388 Festnahmen nach europäischer Polizeiaktion
Bei einer europaweiten Aktion Anfang Oktober gelang ein Schlag gegen den organisierten Kinderhandel. 249 potenzielle Opfer wurden identifiziert, 388 Personen festgenommen. 12 Staaten waren an der Polizeiaktion beteiligt.
Den Haag, 04. November 2020 | Bei Polizeiaktionen gegen den Kinderhandel in Europa sind 388 Tatverdächtige festgenommen worden. Zudem seien bei den von Großbritannien, Portugal und Spanien sowie der europäischen Polizeibehörde Europol koordinierten Einsätzen 249 potenzielle Opfer identifiziert worden, teilte die Behörde am Mittwoch in Den Haag mit.
Aktion gegen organisiertes Verbrechen
Die Aktionen in der ersten Oktoberhälfte richteten sich demnach gegen organisierte Banden, die Kinder grenzüberschreitend zum sexuellen Missbrauch anbieten sowie als Arbeitskräfte oder Bettler ausbeuten. Kinder werden laut Europol auch zu Straftaten wie dem Schmuggel verbotener Güter gezwungen.
Innerhalb der EU erfolge der Kinderhandel meist mit Hilfe von Verwandten. Die Menschenhändlerbanden seien “durch große Clan-Netzwerke verbunden, operieren in zahlreichen Ländern und verschieben die Kinder nach einem Rotationssystem”. Unter den Opfern seien oft auch minderjährige Flüchtlinge aus Nicht-EU-Staaten.
Dutzende Kinder unter Opfern
61 der identifizierten 249 Opfer sind laut Europol Minderjährige; das Alter von mehr als 100 anderen müsse noch genau ermittelt werden. Insgesamt waren Polizeibehörden von zwölf Staaten beteiligt.
(apa)
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