Sonntag, April 21, 2024

Erster dokumentierter Fall von Wiederansteckung – Coronavirus

Coronavirus

Am Montag wurde in Hongkong der erste Fall einer Wiederansteckung mit dem Coronavirus dokumentiert. Laut Wissenschaftlern handelt es sich um einen anderen Virus-Stamm als bei der Erst-Infektion vor vier Monaten. Der Patient war zuvor in Europa.

Wien, 25. August 2020 | Forscher der Abteilung für Mikrobiologie der Medizinischen Universität Hongkong dokumentierten am Montag den weltweit ersten Fall von einer zweiten Infektion eines Patienten mit dem Coronavirus. Vier Monate, nachdem der 33-Jährige sich das erste Mal mit dem Coronavirus infiziert hatte, wurde das Virus erneut bei ihm nachgewiesen.

Laut den Forschern, die eine Pressemitteilung über Twitter veröffentlichten, dürfte es sich um einen anderen Coronavirus-Stamm handeln als bei der ersten Infektion. Erbgutuntersuchungen hätten gezeigt, dass es sich bei den beiden Infektionsverläufen um verschiedene Varianten von Sars-CoV-2 handelte. Das spricht gegen ein Wiederaufflammen der ersten Infektion.

Virus nach Rückkehr aus Europa festgestellt

Bei der zweiten Infektion zeigte der Mann einen asymptomatischen Verlauf. Laut Wissenschaftlern habe sein Immunsystem einen schlimmeren Krankheitsverlauf verhindern können. Das Virus war bei ihm nach der Rückkehr von einer Spanien-Reise mit Zwischenstopp in Großbritannien festgestellt worden.

Die Wissenschaftler der Hongkonger Universität sprechen in ihrer veröffentlichten Stellungnahme davon, dass „SARS-Covid 2 ähnlich wie die Grippe, in der menschlichen Bevölkerung trotz erstmaliger natürlicher Infektion bestehen kann“. Personen die bereits einmal an Covid-19 erkrankt sind, sollen trotzdem Abstandsregeln und Maskentragen einhalten, wie die Wissenschaftler in ihrem Statement schreiben.

Auch Belgien und Niederlande melden erste Neuinfektionen

Nur kurz darauf entdeckten auch die Niederlande und Belgien die ersten Reinfektionen. Bei dem niederländischen Patienten handelt es sich um eine ältere Person mit einem geschwächten Immunsystem, der belgische Patient habe milde Symptome, berichtete der niederländische Rundfunksender NOS am Dienstag unter Verweis auf die Aussagen von Virologen.

Der Fall des Patienten in Belgien zeige, dass die Antikörper, die dieser bei der ersten Infektion entwickelt hatte, nicht ausreichten, um eine zweite Infektion mit einer leicht unterschiedlichen Variante des Virus zu vermeiden, sagte der Virologe Marc Van Ranst. “Das sind keine guten Nachrichten.” Er sagte, es sei unklar, ob solche Fälle selten seien oder ob es viel mehr Menschen gebe, die sich nach sechs oder sieben Monaten erneut ansteckten.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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