Donnerstag, April 25, 2024

Blümel zu ZackZack: „Fragen Sie die ÖVP Wien!” – Total-Chaos bei ÖVP wegen untergetauchter Politikerin

Total-Chaos bei ÖVP wegen untergetauchter Politikerin

In der Wiener ÖVP sorgen Unstimmigkeiten und eine Kandidatin, die auf ihren Sitz nicht verzichten will, für Riesenchaos. Das Desinteresse des Parteichefs an “seiner” Landespartei ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Auch gegenüber ZackZack will sich Blümel nicht zur Wiener ÖVP äußern. Die wiederum gibt sich schmallippig und verweist auf die APA.

Wien, 19. November 2020 | Die parteiinterne Regelung der ÖVP-Kandidaten, einen Platz im Gemeinderat durch Vorzugsstimmen zu sichern, scheint der Landespartei jetzt zum Verhängnis zu werden. Die Regel garantiert Kandidaten, die eine vorgegebene Anzahl an Vorzugsstimmen erreichen, ein Mandat. Normalerweise. Denn dazu müssen alle Kandidaten, die auf der Liste davor stehen, auf ihren Sitz verzichten.

Spurlos verschwunden

Nachdem sich die Kandidatin Antonia Heiml offenbar weigert, auf ihren Sitz zu verzichten, ist die Wiener ÖVP in heller Aufruhr. Ohne Heimls Verzichterklärung schaffen zwei Kandidaten – der christliche Fundamentalist Jan Ledochowski und Suha Dejmel-Khalil -, die zwar auf der Liste nach Heiml gereiht sind, aber sich viele Vorzugsstimmen verschafft haben, den Einzug in den Gemeinderat nicht. Die Folge: Die ÖVP musste ihr ganzes System kippen, Heiml wurde aus der Partei bereits ausgeschlossen.

Heiml ist indes untergetaucht. Jeder Versuch der ÖVP zur Kontaktaufnahme mit Heiml war bis dato vergeblich, wie Medien berichten. Auch ZackZack versuchte, die türkise Verschollene zu erreichen – und blieb bislang erfolglos. “Es ist für mich nicht nachvollziehbar. Es gab viele Versuche, mit ihr zu sprechen, und wahrscheinlich hätte eine Lösung gefunden werden können.”, so Ledochowski im “Standard”. Seine brav gesammelten Vorzugsstimmen werden dennoch belohnt: durch die Position als Bereichssprecher für Christdemokratie und Zielgruppenbetreuung. Ledochowski tritt für einen religiös-fundamentalistischen Staat ein, wie ZackZack berichtete.

Blümel will nichts von eigener Partei wissen

Dass Parteichef Blümel laut eigener Aussage nur an einem Regierungsamt interessiert ist, ist schon lange bekannt. Daher kam nach seiner geschlagenen Teilzeit-Wahl in Wien die “Rückkehr” in den Nationalrat nicht überraschend. Vorsitzender ist er aber immer noch. ZackZack hat nachgefragt und wurde vom Pressesprecher des Finanzministers darauf verwiesen, jegliche Fragen zu Krisen in der Landespartei an die Wiener ÖVP zu richten.

Daraufhin hat ZackZack die Wiener ÖVP kontaktiert. Von dieser wiederum gab es keine offizielle Stellungnahme, lediglich einen mehrfach wiederholten Verweis auf eine APA-Meldung. Seltsam: Will der Parteichef nichts von seiner eigenen Partei wissen? Der eigentlich ÖVP-loyale “Kurier” behauptete genau das und schrieb gestern: “Parteichef Gernot Blümel habe sich nach geschlagener Wahl sofort wieder in Richtung Finanzministerium verabschiedet – und zeige kaum noch Interesse an der Zukunft „seiner“ Landespartei.”

Scharfe Kritik an Blümel gibt es laut “Kurier” auch vonseiten der türkisen Bezirks-Funktionäre. Die Führungsspitze versucht deshalb, in einem für heute angesetzten „Runden Tisch“ die Missstände aufzuklären. Doch der Schaden ist bereits da.

(nb)

Titelbild: APA Picturedesk

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