Donnerstag, März 28, 2024

Strabag: 92 Millionen Dividende und Bonus für Vorstand – trotz Kurzarbeit

Strabag:

Trotz Kurzarbeit wird die Strabag im Oktober 92 Millionen Euro Dividende ausschütten. Auch der Vorstand soll seinen ausstehenden Bonus aus dem Jahr 2019 noch erhalten.

 

Wien, 26. August 2020 | Auch im Corona-Jahr werden die Strabag-Aktionäre nicht auf ihre Dividende verzichten. Wie “kontrast.at” berichtete und der Konzern gegenüber ZackZack bestätigte, werden im Oktober voraussichtlich etwas mehr als 92 Millionen Euro an die Strabag-Aktionäre ausgeschüttet.

Haselsteiner – Deripaska – Gusenbauer

Die größten Aktienbesitzer der Strabag sind der Austro-Oligarch Hans-Peter Haselsteiner (offizielles Vermögen von knapp 2 Milliarden Euro) und der russische Oligarch Oleg Deripaska (rund 2,9 Milliarden Euro schwer). Deripaska hält über die Rasperia Trading Limited 25,9 Prozent am global agierenden Bau-Riesen. Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer ist Aufsichtsratsvorsitzender.

Allerdings werde man die Dividende im Vergleich zum Vorjahr kürzen, sagt die Strabag. Schüttete man im Vorjahr noch 1,30 Euro je Aktie aus, werde man nun die Ausschüttung auf 90 Cent reduzieren, obwohl 2019 „ein wirtschaftliches Rekordjahr“ darstellte. Auch 2020 läuft aber offenbar nicht schlecht: Vom Börsen-Crash im März hat man sich in nur 6 Monaten schon fast wieder erholt. Dieser Trend ist jedoch am gesamten Aktien-Markt zu erkennen, weshalb auch das Finanzvermögen der Österreich bereits um 7 Milliarden größer ist als vor der Krise.

Auch der sechsköpfige Strabag-Vorstand wird im Corona-Jahr Bonuszahlungen erhalten. Im Jahr 2019 verdienten die sechs Männer 8,2 Millionen Euro. Gegenüber ZackZack bestätigte die Strabag, dass für 2019 auch noch Bonuszahlungen ausstehen. Wie hoch dieses Extrageld ist, sagte der Bau-Riese nicht.

Staatsgelder abgegriffen

Der Vorstand wollte im März große Teile der Belegschaft kündigen. Nur durch harte Verhandlungen konnte der Betriebsrat die Kündigungen verhindern. Laut Strabag habe man letztlich für 4.000 der 11.000 Arbeiter Kurzarbeit beantragt.

Erst am Freitag wurde bekannt, dass eine Strabag-Tochter in Serbien Häftlinge zum Brückenbau beschäftigt hatte. Sie bekamen pro Stunde weniger als 20 Cent Lohn. Der Haselsteiner-Riese nannte das ein „Resozialisierungsprojekt“. Man habe die Menschen keinesfalls beschäftigt, um Lohnkosten zu sparen.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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