Seilbahner sorgen für PR-Chaos
Hinterberger nahm nach zahlreichen Wut-Kommentaren das Video wieder herunter, der mediale Aufschrei hielt sich bis dahin in Grenzen. Doch dann bliesen die Seilbahner zum Angriff. Die beiden Vorstände der Silvretta Bergbahnen AG, Markus Walser und Günther Zangerl, schrieben Hinterberger einen Brief. Zwar versuchte man es selbst mit satirischem Handwerk zu Beginn des Briefes (So bot man Hinterberger einen Posten als Seilbahnvorstand an, Erfahrung brauche er lediglich im „Porschefahren“ und „Geldausgeben beim Apres-Ski“). Allerdings änderte sich der Ton des Schreibens im Verlauf schnell. “Ob es sich dabei um tiefgründige Satire handelt oder um das niveaulose ‘Werk’ eines in seinen Aussagen schlicht primitiven und im Übrigen nicht einmal sonderlich witzigen Möchtegernkünstlers, tut dabei nichts zur Sache.”
“Wir leben doch in keiner Tourismusdiktatur”
Die Aktion der Seilbahner ging allerdings nach hinten los. Hinterberger stellte seinen Song nach dem Brief nämlich wieder online – mittlerweile mit fast 200.000 Aufrufen, Medienberichte über das PR-Desaster inklusive.
An die Seilbahnvorstände richtete sich Hinterberger via „Standard“: “Wir leben doch in keiner Tourismusdiktatur”. Auf Facebook fügte er zudem noch ein paar Zeilen Richtung Ischgl an:
„Wer sitzt im Gemeindehaus und flucht im Reigen,
es ist der Vorstand, er schickt ein Schreiben.
Er wütet, er fluchet, er haust am Gescheh’n,
je mehr er sich aufregt, desto mehr wollen’s seh’n.
Und wenn mal ein G’scheiter sagt, jetzt ist es mir klar,
schreibt seine Schwester den Wutkommentar.
So ist das, wenn man wohlbekannt
und jedes Amt mit sich verwandt.
Der Vorstand schreibt in seinem Brief,
ich sei nicht witzig, primitiv,
dass mein Lied auch nicht bedeutsam wär
und prompt hat’s 100 Tausend Klicks und mehr.
Die Erkenntnis, die da bleibt
und die ärgert sie so sehr:
Geld kann vieles, KUNST KANN MEHR.“
(bf)