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AUA braucht wieder Steuergeld – Luxuspensionen als Problem

Luxuspensionen als Problem

Alte Luxuspensionen für Ex-Vorstände und Ex-Manager bringen die AUA offenbar erneut unter Druck. So soll sich das Flugunternehmen wieder einmal an die Regierung gewendet haben. Man brauche Unterstützung vom Gesetzgeber. 

Wien, 12. November 2020 | In der AUA geht ein Streit um die Nachschusspflichten für Firmenpensionen (Altverträge), für die die Airline alljährlich hohe zweistellige Millionenbeträge nachschießen muss, weil es Leistungszusagen gibt. Auch für 2020 steht ein solcher Nachschuss an. Die betroffene Gruppe hauptsächlich von ehemaligen Vorständen und Managern weigert sich, auf ihre Privilegien zu verzichten. Laut “Kurier” hat sich die AUA dazu vor kurzem wieder an die Politik um Hilfe gewandt.

“Bitte um Unterstützung”

Ohne den Gesetzgeber scheine das Problem, der Gruppe einen Sparbeitrag abzuverlangen, offenbar nicht lösbar: “Das Unternehmen ist auf die Regierung zugekommen mit der Bitte um Unterstützung”, wird Magnus Brunner, im Verkehrs- und Klimaministerium für Luftfahrt zuständiger ÖVP-Staatssekretär, in der Zeitung am Donnerstag zitiert. Zum Verlauf habe er sich nicht geäußert.

Schon einmal habe die Politik bei Betriebspensionen eingegriffen. Nach der Aufregung um Luxusrenten der Nationalbanker schnürte die damalige rot-schwarze Regierung 2014 ein Paket zur Reduzierung von Sonderpensionen – allerdings nur für den öffentlichen Bereich und für Neuzusagen. Betroffen waren 27 Institutionen, etwa Nationalbank, Kammern, Sozialversicherung und ORF. Für bestehende Luxuspensionen gibt es keine Obergrenzen, jedoch “Pensionssicherungsbeiträge” von bis zu 25 Prozent. Das Ganze dauerte allerdings, denn Betroffene zogen vor die Höchstgerichte. Die AUA ist als nicht mehr staatliches Unternehmen von dieser Regelung nicht betroffen.

Betriebspensionsprivileg

Rund 550 Ex-Mitarbeiter beziehen zu ihren ASVG-Pensionen Firmenrenten mit garantierten Leistungszusagen. Das Unternehmen gleicht die Differenz zwischen ASVG und 60 Prozent des Letztgehaltes aus.  Schafft die Pensionskasse VBV die erforderliche Rendite von 6,5 Prozent für die Leistungspensionen nicht, muss die AUA seit Jahren dazu zahlen. Im Vorjahr wurden mehr als 34 Millionen Euro nachgeschossen.

Generell gilt die zweite Säule des Pensionssystems als massive Pensionsvernichtungsmaschine. Durch den Börsencrash im März ist wohl auch im Jahr 2020 von generell schlechten Ergebnissen der Pensionskassen auszugehen.

Die aktiven Bordcrews haben keine Leistungszusagen mehr, die AUA hat die laufenden Pensionskassenbeiträge für die Dauer des Sparpakets ausgesetzt. Rund 400 Flugbegleiter und Piloten erhielten mit 20. Oktober ein Schreiben, gezeichnet von Betriebsrat und Personalabteilung, mit einer unerfreulichen Nachricht. Ab 1. Jänner 2021 bis Jahresende 2025 werden ihre Pensionsansprüche um 15 Prozent gesenkt. Der Staat hat für die AUA ein finanzielles Hilfspaket geschnürt.

(apa/ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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