Freitag, April 19, 2024

Österreich zahlt mehr für katholische Kirche – Vatikan bestätigt

Vatikan bestätigt

Am Mittwoch gab der Vatikan bekannt, dass der neue Vermögensvertrag mit Österreich unterzeichnet wurde. Damit erhält die Kirche nun 20,7 Millionen Euro jährlich an Entschädigung, das sind 3,5 Millionen Euro mehr als bisher.

 

Wien, 14. Oktober 2020 | Jetzt ist es also fix: Die Kirche bekommt jährlich 3,5 Millionen Euro mehr vom Staat Österreich. Der Vatikan gab in seinem Bulletin am Mittwoch offiziell die Unterzeichnung des Vermögensvertrags mit Österreich bekannt.

20 Millionen Euro jährlich

Damit wird die Republik Österreich die jährlichen Wiedergutmachungsleistungen an die katholische Kirche erhöhen. Die Vertragsunterzeichnung erfolgte am Montag im Bundeskanzleramt durch Kultusministerin Susanne Raab (ÖVP) und den Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana.

Mit dieser Valorisierung erhöhen sich die jährlichen Entschädigungszahlungen um rund 3,5 Mio. Euro auf insgesamt 20,7 Mio. Euro, wie das Bundeskanzleramt erklärte. Es handelt sich dabei um keine Förderungen, sondern um Entschädigungszahlungen für Güter, die vom NS-Regime beschlagnahmt wurden und von der Republik nicht mehr an die Kirchen und Religionsgemeinschaften restituiert wurden.

Reiche Kirche braucht wegen Corona Geld

Über die Einigung berichtete ZackZack bereits im Juli. Warum die Kirche die zusätzlichen Millionen braucht, lässt sich auf den ersten Blick kaum erklären. Allein die österreichische katholische Kirche besitzt mindestens einen Kapitalwert von 1,6 Milliarden Euro. Rechnet man die 215.000 Hektar Grundbesitz dazu, kommt man auf knapp 2,5 Milliarden Euro. Der gesamte Reichtum des Vatikans wird auf 6 Milliarden Euro geschätzt.

Im Juli erklärte der Vorsitzende der katholischen Finanzkammerdirektoren, Cornelius Inama, warum die Kirche gerade Geld benötige. Der Grund: Corona. Das Virus hätte ein Loch von 90 Millionen Euro ins Budget gerissen. Allein 14 Mio. Euro mache der Entfall der Kollekte in den Gottesdiensten aus. Außerdem drücke die gestiegene Arbeitslosigkeit die Einnahmen aus den Kirchenbeiträgen.

(apa/ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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