Donnerstag, März 28, 2024

Italien, Frankreich, Bayern für Skiverbot – ÖVP verlangt panisch nach EU-Geld

ÖVP verlangt panisch nach EU-Geld

Angesichts einer Achse aus Italien, Frankreich und Deutschland für ein Skiurlaub-Verbot wird die ÖVP nervös. Günther Platter (ÖVP) gibt die Devise „Aufsperren“ aus, Blümel hält nix mehr von „frugal“ und verlangt EU-Geld für Österreich.

 

Wien, 25. November 2020 | Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) unterstützt den italienischen Vorstoß, die Skigebiete in den Alpen auch über Weihnachten geschlossen zu halten. “Wenn wir Grenzen offenhalten wollen, brauchen wir auch eine klare Übereinkunft, was das Skifahren betrifft. Ansonsten wird es eine schwierige Entwicklung”, sagte er am Dienstag in München.

Die “Bild” zitiert einen ranghohen deutschen Regierungssprecher:

„Die österreichische Regierung liegt falsch, wenn sie glaubt, dass wir die Risiko-Bewertung verändern. Solange es in Österreich so dramatisch aussieht, gibt es dafür keine Chance.“

Söder will einheitliche Regeln

“Mir wäre lieber, wir würden ein einheitliches Übereinkommen auf europäischer Ebene haben: keine Skilifte offen überall beziehungsweise kein Urlaub überall”, so der bayrische Politiker. Damit ist er auf einer Linie mit Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte.

Conte will Skigebiete angesichts der Coronapandemie mindestens bis zum 10. Jänner geschlossen halten. Italien strebt in Abstimmung unter anderem mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron einen europäischen Fahrplan zur schrittweisen Öffnung.

Macron hat sich bereits entschieden. Vor Jänner werde es in Frankreich kein Skifahren geben, machte er in Fernsehansprache klar, während Tausende Franzosen gegen das neue Sicherheitsgesetz demonstrierten und in Paris Barrikaden brannten.

Die ÖVP und Günther Platter geraten offenbar zunehmend in Panik. Tirols Landeshauptmann Günther Platter gab am Montag die Devise „Aufsperren“ aus. Mit dem nunmehr vorliegenden Fixkostenzuschuss-Modell, das von Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) in einer gemeinsamen Pressekonferenz vorgestellt wurde, könnten jetzt deutliche “Öffnungssignale” gesendet werden. “Der Start in die Wintersaison etwa für Hotels, Gastronomie und Seilbahnen ist damit möglich”, war sich der Landeshauptmann sicher.

Blümel will EU-Geld

Auch Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP) hielt das vorgelegte Modell für ein wichtiges Mittel, damit sich Unternehmen im Winter zum Öffnen entschließen. “Es darf ganz einfach nicht lukrativer sein seinen Betrieb geschlossen zu halten als aufzumachen”, sagte sie.

Die Schneekanonen wurden üppig mit Steuergeld subventioniert.

Angesichts der Vorstöße aus Frankreich, Italien und Deutschland wird auch Finanzminister Gernot Blümel nervöser. Er forderte gemeinsam mit Elisabeth Köstinger (ÖVP) EU-Geld, sollte es zum Skiurlaub-Verbot kommen. Vom „sparsamen“ Land, wie Sebastian Kurz im Sommer propagierte, ist plötzlich nichts mehr übrig.

(ot/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Redaktion
Redaktion
Die ZackZack Redaktion
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

Jetzt: Polizeiäffäre "Pilnacek"

Denn: ZackZack bist auch DU!