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Wasser auf dem Mond: Neuste Entdeckung der NASA

Neuste Entdeckung der NASA

Ist bald ein Leben auf dem Mond möglich? Astronomen haben auf dem Mond neue Hinweise auf Wasservorkommen gefunden – das wäre besonders für künftige Mondmissionen wichtig. Sie gehen ebenfalls davon aus, dass sich in tiefen schattigen Mondkratern Eis verbirgt.

Wien/Washington, 27. Oktober 2020 | Viele Weltraumnationen zieht es zum Mond. Diesmal soll es allerdings nicht bei einer Stippvisite bleiben: man plant den Bau von Mondstationen, in denen Astronauten für eine längere Zeit leben können. Als Landeplatz wird der Südpol angepeilt, wo in den tiefen Kratern Wasser vermutet wird.

Es gebe sowohl Hinweise auf Wassermoleküle auf der Oberfläche als auch auf Gegenden auf dem Mond, wo Wasser dauerhaft als Eis konserviert sein könnte. Das berichten zwei Wissenschafterteams im Fachmagazin “Nature Astronomy”.

Herkunft (noch) ungeklärt

Bei der Untersuchung des Clavius-Kraters im Süden des Erdtrabanten fanden sie erste Hinweise auf Wassermoleküle. Diese könnten überwiegend in Glaskügelchen oder in Spalten zwischen Geröll auf der Oberfläche konserviert sein. Generell gehen die Forscher davon aus, dass Wassermoleküle in polnahen Gegenden eher vorkommen als in anderen Regionen, die näher am Mondäquator liegen.

In der zweiten Studie suchte ein Team um Paul Hayne von der University of Colorado in Boulder gezielt nach Kratern, Spalten und kleinen Flächen, in denen Wassereis vorkommen könnte. Mit Daten der NASA-Sonde “Lunar Reconnaissance Orbiter” und theoretischen Modellen fahndeten sie nach sogenannten Kältefallen – also dauerhaft im Schatten liegenden Zonen, wo Wassereis wegen der ständigen Kälte konserviert sein könnte.

Bisher unentdeckt: Wasser im Schatten des Mondes

Der Untersuchung zufolge könnte auf dem Mond eine Fläche von 40.000 Quadratkilometern in ständigem Schatten liegen – das ist etwa doppelt so viel wie nach anderen Studien angenommen. Dort könnte theoretisch Wassereis lagern. Die meisten dieser Regionen liegen erwartungsgemäß in den Polregionen des Himmelskörpers, 60 Prozent der Flächen verorten die Forscher auf der Südhalbkugel.

“Wenn man sich vorstellt, auf der Mondoberfläche nahe einem der Pole zu stehen, würde man überall Schatten sehen. Viele dieser kleinen Schatten könnten voller Eis sein.”

wird Hayne in einer Mitteilung seiner Uni zitiert.

Als Beispiel für größere Zonen mit Wassereis nennen die Forscher den Shackleton-Krater am Südpol, der mehr als vier Kilometer tief ist und einen Durchmesser von über 20 Kilometern hat. Große Teile dieses Kraters liegen in ewigem Schatten.

Mondstaub doch nicht so trocken

Lange Zeit hatte der Erdtrabant als knochentrocken gegolten. Doch seit etlichen Jahren mehren sich wissenschaftliche Hinweise, dass der Mond doch mehr Wasser besitzen könnte als gedacht. Schon 1994 hatte die NASA-Sonde “Clementine” Hinweise auf Wasser in schattigen Kratern geliefert. Vor zehn Jahren wies dann die NASA-Mondmission “LCROSS” in einem ewig finsteren Krater am Südpol des Erdtrabanten Wassereis nach. Weitere Funde folgten.

Wasservorkommen wären enorm wichtig für die Erforschung des Erdtrabanten – und ein großer Schritt in Richtung Leben auf dem Mond.

(apa/jz)

Titelbild: APA Picturedesk

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