Donnerstag, April 18, 2024

Corona-Inserate & Medienförderung: Kurz sitzt auf 10,8 Millionen

Corona-Inserate & Medienförderung

Laut Rechnung des Finanzministeriums, die zackzack vorliegt, kassierte das Kanzleramt 35,1 Millionen aus dem Covid-Fonds. Zweck: Infokampagne und Medienförderung. Doch lange nach dem Höhepunkt der Corona-Krise im Frühling, hat das Kanzleramt erst 24,3 Millionen ausbezahlt. Was passiert mit den restlichen knapp elf Medien-Millionen?

Wien, 18. August 2020 | Rund 35 Millionen Euro kassierte das Kanzleramt aus dem Covid-19-Fonds des Bundes, das geht aus der Monatsrechnung Juni des Finanzministeriums hervor. Zweck: Infokampagnen und Medienförderung. Mit Stand 15. Juli hat Sebastian Kurz erst 24,3 Millionen ausbezahlt. Der Kanzler sitzt damit noch auf knapp elf Millionen, die für Medien gedacht sind.

Doch mehr, als Fleischmann sagte

Die Rot-Kreuz-Kampagne „Schau auf dich, Schau auf mich“, gestaltet unter anderem von ÖVP-nahen Werbeagenturen, sollte rund 15 Millionen Euro kosten. Das behauptete Gerald Fleischmann, als Medienbeauftragter oberster Herr über die türkise Message-Control.

Zur Verfügung stehen Kurz allerdings weit mehr als von Fleischmann kolportiert: nämlich 19,5 Millionen! Ausgegeben hat das Kanzleramt bisher zum Zwecke der Info-Kampagne erst 11,7 Millionen. Das macht fast 8 Millionen Differenz, die aus diesem Budget also noch bei Kurz und Fleischmann liegen dürften. Auf eine zackzack-Anfrage, ob das Kanzleramt die gesamten 35,1 Millionen Euro aus dem Covid-Fonds ausschöpfen will, reagierte man nicht. Auch nicht, ob man seit 15. Juli bereits weitere Auszahlungen getätigt hat.

Auszug des Monatserfolg Juni des BMF.

Wohin mit den Kanzler-Millionen?

Ob die ausbezahlten 11,7 Kampagnen-Millionen alle in die Rot-Kreuz-Kampagne geflossen sind? In einer Antwort des Kanzleramts auf eine Anfrage von Henrike Brandstötter (NEOS) entgegnete Kanzler Kurz, dass in den Wochen vom 1. März bis zum 15. April nur 3,8 Millionen von 7,3 Millionen im Zusammenhang mit Corona zu setzen seien. Nur drei Buchungen gehörten damals zur „Schau auf dich“-Kampagne.

Zusätzlich bekam das Kanzleramt noch 15,6 Millionen Euro, um Medien durch die Krise zu führen. Fast 10 Millionen Sondermedienförderung gingen an Tageszeitungen, als größter Nehmer bekam die „Krone“ davon fast 3 Millionen, also ein Drittel des schon ausgegebenen Kuchens. Mitte Juli hatte das Kanzleramt von der Corona-Vertriebsförderung noch 3 Millionen übrig. Wohin das restliche Geld geflossen ist, ist nicht bekannt.

Update 19.08. um 15:10 Uhr.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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