Donnerstag, April 18, 2024

Wirecard: Der erste Tote

Rund um den Wirecard-Finanzskandal geht jetzt die nächste Bombe hoch: Der ehemalige Asienchef ist auf den Philippinen gestorben, die Todesursache ist unklar.

Wien, 06. August 2020 | Der Finanzkrimi um den deutschen Zahlungsdienstleister Wirecard hat ein neues dramatisches Detail mehr. Der ehemalige Chef des Asienstandorts, Christopher B., ist in der philippinischen Hauptstadt Manila gestorben, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Wirecard-Insider sagen, B. sei wichtiger Kontaktmann des flüchtigen Österreichers und Ex-Vorstands Jan Marsalek gewesen. In Gerüchten ist der Zeitung zufolge von hunderten Kilo Bargeld die Rede, die Marsalek auf die Philippinen geschafft haben soll.

B. war nicht krank

Der Vater des 44-jährigen B. sagte dem “Handelsblatt”, sein Sohn sei nicht krank gewesen. Er sei aber wegen eines Schwächeanfalls ins Krankenhaus gekommen.

“Wir haben auch nicht viele Informationen”,

erklärte der Vater.

Die Familie sei schockiert und störe sich an den Gerüchten um die angeblichen Verbrechen und mögliche Gründe für den frühen Tod seines Sohnes. “Ich glaube, es war eine natürliche Sache.”

Wirecard-Chefs in Haft und flüchtig

B. war laut philippinischen Behörden seit einem Monat Ziel von Ermittlungen rund um den riesigen Bilanzskandal. Er war zudem schon seit einigen Jahren nicht mehr innerhalb des Wirecard-Konzerns aktiv, seit 2017 aber Eigentümer der PayEasy Solutions, einem in Manila stationierten Zahlungsdienstleister und Schlüsselpartner Wirecards.

291 Millionen Euro von den insgesamt zwei Milliarden Euro Wirecard-Gewinn im Jahr 2018 sind auf PayEasy Solutions zurückzuführen. Einen zweiten Zahlungsabwickler, der mit Wirecard in Verbindung steht, soll B. und dessen Frau in Manila betrieben haben. Im Juni 2020 meldete Wirecard, dass 1,9 Milliarden Euro “verschwunden” sein. Ex-Wirecard-Chef und Kurz-Großspender Markus Braun sitzt in Untersuchungshaft, Ex-Vorstand Marsalek befindet sich auf der Flucht. Marsalek wird in Russland vermutet, nachdem er zuerst seine Einreise auf die Philippinen vortäuschte. Behörden versuchen aufzuklären, wie Marsalek Einreisedokumente fälschen konnte.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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