Freitag, März 29, 2024

“Plagiatsminister” hat seinen Doktortitel wieder

2011 erschütterte eine Plagiatsaffäre rund um die den Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) die deutsche Politik. Der Mann mit den zehn Vornamen trat zurück und verlor seinen Doktortitel. Nun hat er seinen Titel wieder zurück. Das Urteil des Doktorvaters: „Exzellent recherchiert“.

Wien, 13. August 2020| Die Süddeutsche Zeitung deckte im Februar 2011 auf, dass der damalige deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg bei seiner Doktorarbeit abgekupfert haben soll. Laut Experten handelte es sich sogar um ein „dreistes Plagiat“. Durch die gesamte Arbeit zogen sich abgeschriebene Textpassagen. In den darauffolgenden Wochen erhärteten sich die Plagiatsvorwürfe, Guttenberg dankte als Minister ab und die Uni Bayreuth entzog ihm den Doktortitel.

Dr. Guttenberg ist zurück

2018 reichte Guttenberg eine neue Abschlussarbeit an der britischen Universität Southampton ein. Am Mittwoch wurde öffentlich bekannt, dass Guttenberg sich wieder Doktor nennen darf. Guttenberg ist nun Doktor der Philosophie.

Doktorvater aus dem Häuschen

Die Arbeit des 48-jährigen trägt den Titel “Agenten, Rechnungen und Korrespondenten im Wandel der Zeit“.

Seinen Doktorvater Richard Werner konnte er mit seiner Arbeit überzeugen. Werner sagte über das mehr als 400 Seiten starke Schriftstück, der Inhalt sei “bemerkenswert” und “exzellent recherchiert”. Der Professor betonte, dass die Arbeit nach ihrem Inhalt und nicht nach der Person geprüft wurde.

Guttenberg hat nicht für die Öffentlichkeit promoviert

Gesprochen habe er bisher darüber mit fast niemandem, sagte Guttenberg und fügte hinzu: “Denn promoviert habe ich nicht für die Öffentlichkeit und erst recht nicht für ein politisches Comeback, das ich gewiss nicht mehr anstrebe, sondern alleine aus sehr persönlichen Gründen. Deshalb möchte ich auch nichts mehr dazu sagen, außer dass ich sehr dankbar bin, diese zweite Chance bekommen zu haben.”

(APA/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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