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„Ministrant für Türkis“ – SPÖ-Deutsch nach Kogler-Interview

SPÖ-Deutsch nach Kogler-Interview

Auf ein streichelweiches „Kurier“-Interview mit Werner Kogler folgte SPÖ-Empörung. Denn der Vizekanzler kritisierte nicht den Kanzler, sondern die parlamentarische Opposition.

 

Wien, 07. Dezember 2020 | Auf ein „Kurier“-Interview von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) folgte am Sonntag ein Ausritt von SPÖ-General Christian Deutsch.

„Während man die grüne Handschrift und den Einsatz für soziale Politik schmerzlich vermisst, nimmt Vizekanzler Kogler die Verteidigerrolle für die kaltherzige Politik von Kanzler Kurz ein. Etwa wenn es um hetzerische Aussagen über Menschen mit Migrationshintergrund betreffend. Der Vizekanzler agiert immer deutlicher als grüner Ministrant für Türkis“,

richtet der Sozialdemokrat scharf an den Grünen-Chef.

Massensteuern im Anflug?

Deutsch kritisiert den fehlenden Blick der Grünen auf soziale Gerechtigkeit. Statt Milliardärssteuern wälze Kogler Pläne, die jeden Haushalt betreffen würden. „Herr Kogler, wann sorgen Sie endlich dafür, dass die Kosten der Krise gerecht verteilt werden?“, fragt Deutsch in Richtung des Sportministers und wettert: „Für die Arbeitslosen in Österreich gibt es Almosen statt einer dauerhaften Erhöhung des Arbeitslosengeldes und auch den rund zwei Millionen PensionistInnen werden im Schnellverfahren die Pensionen gekürzt.“

Attacken auf Opposition

Im streichelweichen „Kurier“-Interview teilte Werner Kogler auch gegen die SPÖ aus. Zwar pflege er mit Pamela Rendi-Wagner ein „gutes Verhältnis“, die parlamentarische Opposition kritisierte er aber:

„Wie da oft ohne Bezug zur Realität von der SPÖ dazwischen gerufen wird, dafür fehlt mir zunehmend das Verständnis. Da wird zum Beispiel behauptet, es habe keine Steuersenkung gegeben, obwohl es eine gab. Das ist Oppositions-Trumpismus.“

Während er die Opposition scharf in die Kritik nahm, zeigte sich Kogler sich gegenüber Sebastian Kurz äußert freundlich. Der Kanzler agiere mit „klassischen Vereinfachungen, die kommunikativ grundsätzlich richtig und sicher wirksam sind.“ Doch durch die „Verkürzung“ würden „gewisse Schräglagen“ passieren. Mehr Kritik gab es nicht, stattdessen jubelte Werner Kogler über „Öko-Keynesianist“ Gernot Blümel.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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