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ÖVP-Schramböck gegen Maskenpause – SPÖ fragt: “Frau Schramböck, haben Sie schon einmal 8 Stunden mit Maske gearbeitet?”

SPÖ fragt: “Frau Schramböck, haben Sie schon einmal 8 Stunden mit Maske gearbeitet?”

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) sprach sich am Montag gegen eine 15-minütige Maskenpause für Handelsangestellte aus. Unternehmen “dürfe man nicht belasten”. SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher stellt sich auf die Seite der Arbeitnehmer.

Wien, 11. August 2020 | Gewerkschaftsbund und SPÖ fordern eine Maskenpause für Arbeitnehmer. Konkret soll den Beschäftigten in Handel und Tourismus nach einer Tragedauer des Mund-Nasen-Schutzes von zwei Stunden eine verpflichtende, bezahlte Pause von 15 Minuten zugestanden werden. Bei ÖVP-Wirtschaftsministerin Schramböck stößt dieser Vorstoß auf wenig Gegenliebe.

Im Interview mit „oe24“ erteilte sie der Forderung eine Absage. Schramböck möchte die „Unternehmen nicht belasten in der jetzigen Zeit“.

Regierungsverwirrung um Zuständigkeit

Die Zuständigkeit dafür liege jedoch nicht in ihrer Hand. Schramböck spielte den Ball damit an die Sozialpartner. Anders beurteilt das aber ihr Parteifreund und Finanzminister Gernot Blümel: der sieht die Verantwortung über die Maskenpause bei Gesundheitsminister Rudolf Anschober von den Grünen. Der wiederum will davon auch nichts wissen.

Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums meint, die Frage der Pause für Arbeitnehmer im Handel und Tourismus sei eine Frage der Vereinbarung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Verantwortlich hierfür seien die Sozialpartner und das Arbeitsministerium von Christine Aschbacher (ÖVP).

SPÖ-Kucher will Maskenpause bei Kundenkontakt

SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher vergleicht die Maskenpause indes mit der vorgeschriebenen Bildschirmpause. Für Kucher soll die Maskenpause überall dort gelten, wo Kundenkontakt herrsche. Er stellt sich auf die Seite der Arbeitnehmer.

SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher fordert eine 15-minütige Maskenpause für alle Angestellten mit Kundenkontakt

Bild: APA

„Es geht uns hier um die Gesundheit der ArbeitnehmerInnen. Es ist eine Belastung, den ganzen Tag mit Maske arbeiten zu müssen, die Pause soll dies erleichtern, gerade dort, wo Kundenkontakt besteht. Auch an Computerarbeitsplätzen hat man Anspruch auf eine Pause, da die Bildschirmarbeit eine zusätzliche Belastung darstellt.“

SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner kritisierte nach der Absage die Ministerin über Twitter.

„Frau Schramböck, haben Sie schon einmal 8 Stunden lang bei über 30 Grad mit Maske gearbeitet? – Klatschen alleine reicht nicht!“

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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