Donnerstag, März 28, 2024

Doch kein Leben auf der Venus? – Russland fliegt hin

Russland fliegt hin

Gibt es Leben auf der Venus? Diese Frage könne man laut Putins Raumfahrtbehörde Roskosmos nur an Ort und Stelle zweifelsfrei klären. Deshalb will Russland eine eigene Mission zur weiteren Erforschung des Nachbarplaneten starten.

Wien, 16. September 2020 | Ursprünglich wollte Russland die Erforschung der Venus gemeinsam mit der US-Raumfahrtbehörde NASA voranbringen. Nun sei das Projekt “ohne breite internationale Zusammenarbeit” geplant. Das kündigte der Chef der Raumfahrtbehörde, Dmitri Rogosin, am Dienstag in Moskau an, wie die Staatsagentur Ria Nowosti meldete.

“Die Venus-Erforschung soll wieder aufgenommen werden.”

Das sehe das Weltraum-Programm des Landes für die Jahre 2021 bis 2030 vor. Eine Entscheidung dazu sollte nach früheren Angaben bis Ende Dezember getroffen werden.

Entdecktes Monophosphan: Irreführende Theorie?

Am Montag hatten Astronomen im Fachblatt “Nature Astronomy” berichtet, das Gas Monophosphan in der oberen Venus-Atmosphäre entdeckt zu haben. Auf der Erde entsteht das Gas durch biologische Prozesse. Wie es auf der Venus entstanden sein könnte, ist jedoch völlig offen. Der Nachweis sei allerdings kein belastbarer Beweis für eine biologische Quelle auf unserem Nachbarplaneten, betonte das Team.

“Wir behaupten nicht, dass wir Leben auf der Venus gefunden haben”,

sagte Ko-Autorin Sara Seager vom Massachusetts Institute of Technology am Montagnachmittag bei einer Pressekonferenz. Das Team um Jane Greaves von der Universität Cambridge berichtet in “Nature Astronomy”, das Gas mit verschiedenen Teleskopen in den Wolken des Nachbarplaneten aufgespürt zu haben.

“Wir haben das Gas Monophosphan detektiert, dessen Herkunft ein Geheimnis ist,”

so Greaves.

Die Forscher schließen nicht aus, dass das Gas durch bisher unbekannte natürliche Prozesse entstanden sein könnte. Auf der Rangliste jener Himmelskörper im Sonnensystem, auf denen Leben möglich sein könnte, sei die Venus nun aber nach oben gerückt, sagte Seager.

Die Venus ist ähnlich groß wie die Erde, hüllt sich jedoch in eine dichte Wolkendecke. Durch einen starken Treibhauseffekt herrschen auf der Oberfläche mehrere hundert Grad Celsius, es ist dort jedoch viel zu heiß für Leben.

Diese Ansicht teilt Roskosmos. Die russische Raumfahrtorganisation möchte dem dennoch nachspüren, und die Fragen mit Proben an Ort und Stelle zweifelsfrei klären. Die Sowjetunion hatte bereits mehrfach Sonden zur Venus geschickt.

 “Wir glauben, dass die Venus ein russischer Planet ist”

Rogosin geht aufgrund “umfangreicher früheren Forschungen” davon aus, dass der Planet Venus ein russischer Planet sei.

Offen blieb, wann eine russische Sonde zur Venus aufbrechen wird. Eine Mission könnte es in den Jahren 2027 bis 2029 geben. Dafür seien aber noch keine staatlichen Mittel genehmigt worden.

(jz/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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