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Plant ÖVP Neuwahlen? Kurz unglücklich mit Grün

Kurz unglücklich mit Grün

Die ÖVP soll für das Frühjahr bereits Plakatflächen gebucht haben, meint FPÖ-Chef Norbert Hofer. Kommen etwa bald Neuwahlen auf Österreich zu? Innerhalb der Koalition brodelt es jedenfalls gewaltig. Der Kanzler ist unzufrieden, zu wenige ÖVP-Themen würden mediale Aufmerksamkeit bekommen.

 

Wien, 09. Dezember 2020 | Für das Frühjahr soll die ÖVP bereits Plakatflächen gemietet haben, sagte FPÖ-Chef bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Er rechnet mit baldigen Neuwahlen, die gemieteten Werbeflächen passen da ins Bild: “Ob das eine Zwischenkampagne ist, oder ob das mehr bedeutet, wissen wir nicht.” Das Beste aus beiden Welten sei jedenfalls zum “Krieg der Welten” geworden.

Fliegender Koalitionswechsel?

Die ÖVP kommentierte die Schilderung von Norbert Hofer als „blaue Verschwörungstheorie“, die Volkspartei würde in der Krise „Verantwortung“ übernehmen. Doch tatsächlich mehren sich die Informationen, wonach Sebastian Kurz genug von seiner Regierung hat. Der gut informierte „Krone“-Journalist Claus Pandi schilderte kürzlich in seiner Kolumne ein Antasten zwischen ÖVP und Norbert Hofer, ein fliegender Wechsel zu Blau soll angedacht sein. Zudem habe es schon ein Treffen zwischen Kurz und Hofer gegeben. Der FPÖ-Chef spielte ein Treffen der beiden am Montag allerdings runter, man habe nur über allgemeine Themen geredet.

Auf ZackZack-Nachfrage, ob sich Norbert Hofer eine baldige türkis-blaue Neuauflage vorstellen könne, sagt sein Sprecher: „Derzeit gibt es andere Probleme. Das ist kein Thema für uns“. Fakt ist: innerhalb der FPÖ gibt es unterschiedliche Position hinsichtlich einer Zusammenarbeit mit der Kurz-ÖVP, Hofer gehört aber dem Lager der Befürworter einer Neuauflage an.

Schon vor Monaten soll die ÖVP nach ZackZack-Information bei den Sozialdemokraten nachgefühlt haben, ob sich die SPÖ nicht einen Wechsel auf die Regierungsbank vorstellen könne.

Kanzler unglücklich

Innerhalb der Koalition brodelt es jedenfalls gewaltig, hinter den Kulissen wird viel gestritten. Der Kanzler soll immer unglücklicher mit seinem Juniorpartner sein. ÖVP-Themen würden kaum mehr in den Medien vorkommen, stattdessen wären grüne Themen en vogue – schildern Insider die Wahrnehmung von Sebastian Kurz gegenüber ZackZack. Wenn das so weiterginge, dann müsse sich der Kanzler etwas „überlegen“.

Auch öffentlich wird der Umgang untereinander ruppiger. Vize-Kanzler Werner Kogler von den Grünen meinte im „Kurier“-Interview am Sonntag bezüglich Einreisebeschränkungen „strenger als die ÖVP”  zu sein. Er verlangte solche über den 10. Jänner hinaus, weshalb der „Kurier“ umgehend die Gegendarstellung von Kurz abdrucken ließ. Plötzlich sprach der Kanzler,  eigentlich „Weltmeister der Reisewarnungen“, von einem „Europa ohne Grenzen“. Er habe sich bei den Einreisebeschränkungen bis zum 10. Jänner „etwas gedacht” und wolle diese nicht verlängern.

Die Fellner-Plattform „oe24“ legt heute nach: Es krache „an allen Ecken und Enden“. Schon letzte Woche zerlegte Wolfgang Fellner ÖVP-Klubchef August Wöginger und wollte wissen, wann denn nun Neuwahlen angedacht seien.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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