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Türkise Posten-Übergabe im Flughafen-Aufsichtsrat: Glatz-Kremsner geht, Mikl-Leitner-Büroleiter kommt

Glatz-Kremsner geht, Mikl-Leitner-Büroleiter kommt

Da Bettina Glatz-Kremsner ihren Posten im Aufsichtsrat vom Flughafen Wien abgibt, steht der Nachfolger schon bereit: der Büroleiter von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Wien, 20. August 2020 | Casinos-Chefin und ehemalige ÖVP-Stellvertreterin von Sebastian Kurz, Bettina Glatz-Kremsner, gibt einen Posten ab. „Aus Kapazitätsgründen“, wie die regierungsnahe Zeitung „Kurier“ berichtet, werde sie im September ihren Posten als Aufsichtsratsvorsitzende des Flughafen Wien-Schwechat abgeben.

Türkiser Draht zum Flughafen

Auf Glatz-Kremsner folgt Manfred Pernsteiner, der seit 2012 der ehemaligen Innenministerin und Erwin-Pröll-Nachfolgerin Johanna Mikl-Leitner zur Seite steht. Aus dem Kabinett des Innenministeriums ging er mit Mikl-Leitner ins niederösterreichische Landhaus. Dort ist er ihr Büroleiter. Ein türkiser Draht von der niederösterreichischen Machtzentrale zum Flughafen Schwechat scheint mit Pernsteiner daher weiterhin gesichert.

Die zweite Vertreterin Niederösterreichs im Flughafen-Aufsichtsrat ist Susanne Höllinger. Sie ist ehemalige Bankerin und Aufsichtsrätin in der skandalumwitterten ÖBAG des Beschuldigten Thomas Schmid. Gegen ihn wird nicht nur aufgrund von Wirtschaftskriminalität, sondern auch aufgrund Suchtgiftdelikten ermittelt, es gilt die Unschuldsvermutung. Im ÖBAG-Aufsichtsrat sitzt Höllinger auf ÖVP-Mandat.

Bettina „Jackpot“

Glatz-Kremsner wurde am 1. Juli 2017 zur Vize-Chefin der türkisen „Neuen Volkspartei“. Bis wenige Wochen vor dem Ibiza-Skandal hatte sie die Rolle der Kurz-Stellvertreterin inne. Sie verhandelte sogar federführend die Bereiche Wirtschaft und Finanzen bei den türkis-blauen Koalitionsverhandlungen und wurde deshalb kurzzeitig als “Superministerin” gehandelt. Im März 2018 wurde sie Mitglied des Generalrates der Österreichischen Nationalbank. Im Mai 2019 wurde sie dann Generaldirektorin der Casinos Austria. Zackzack deckte die Millionen-Verträge, durch die Glatz-Kremsner unter anderem 1,6 Millionen Euro Abfertigung kassiert hatte, auf. Jetzt hat sie zumindest einen Posten weniger.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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