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Wien rüstet sich für Corona-Herbst – Hacker drängt auf regionale Möglichkeiten

Hacker drängt auf regionale Möglichkeiten

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker gibt die Richtung für die kommenden Wochen vor. Er drängt auf regionale Regelungsmöglichkeiten, man will sich für den Corona-Herbst vorbereiten.

Wien, 10. September 2020 | Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) schlägt dem Bund vor, mehr regionalen Gestaltungsspielraum bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie zu schaffen. Das erklärte er der APA bei einem Gespräch.

Regionen mit „juristischem Dilemma“

Die Tatsache, dass Wien die Corona-Vorkehrungen selbst treffen könne, bezeichnete Hacker als ein „juristisches Dilemma“ Wiens. Eine mögliche Lösung wäre laut dem Stadtrat ein zusätzlicher Abschnitt in den Maßnahmen-Verordnungen, der eigenständige, regionale Regelungen je nach Notwendigkeit erlaube.

Am Freitag tagt der Stadtrat, um Maßnahmen für den Herbst zu prüfen. In Wien könnte künftig eine Maskenpflicht im Handel und in allen öffentlichen Innenräumen gelten. Auch eine Reduktion der Maximalanzahl an Personen bei Zusammenkünften im Freien sei laut APA eine Möglichkeit.

Nehammer rückt abermals zum Wien-Bashing aus

Von den Türkisen erntet die Bundeshauptstadt jedoch Kritik – wieder mal. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP), dessen Spezialität es seit Monaten ist, Corona-Gerüchte rund um Wien zu streuen, drückt in einem APA-Gespräch seinen Unmut über die vermeintliche Realitätsverweigerung des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig (SPÖ) aus.

Der Vorwurf gilt der Kritik Ludwigs an der intransparenten Corona-Ampel. Wien solle laut ÖVP-Rammbock Nehammer die Maßnahmen „bedingungslos akzeptieren“. Dabei gibt es in Wien keine grundsätzliche Abneigung, die Maßnahmen nicht umsetzen zu wollen: Wien sei bereit, konstruktiv mitzuarbeiten, so der Stadtchef in einer Aussendung. Es fehle nur an Transparenz bei der Entscheidung und am rechtlichen Rahmen der Beschlüsse.

Währenddessen deutete Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Vormittag an, nicht mit einer Umschaltung von Wien auf Orange zu rechnen: “Ich habe derzeit keine Indizien, dass es in Richtung orange geht.“

Wien reagierte schnell

Bereits seit Jänner gibt es in der Hauptstadt einen eigenen Krisenstab. Auch bei den Corona-Tests legt die Stadt ein ordentliches Tempo hin. Deshalb seien die Zahlen auch höher als andernorts, heißt es vonseiten der Stadt. So könne man aber die Dunkelziffer und damit Unsicherheit über die tatsächliche Ausbreitung des Virus minimieren.

(nb/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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