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Schulen ab Dienstag geschlossen und geöffnet: Wie leer werden die Schulen?

Wie leer werden die Schulen?

Wie leer werden die Schulen morgen sein? Gesperrt sind die Schulen nicht, auch wenn auf elektronischen Heimunterricht umgestellt werden soll. Zu einem Anspruch auf Sonderbetreuungszeit konnte man sich nicht durchringen, die Kommunikation von Schulen und Ministerien ist oft unterschiedlich.

 

Wien, 16. November 2020 | Ab morgen sind Österreichs Schulen halb zu. Während einerseits auf elektronischen Unterricht umgestellt wird, bleiben die Schulen grundsätzlich offen für alle. Weil es im zweiten Voll-Lockdown keinen generellen Anspruch auf Sonderbetreuungszeit geben wird, brauchen wohl auch mehr Eltern die Schule als noch im Frühjahr.

Menschen fühlen sich „veroarscht“

Denn der Rechtsanspruch gilt nur, wenn Schulen und Kindergärten komplett geschlossen sind – diese stehen im Lockdown aber zumindest für Betreuung zur Verfügung. “Wo Kindergärten und Schulen momentan geschlossen sind, das heißt, keine Kinderbetreuung angeboten wird, gibt es natürlich einen Rechtsanspruch”, so das Büro von Arbeitsministerin Christine Aschbacher am Montag.

Vize-Klubchef Jörg Leichtfried warf den Akteuren von ÖVP und Grünen in einer Pressekonferenz am Montag Missmanagement vor. Niemand kenne sich mehr aus, was nun gelte, wie etwa bei der Sonderbetreuungszeit.

“Die Menschen fühlen sich veroarscht von dem, was jetzt geschieht”,

sagte Leichtfried “auf gut steirisch”.

Manche Schulen kommunizieren contra Ministerium

Im Gespräch mit ZackZack schildert die Präsidentin des Bundeselternverbandes, Elisabeth Rosenberg, die teilweise diametrale Kommunikation von Ministerium einerseits und Schule andererseits. Während im Erlass von Faßmann stehe, dass die Schulen grundsätzlich für alle offenstehen werden, hieße es von manchen Direktoren, die Kinder „nur im Notfall“ in die Schule zu schicken. Das ist aber falsch: Eltern brauchen grundsätzlich keinen Grund anzugeben, um die Kinder in den Unterricht zu schicken.

Der Bundeselternverband ging schon letzte Woche hart mit der Regierung ins Gericht. In einer öffentlichen Stellungnahme sehen sie die Restriktionen an Schulen „einseitig begründet und nicht transparent.“ Man verlange eine „evidenzbasierte Darstellung für die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen im Schulbereich.“

Wie leer die Schulen wirklich sind, zeigt sich morgen

Wie leer werden die Schulen morgen sein? Zumindest in Wien dürften die Schulen nicht so leer werden, glaubt Rosenberger. “Falter”-Journalistin Barbara Tóth rechnet via Twitter mit bis zu 50 Prozent Auslastung.

ZackZack-Recherchen zufolge dürfte das variieren: einzelne Schulen könnten recht leer bleiben. In manchen sogenannten „Brennpunktschulen“ könnte das auch an Sprachbarrieren liegen. Viele Eltern könnten glauben, die Schulen würden tatsächlich geschlossen werden.

„Die Kinder glauben, sie haben ab morgen Ferien“,

sagte ein Lehrer einer „Brennpunktschule“ zu ZackZack.

Auch in ländlichen Regionen dürfte der Großteil der Kinder zu Hause bleiben. Aber sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum: zu 100 Prozent leergefegt wie im März werden die Schulen diesmal aller Vorrausicht nicht sein. Wirklich Aufschluss wird es aber erst am Dienstag geben.

(ot/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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