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ÖVP Wien fühlt sich in Umfragen überschätzt – Kurz zweifelt an Blümel-Erfolg

Kurz zweifelt an Blümel-Erfolg

Bei der ÖVP stapelt man für die anstehende Wien-Wahl tief. Die Wiener Türkisen fühlen sich in den Umfragen absichtlich überschätzt. Blümels Vertrauenswerte rasseln indes in den Keller. Sogar Bundeskanzler Sebastian Kurz legt die Latte niedrig.

Wien, 31. August 2020 | Seit März wird die ÖVP bei Wien-Umfragen stets über 20 Prozent gehandelt. Im Juni prognostizierte eine „Unique Research“-Umfrage den Türkisen sogar 25 Prozent. Das ist der Blümel-Partei aber zu viel: Wie der „Standard“ berichtet, soll sich die türkise Nummer 2 in Wien, Bernadette Arnolder, in einem Hintergrundgespräch zu einem möglichen Wahlergebnis geäußert haben. 15 Prozent seien demnach “ein Erfolg”, 18 Prozent “sensationell”, mehr als 20 Prozent allerdings “unrealistisch”. Wieso stapelt die ÖVP Wien so tief?

Seit März ist die ÖVP Wien konsequent über 20 Prozent. Die ÖVP selbst glaubt, dass sie absichtlich überschätzt wird.

Screenshot: Neuwal.at

Blümels Vertrauenswerte im Keller

Ein großer Teil des Tiefstapelns dürfte auf den Wiener ÖVP-Spitzenkandidaten und Finanzminister Gernot Blümel zurückfallen. Blümels Zustimmungswerte rasselten seit Beginn der Corona-Krise in den Keller. Hatten im März noch 29 Prozent der Befragten eine positive Meinung zum Finanzminister, stürzte Blümel im August auf einen Saldo von Minus 17 Prozent!

Dass Blümel im ZIB 2-Interview kategorisch ausschloss, in Opposition in den Wiener Gemeinderat zu ziehen, dürfte ebenfalls keinen Anstieg der Zustimmungswerten zur Folge haben. Auch seine 86 Erinnerungslücken im Untersuchungsausschuss sowie seine Nullenfehler bei der Budgeterstellung dürften einigen im Gedächnis geblieben sein.

Der ÖVP Wien-Spitzenkandidat Gernot Blümel war schon mal beliebter. Grafik: ZackZack/TE.

ÖVP-Wölbitsch sieht “Strategie dahinter”

Der nicht-amtsführende Stadtrat Markus Wölbitsch ortet in den hohen Umfragewerten der ÖVP Wien ein System. Er mutmaßt, dass „eine Strategie dahintersteckt“. Die ÖVP gab deswegen eigene Umfragen in Auftrag. Meinungsforscher Franz Sommer, der seit Jahren Umfragen für die ÖVP macht, sieht „eine große Diskrepanz“ in den Umfragen. Die ÖVP rechnet mittels 1.500 Telefoninterviews und 800 Online-Interviews mit bis zu 18 Prozent, also deutlich weniger als bei den öffentlichen Umfragen prognostiziert.

Sogar Bundeskanzler Sebastian Kurz legt die Latte für die Wiener Türkisen im “Krone”-Interview tief. Als Ziel wünscht sich der türkise Chef „ein Ergebnis von 15 Prozent“.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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