Freitag, März 29, 2024

Blut-Sonne schockt Amis – Kalifornien leuchtet orange

Die verheerenden Folgen des Klimawandels machen sich auf der ganzen Welt bemerkbar, auch Kalifornien ist besonders betroffen. San Francisco und andere Regionen des “Sunshine-State” erwachten am Mittwoch in Blut-Orange. Der Rauch der riesigen Brände, der sich mit Nebel vermischt und das Sonnenlicht blockiert erzeugt eine apokalyptische Stimmung.

Wien, 10. September 2020 | Seit knapp einer Woche breitet sich im US-Bundesstaat Kalifornien ein gefährlicher Wald- und Buschbrand mit zerstörerischen Folgen aus. Das “Berkeley Lab” in Kalifornien veröffentlichte am Mittwochmorgen (Ortszeit) Bilder von der orangefarbenen Geisterstadt. Die Bewohner in San Francisco und Berkeley berichten von einer unheimlichen Atmosphäre.

Was an einen post-apokalyptischen Hollywood-Schocker erinnert, sind echte Bilder aus Kalifornien. Die Stadt Berkeley steht still, Tiere suchen verzweifelt nach Nahrung. Die Menschen verlassen ihre Häuser nicht mehr. Der in Berkeley lebende John M.* berichtet ZackZack, die Lage vor Ort würde einem Horrorfilm ähneln:

“Es brennt leider alles seit Wochen. In Berkeley selbst ist kein Feuer, sondern nur der Rauch. Dennoch gab es heute kein Sonnenlicht, es ist einfach surreal.”

Er sandte unserer Redaktion am Mittwochmorgen (Ortszeit) dieses Foto mit der Unterschrift “Blick aus dem Home-Office heute Morgen” zu.

Foto: John M.*

Das Wetter fördert die Brandgefahr weiter

In der Region werden starke Winde erwartet, die bei den aktuell sehr trockenen und heißen Bedingungen die Brandgefahr weiter erhöhen.

“Unser Gehirn kann es nicht verarbeiten, dass dies mitten am Tag ist”, so ein in San Francisco Lebender auf Twitter.

“Der aktuelle Himmel über Berkeley um 08:10 an diesem Morgen”, schrieb ein Fotograf aus Berkeley. Die Sonne ist nicht mehr zu sehen.

Schwerwiegende Folgen des Klimawandels – Mehr als 3.000 Haushalte wurden zerstört

In Kalifornien wurden bis Mittwoch mindestens acht Todesfälle durch die seit Wochen tobenden Brände verzeichnet. Die Flammen vernichteten dort bereits eine Rekordfläche von mehr als 8.000 Quadratkilometern. Rund 240 Kilometer nördlich von San Francisco breitete sich zuletzt das sogenannte “Bear Fire” mit rasender Geschwindigkeit aus. Dieses vereinte sich mit älteren Bränden und wurde zu einem Riesen-Feuerball.

Busch- und Waldbrände sind in Kalifornien keine Seltenheit. In den vergangenen Jahren haben sie aber drastisch zugenommen, wofür Klimaexperten die Erderwärmung mitverantwortlich machen. Beim folgenschwersten Waldbrand der kalifornischen Geschichte waren im November 2018 im Norden des US-Staats 86 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 170.000 Haushalte waren heuer in Kalifornien ohne Strom, da der Energieversorger PG&E wegen der extremen Waldbrandgefahr immer wieder das Stromnetz stilllegte. Nach Angaben der Feuerwehr wurden bereits mehr als 3.000 Gebäude in Kalifornien durch die Feuer zerstört.

(jz)

*Name von der Redaktion geändert.

Titelbild: APA Picturedesk

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