlos hatte nach dem Tod des faschistischen Diktators Francisco Franco ab 1975 eine wichtige Rolle bei der Demokratisierung Spaniens gespielt und sich damit große Sympathien in der Bevölkerung erworben.

Zuletzt machte er jedoch vor allem mit Affären von sich reden. 2014 dankte er zugunsten seines Sohnes Felipe ab. Der Druck auf Juan Carlos wuchs, seit Staatsanwälte in Spanien und der Schweiz gegen ihn wegen Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit einem Vertrag über den Bau einer Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke in Saudi-Arabien ermitteln.

Er wird der Geldwäsche und Steuerhinterziehung verdächtigt. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Als Ex-Monarch genießt Juan Carlos keine Immunität mehr vor strafrechtlicher Verfolgung. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, droht ihm gar das Gefängnis.

Abschiedsbrief an Sohn, Gattin macht Malle-Urlaub

Der spanische Königspalast erklärte am Montag, Juan Carlos habe das Land verlassen, um seinem Sohn Felipe die ungestörte Arbeit zu ermöglichen. „Oe24“ zufolge schrieb er in einem Abschiedsbrief: “Angesichts der öffentlichen Auswirkungen, die gewisse vergangene Ereignisse derzeit verursachen”, wolle er die Arbeit seines Sohnes und spanischen Staatschefs Felipe erleichtern.

Mehrere Medien hatten spekuliert, der ehemalige König könnte sich im portugiesischen Ferienort Cascais aufhalten, wo er einen Teil seiner Kindheit verbracht hatte.

Carlos‘ Gattin Sofia wird dem Ex-König allerdings Medienberichten zufolge nicht in die Karibik folgen. Die 81-Jährige Ex-First Lady Spaniens hatte bereits vor einigen Tagen ihren Sommerurlaub auf der Sonneninsel Mallorca begonnen, wie auch „oe24“ berichtet. Dort befindet sich das Sommerdomizil der Königsfamilie.

(wb/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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