Wien, 26. November 2020 | Wien, Minoritenplatz, Außentemperatur vier Grad über dem Gefrierpunkt. Der Innenminister ließ es sich jedoch nicht nehmen, an diesem kühlen Herbsttag eine Pressekonferenz unter freiem Himmel abzuhalten. Immerhin wollte der Innenminister die Vorstellung des Konzepts „Rapid Response Teams“, einem patrouillierenden Cobra-Einsatzkommando, verkünden.
Staatsanwaltschaft: “Keine neuen Erkenntnisse”
Diese Teams werden nun in den nächsten Wochen verstärkt Orte der Religionsausübung per Streife überwachen. Der Attentäter von Wien hatte laut Nehammer womöglich auch Religionsgemeinschaften als Ziel. Ein konkretes Bedrohungsszenario gegen kirchliche Einrichtungen und Stätten der Religionsausübung liegt laut Nehammer gegenwärtig zwar nicht vor. Man befinde sich aber in einer “besonders heiklen Phase”, weil ein Terror-Anschlag Nachahmungstäter auf den Plan rufen könnte, befürchtete der Innenminister. Details verriet Nehammer in der fröstelnden Atmosphäre allerdings nicht, weil die Staatsanwaltschaft das “Exklusivrecht” habe, neue Erkenntnisse mit der Öffentlichkeit zu teilen.
Jedoch: Berichten des “Standard” zufolge, der bei der Staatsanwaltschaft Wien nachfragte, würden “keine neuen Erkenntnisse vorliegen, insbesondere nicht im Zusammenhang mit Kirchen”.
Nehammer spielt “Krieg”
Stattdessen präsentierte der Innenminister gemeinsam mit dem Generaldirektor für Öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, etwas anderes. Mitten in der Pressekonferenz ließ der Innenminister die schwer bewaffneten Einsatzkräfte, die zukünftig in den Landeshauptstädten umherstreifen sollen, aus einem Einsatzfahrzeug springen und entlang einer Hausmauer mit gezogener Waffe schleichen.