Donnerstag, April 18, 2024

SPÖ und SOS Mitmensch sehen Hetze in Kurz-Aussagen

Weiter Wirbel um die Aussagen von Sebastian Kurz. Nachdem der Kanzler am Mittwoch die hohen Infektionszahlen Menschen mit Migrationshintergrund zuschob, setzt es nun massenhaft Kritik.

Wien, 03. Dezember 2020 | Nicht nur die Grünen stießen sich an einer Formulierung von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei der Bekanntgabe der coronabedingten Reisebeschränkungen. Die SPÖ-Frauen und SoHo orteten darin “Hetze” und forderten eine Entschuldigung des Kanzlers. SOS Mitmensch warnte in einer Aussendung am Donnerstag vor einer “Verrohung der Politik”.

Verwerflich und abzulehnen

Die Aussagen von Kurz, wonach Österreicher mit Migrationsbiografien das Virus ins Land eingeschleppt hätten, seien verwerflich und abzulehnen, kritisierte SPÖ-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek. Frauen mit Migrationsbiografien würden als Krankenschwestern, Pflegerinnen und im Handel arbeiten: “Statt diesen Frauen die Wertschätzung und Würdigung, die sie verdient haben, zukommen zu lassen, macht Kurz sie zu Sündenböcken für den dramatischen Anstieg der Infektionszahlen in Österreich.” Sie forderte daher eine Entschuldigung und Klarstellung des ÖVP-Obmanns.

Niemand bestreite, dass Urlaube in und außerhalb Österreichs zum Infektionsgeschehen beigetragen haben, meinte SOS Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak. Der Grund für die sehr hohen Krankheits- und Todeszahlen sei aber die späte Reaktion der Bundesregierung, betonte er. “Die Aussagen des Kanzlers erinnern an die Sündenbock- und Spaltungsrhetorik von Donald Trump und gehen auf Kosten der Demokratie und des Zusammenlebens.”

(apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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