Freitag, März 29, 2024

Beten reicht nicht, Taten zählen!

Europas Elend auf Lesbos beenden

In Moria steht Europa auf dem Spiel. Die Bundesregierung verweigert weiterhin die Aufnahme von Kindern und Schutzbedürftigen aus den Elendslagern der griechischen Inseln, in der EU ist keine Lösung in Sicht. Menschen aus Politik, Film, Sport, Kultur, Wissenschaft und Medien fordern jetzt in ZackZack: Handelt endlich!

Wien, 18. Dezember 2020 |

ZackZack hat einen großen, überparteilichen Aufruf bei bekannten Persönlichkeiten aus allen gesellschaftlichen Bereichen organisiert. Wir wollen auf die verheerende humanitäre Situation auf der griechischen Insel Lesbos aufmerksam machen und sowohl Bundesregierung als auch EU zum Handeln auffordern. Diesem Appell sind über 40 Prominente aus Politik, Sport, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Film und Medien gefolgt.

Wir bedanken uns bei allen und möchten an dieser Stelle auch auf einige der zahlreichen weiteren Aktionen in Form von Kundgebungen, Aufrufen und Hilfeleistungen aufmerksam machen. Beten reicht nicht, Taten zählen!

  • Lichtermeer am Minoritenplatz, Außenministerium (Gestern Donnerstag, 17.12.)
  • Die Stadt Wien hat am Mittwoch, den 16.12. angekündigt, zusätzlich 300.000 Euro für die Hilfe vor Ort zur Verfügung zu stellen. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) bekräftigten nochmals die Aufnahme von 100 Kindern.
  • Spendenaufruf für Soforthilfe betreffend Lager in Kara Tepe: #helfedorohelfen
  • Dienstag, 22.12.: Promi-Aktion vor dem Bundeskanzleramt (Infos folgen)

Stimmen der Wut, Aufforderung, Verantwortung, Solidarität und Hoffnung:

­­­­­­Michael Ludwig (Wiener Bürgermeister, SPÖ):

“Die Zustände im griechischen Flüchtlingslager Moria sind katastrophal und nicht menschenwürdig. Die Stadt Wien bekennt sich dazu, 100 Kinder aus Griechenland aufzunehmen. Es ist nun die Bundesregierung am Zug, im Sinne der Menschlichkeit das zu ermöglichen.”

Verena Altenberger (Schauspielerin):

“Solange Österreich und die EU die Geflüchtetenlager auf Lesbos nicht evakuieren und menschenwürdige Unterbringung zustande bringen, können wir uns nicht mehr auf unsere Werte berufen. Wir stehen für keine Werte, solange die Lage insgesamt derart menschenverachtend ist.”

Kurt Fischer (Bürgermeister von Lustenau, ÖVP):

“Moria ist für Europa mehr als ‘eben so eine Notlage’, auch wenn es nur eines von unzähligen Lagern ist, wo Kinder und ihre Familien – so sie denn welche haben – unsäglichem, unfassbarem Leid ausgesetzt sind. Moria ist ein Prüfstein für die europäische Solidarität und auch für die Verbindlichkeit der Europäischen Menschenrechtskonvention.”

Valerie Huber (Schauspielerin):

“Die Konditionen auf Lesbos im Flüchtlingslager Moria sind nicht nur katastrophal und menschenunwürdig, sondern eine Schande für unser scheinbar so fortschrittliches, weltoffenes Europa! Jeder sieht das Elend; die schlafenden Kinder im Schlamm, völlig durchnässt, die von Ratten angeknabbert werden. Soll es eine Art Abschreckung sein? Ist es ein Mittel der rechten Politik, anderen Flüchtenden zu vermitteln, dass es in Europa nicht besser wird? Hilfspakete kommen nicht an, die Zelte schwimmen davon. Es ist dringend an der Zeit, eine gemeinsame europäische Lösung für diese Situation zu finden. Ja, es sind schwierige Zeiten, ja Corona hat unsere Welt auf den Kopf gestellt- trotzdem – es ist unsere humanitäre Verantwortung, diesen hilfesuchenden Menschen zu helfen – und zwar jetzt.”

Christian Kern (Bundeskanzler a.D.):

“Frauen, Kinder, Männer, Eheleute, Eltern, Großeltern, Babys und Jugendliche – Menschen aus Fleisch und Blut, mit Sehnsüchten, Ängsten und Hoffnungen. Europa darf sie nicht in den Morast treten.”

Judith Kohlenberger (Wissenschaftlerin):

“Moria ist das grausame Fundament einer konsequenten, jahrelangen Externalisierung, also einer Auslagerung der EU-Außengrenzen an Drittstaaten, die im Grunde nur eine Strategie verfolgt: ‘Aus den Augen, aus dem Sinn.’ Der Zugang zum Grundrecht auf Asyl, das vor allem in und durch Europa teuer und hart erkämpft wurde, ist dadurch massiv erschwert bis hin zu de facto verunmöglicht. Was es jetzt braucht, ist rasches Handeln mit Herz und Verstand. Die ‘Hilfe vor Ort’ hat ganz klar versagt, deshalb müssen die Menschen nun in geordneter, regulierter Form evakuiert werden. Nur so kann ein drohender Kontrollverlust an Europas Grenzen abgewandt werden.”

Oliver Scheiber (Jurist):

“Der Bruch der Menschenrechte und des EU-Rechts muss sofort beendet werden. 2021 soll damit beginnen, dass wir Menschen in Not eine Perspektive geben. Machen wir uns selbst das schönste Geschenk, indem wir jetzt sofort Menschen aus Griechenland holen. Die Flüchtlinge von heute sind die Erfinder der Impfstoffe von morgen.”

Stephanie Krisper (Nationalratsabgeordnete, NEOS):

“Beten reicht nicht, die Taten zählen. Der Kanzler muss zulassen, dass die Zivilgesellschaft helfen kann; und er muss seinen Einfluss geltend machen für eine sofortige Evakuierung.“

Andreas Babler (Bürgermeister von Traiskirchen, SPÖ):

“Dieselben Leute, die in der Regierung dafür verantwortlich sind, dass Menschen im Lagerelend gelassen werden und gesundheitlichen Schaden nehmen, sind die gleichen Leute, die dann im Kreise ihrer Familie mit ihren Kindern, Enkerln und/oder Liebsten beim ‘Stille Nacht’ mit feuchten Augen unter dem Christbaum sitzen. Diese Doppelzüngigkeit ist unmenschlich und grausam. Wir haben Platz. Wir wollen und wir können helfen. Wenn ihr als Regierung schon nichts tut, dann lasst es wenigstens uns tun. Hier und jetzt.”

Julya Rabinowich (Schriftstellerin):

“Wenn die Hilfe vor Ort aus Beten zu Weihnachtszeit besteht, ist nur dem Betenden geholfen. Aber keinem einzigen Kind! Es ist unsere Pflicht im Sinne der europäischen Werte, auch Taten folgen zu lassen. Holt die Menschen dort raus! Evakuiert das Lager, das kein Lager, sondern ein Folterort ist!”

Peter Kaiser (Kärntner Landeshauptmann, SPÖ):

“Österreich hat nicht nur die Möglichkeiten, sondern auch die Verpflichtung, nicht dabei zuzusehen, wie Kinder weinend dem Tod ins Auge sehen müssen, sondern aktiv zu helfen, indem es sich an der Rettungsmission anderer verantwortungsbewusster Staaten beteiligt. Mit einer als große PR-Aktion inszenierten Übergabe eines Unterstützungspaketes für Griechenland allein ist es nicht getan.”

Saskia Stachowitsch (Universitätsprofessorin):

“Die Zustände in Lagern wie Moria, Kara Tepe oder Lampedusa sind Resultat einer verfehlten Migrations- und Grenzpolitik der EU. In Zukunft gilt es, europaweit diese Politik zu überdenken, damit solche Lager gar nicht erst entstehen können. Denn europäische Grenzpolitik soll vor Gewalt schützen, nicht zusätzliche erzeugen. In der Zwischenzeit ist es das mindeste, dass verantwortungsbewusste Regierungen Menschen aus diesen Lagern herausholen und in Sicherheit bringen.”

Josef Weidenholzer (EU-Abgeordneter a.D., SPÖ):

“Moria ist inszenierte Hartherzigkeit und soll Stärke symbolisieren. Politiker, die das brauchen sind schwach.”

Henrike Brandstötter (Nationalratsabgeordnete, NEOS):

“Es ist eine totale Schande, dass die Regierung dazu immer noch ‘Nein’ sagt. Es ist eine Schande, dass dort Kinder im Dreck leben müssen und von Ratten angeknabbert werden.”

Fritz Hausjell (Publizist):

Als österreichischer Europäer schäme ich mich für das, was die in Moria & Co. gestrandeten Menschen erleiden. Weil die meisten Regierungspolitiker stur gegen die Mehrheit der in Österreich Lebenden, die helfen wollen, handeln. Brechen wir ihre versteinerten Herzen auf.”

Pamela Rendi-Wagner (SPÖ-Chefin):

„Die Zustände in den Flüchtlingslagern von Lesbos sind ein Vergrößerungsglas über dem Versagen Europas in der Asylpolitik. Die Bundesregierung hat es in der Hand, zu einer funktionierenden EU-Migrationspolitik beizutragen, die Schwächsten der Schwachen zu unterstützen und gemeinsam mit anderen Regierungen Kinder aus diesem Elend zu retten.“

Karl Amon (ORF-Hörfunk-Chef a.D.):

“Politik zum Schämen! Entscheidend für akzeptable Politik kann nur eine einzige Frage sein: braucht ein Mensch Hilfe? Wenn ja, dann muss die Politik helfen, ohne Ausreden, ohne Wenn und Aber, prompt und umfassend! Alles andere ist der Versuch, mit dem Elend der Menschen politisches Kleingeld zu verdienen. Das ist miserabel und zum Schämen!”

Nicola Werdenigg (Ex-Skirennläuferin):

“Ein 3-jähriges Mädchen wurde kürzlich im Flüchtlingslager Kara Tepe brutal vergewaltigt! Das hätte verhindert werden können. Es wird wieder passieren, wenn die Lager nicht sofort evakuiert werden.”

Herbert Lackner (Journalist):

“Politiker, die die Befreiung von Kindern aus den Drecklöchern auf Lesbos verhindern, mögen uns heuer bitte mit Weihnachts-Gesäusel verschonen.”

Berivan Aslan (Wiener Gemeinderätin, Grüne):

“Rechte Politik gefährdet unsere Demokratie. Auf Kosten von populistischen Parteiinteressen werden hier demokratische und grundrechtliche Werte mit den Füßen getreten. Für Menschenrechte zu kämpfen, bedeutet auch auf parteipolitisches Marketing zu verzichten. Statt hier globale Verantwortung zu übernehmen, werden hier immer noch außenpolitische Fehlentscheidungen retuschiert.”

Stephan Schulmeister (Wirtschaftsforscher):

“Leicht können wir Flüchtlingsfamilien auf Lesbos bei uns Schutz und Geborgenheit geben, viele Mitbürger*innen sind dazu bereit, politisch blockiert dies nur die neue ÖVP. Was Hartherzigkeit betrifft, erinnert Kanzler Kurz mehr an die alte ÖVP von Seipel und Dollfuß. Nicht einmal das Schielen auf rechte Wähler*innen hat er mehr nötig, die FPÖ ist ja am Boden. Warum leistet er sich nicht ein wenig Menschlichkeit? Nicht einmal zur Zeit christlicher Herbergssuche.”

Ewa Ernst-Dziedzic (Nationalratsabgeordnete, Grüne):

“Die Lager Moria und Tara Kepe stehen für das europäische Versagen im Umgang mit Geflüchteten. Das Kalkül, Menschen unter ihrer Würde zu behandeln, um andere davon abzuschrecken, den Weg nach Europa zu wagen, ist zynisch, grausam und erzielt darüber hinaus keine Wirkung. Unser Ziel ist eine rasche Evakuierung. Österreich darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen – wir haben Platz, wir müssen mit Griechenland Klartext reden und wir werden uns auf europäischer Ebene weiterhin vehement für eine humane Lösung einsetzen.”

Yannick Shetty (Nationalratsabgeordneter, NEOS):

“Jedes Kind hat das Recht auf Leben und Entwicklung. Das gilt auch für die Kinder auf Moria, die Europa im Dreck und im Stich lässt. Es ist unsere Pflicht, sie aus dieser Hölle zu befreien!”

Katharina Stemberger (Schauspielerin):

“Dass Menschen Menschen so etwas antun, will ich nicht akzeptieren.”

Daniel Wisser (Schriftsteller):

“‘The world has enough for everyone’s needs, but not everyone’s greed’, sagte Mahatma Gandhi. Gandhi, der Mensch, der sich als Einzelner einer Kolonialmacht entgegengestellt hat, mobilisierte Millionen. Genau das brauchen wir heute angesichts der Lager, in denen Flüchtende leben: Eine einzige Tat, die die Massen in Bewegung setzt.”

Birgit Gerstorfer (Landesrätin in Oberösterreich, SPÖ):

„Wir haben die Verpflichtung, jenen zu helfen, die vor Not und Elend fliehen. Wir haben die Verpflichtung, sie zu schützen und ihnen eine Zukunft zu bieten. Diese Zukunft liegt nicht in überfüllten Lagern, wie Moria eines ist.“

Rudi Fußi (Unternehmer):

“Man muss nur hinschauen. Das Handeln ist eine Folge des Gesehenen. Da gibt es keine Diskussion, keine Relativierung, keine Rechtfertigung.”

Gloria Endres de Oliveira (Schauspielerin) & Pauline Endres de Oliveira (Amnesty International):

“Wenn sich auf europäischem Boden eine derartige humanitäre Katastrophe abspielt, sind wir alle aufgefordert zu handeln. Vor allem Kinder müssen sofort evakuiert werden. Bei der anstehenden Reform des europäischen Asylsystems muss erstes Ziel sein, unmenschliche Lager wie Moria zu verhindern.”

Franz Sattlecker (ehemaliger Direktor Schloss Schönbrunn):

“Eine Regierung hat die Pflicht, auch humanitäre Aspekte in ihrer Arbeit zu berücksichtigen. Brachial-Populismus darf fundamentale Menschenrechte nicht verdrängen. Die Menschen in Moria brauchen Hilfe – jetzt.”

Robert Misik (Schriftsteller):

“Die Zustände in Lesbos sind keine Schande, sie sind ein Verbrechen. Ein Verbrechen, begangen von Regierenden, die ihrer Pflicht nicht nachkommen, die Menschenrechte zu achten und zu wahren.”

Rana Farahani (Schauspielerin):

“Die Situation in Moria ist beschämend. Und das ist noch milde ausgedrückt. Ich frage mich nach wie vor, warum es Menschen und den Bundesländern nicht erlaubt ist, zu helfen? Ich fordere Menschenrechte für die Menschen (!) in Moria, aus Aufhören der Menschenunwürdigkeiten und dass diejenigen zur Rechenschaft gezogen werden, die verantwortlich für diese Missstände sind.”

Ingo Werth (NGO Resqship – Seenotrettung):

“Die vor Krieg, Verfolgung, Hunger und Mord geflohenen Menschen im reichen Europa in den Lagern so vor sich hin vegetieren zu lassen, ist der komplette Verlust aller ethischen und moralischen Grundsätze, derer das ‘kultivierte’ Abendland sich immer rühmt. Ich schäme mich dafür!”

Philip Kucher (Nationalratsabgeordneter, SPÖ):

„Während man bei der türkisen Bibelstunde im Parlament edelmütig vor den Kameras posiert, lässt man Kinder in Moria in Dreck und Kälte zurück.“

Rubina Möhring (Präsidentin Reporter ohne Grenzen):

“Ratten knabbern Kleinkinder an, bei Unwettern schwimmt den in Zelten, u.a. aus Österreich, untergebrachten Menschen der Boden unter den Füßen weg. Halten die im Wohlstand lebenden EU-Politiker*innen dies für menschenwürdig, für menschenrechtskonform? Wie ist diese Form unterlassener Mitmenschlichkeit mit christlich-sozialen Gebetsstunden in Parlamentsräumen vereinbar?”

Stefan Sengl (Unternehmer):

“Die Vorstellung, was die Kinder von #KaraTepe schon alles durchmachen mussten, ist fürchterlich bedrückend. „Schande“ ist ein viel zu schwaches Hilfswort dafür. Es ist ein grausames Verbrechen, was dort geschieht.”

Sepp Schellhorn (Nationalratsabgeordneter, NEOS):

“Die Frage, die ich mir stelle: kann der christlich-soziale Bundeskanzler gut schlafen? Und der Vizekanzler Kogler- der mit dem Anstand- noch gut schlafen? Jetzt, wo auf den Inseln niemand mehr vor Sorge schläft?”

Gabriele Heinisch-Hoschek (SPÖ-Frauenvorsitzende):

“Wer unberührt von der menschlichen Katastrophe in den griechischen Flüchtlingslagern ist, hat unsere Wertegemeinschaft verlassen. Wir haben nicht nur Platz, sondern auch die Pflicht die Menschen in Sicherheit zu bringen.”

Eugen Freund (Journalist):

“Man kann so tun, als ob einem das Christentum etwas bedeutet. Oder man handelt danach. Jetzt ist höchste Zeit zu handeln!”

Fritz Rabensteiner (Autor):

“Wir schmücken den Christbaum, während in Moria Ratten an Kleinkindern nagen. Das Verhalten der österreichischen Regierung ist eine Schande. Politiker, die nichts dagegen unternehmen, sollten in unserem Land keine Verantwortung tragen. Wir sind nämlich nicht so.”

Hendrik Heutmann (Schauspieler):

“Die aktuelle Situation im Übergangslager Kara Tepe ist laut mehreren Menschenrechtsorganisationen sogar deutlich schlechter als die im Camp Moria. Es fehlt an sanitärer Versorgung, Duschen und Toiletten. Besonders Schutzbedürftige sind täglichen gewaltsamen Übergriffen ausgesetzt. Besonders Kinder leiden unter diesen Zuständen. Es ist dringend notwendig, jetzt zu handeln, Organisationen, die sich verstärkt um die Verbesserung der Situation kümmern, zu unterstützen.”

Georg Bürstmayr (Nationalratsabgeordneter, Grüne):

“Dass so viele Staaten der EU nichts gegen diese krasse Menschenrechtsverletzung unternehmen, ist ein Armutszeugnis – auch für Österreich. Dass es in Österreich politisch bis heute nicht durchsetzbar war und ist, wenigstens einigen, besonders schützenswerten oder verletzlichen Menschen dieses Schicksal zu ersparen (indem man sie aufnimmt), ist ein weiteres. Diese Verweigerungshaltung aufzubrechen, ist ein denkbar hartes Stück politscher Arbeit – aber der Versuch aufzugeben, ist einfach keine Alternative.”

Marco Pogo (Bezirksrat in Wien, Bierpartei):

“Die Vehemenz, mit der unsere Regierung von der in Griechenland entstandenen Situation wegschaut, ist unbegreiflich, ist peinlich, ist unmenschlich und eines wohlhabenden Landes wie Österreich in Wahrheit nicht würdig.”

Erik Marquardt (EU-Abgeordneter, Bündnis 90/Grüne):

“Es ist unwürdig, wie in Moria mit Menschen umgegangen wird. Wir können nicht auf eine europäische Lösung warten, die seit über 5 Jahren nicht kommt. Länder wie Deutschland und Österreich haben Platz und sie müssen sofort Menschen von den griechischen Lagern aufnehmen.”

Niki Kunrath (Wiener Gemeinderat, Grüne):

“Ich fordere die EU auf, alles zu unternehmen, dass die Mitgliedstaaten Griechenland – im Sinne der Subsidiarität – und Flüchtlinge, insbesondere von der Insel Lesbos, aufnehmen. Deswegen fordere ich ausdrücklich die Volkspartei auf, endlich zuzulassen, geflüchtete Menschen von den griechischen Inseln aufzunehmen. Platz haben wir!”

NGO Seebrücke:

“Immer mehr Menschen in Österreich fordern, dass geflüchtete Menschen aufgenommen werden und in menschenwürdigen Umständen leben können. Ganze Wiener Gemeindebezirke, Herzogenburg und ein Grazer Bezirk haben sich mittlerweile öffentlich als sichere Häfen positioniert. Die Menschen möchten helfen – die Seebrücke Wien sieht Österreich ganz klar in der Pflicht, im Sinne der universellen Menschenrechte zu handeln und diesen Willen auch politisch umzusetzen.”

(wb/jz/bf/mst)

Stimmen der Wut, Aufforderung, Verantwortung, Solidarität und Hoffnung:

­­­­­­Michael Ludwig (Wiener Bürgermeister, SPÖ):

“Die Zustände im griechischen Flüchtlingslager Moria sind katastrophal und nicht menschenwürdig. Die Stadt Wien bekennt sich dazu, 100 Kinder aus Griechenland aufzunehmen. Es ist nun die Bundesregierung am Zug, im Sinne der Menschlichkeit das zu ermöglichen.”

Verena Altenberger (Schauspielerin):

“Solange Österreich und die EU die Geflüchtetenlager auf Lesbos nicht evakuieren und menschenwürdige Unterbringung zustande bringen, können wir uns nicht mehr auf unsere Werte berufen. Wir stehen für keine Werte, solange die Lage insgesamt derart menschenverachtend ist.”

Kurt Fischer (Bürgermeister von Lustenau, ÖVP):

“Moria ist für Europa mehr als ‘eben so eine Notlage’, auch wenn es nur eines von unzähligen Lagern ist, wo Kinder und ihre Familien – so sie denn welche haben – unsäglichem, unfassbarem Leid ausgesetzt sind. Moria ist ein Prüfstein für die europäische Solidarität und auch für die Verbindlichkeit der Europäischen Menschenrechtskonvention.”

Valerie Huber (Schauspielerin):

“Die Konditionen auf Lesbos im Flüchtlingslager Moria sind nicht nur katastrophal und menschenunwürdig, sondern eine Schande für unser scheinbar so fortschrittliches, weltoffenes Europa! Jeder sieht das Elend; die schlafenden Kinder im Schlamm, völlig durchnässt, die von Ratten angeknabbert werden. Soll es eine Art Abschreckung sein? Ist es ein Mittel der rechten Politik, anderen Flüchtenden zu vermitteln, dass es in Europa nicht besser wird? Hilfspakete kommen nicht an, die Zelte schwimmen davon. Es ist dringend an der Zeit, eine gemeinsame europäische Lösung für diese Situation zu finden. Ja, es sind schwierige Zeiten, ja Corona hat unsere Welt auf den Kopf gestellt- trotzdem – es ist unsere humanitäre Verantwortung, diesen hilfesuchenden Menschen zu helfen – und zwar jetzt.”

Christian Kern (Bundeskanzler a.D.):

“Frauen, Kinder, Männer, Eheleute, Eltern, Großeltern, Babys und Jugendliche – Menschen aus Fleisch und Blut, mit Sehnsüchten, Ängsten und Hoffnungen. Europa darf sie nicht in den Morast treten.”

Judith Kohlenberger (Wissenschaftlerin):

“Moria ist das grausame Fundament einer konsequenten, jahrelangen Externalisierung, also einer Auslagerung der EU-Außengrenzen an Drittstaaten, die im Grunde nur eine Strategie verfolgt: ‘Aus den Augen, aus dem Sinn.’ Der Zugang zum Grundrecht auf Asyl, das vor allem in und durch Europa teuer und hart erkämpft wurde, ist dadurch massiv erschwert bis hin zu de facto verunmöglicht. Was es jetzt braucht, ist rasches Handeln mit Herz und Verstand. Die ‘Hilfe vor Ort’ hat ganz klar versagt, deshalb müssen die Menschen nun in geordneter, regulierter Form evakuiert werden. Nur so kann ein drohender Kontrollverlust an Europas Grenzen abgewandt werden.”

Oliver Scheiber (Jurist):

“Der Bruch der Menschenrechte und des EU-Rechts muss sofort beendet werden. 2021 soll damit beginnen, dass wir Menschen in Not eine Perspektive geben. Machen wir uns selbst das schönste Geschenk, indem wir jetzt sofort Menschen aus Griechenland holen. Die Flüchtlinge von heute sind die Erfinder der Impfstoffe von morgen.”

Stephanie Krisper (Nationalratsabgeordnete, NEOS):

“Beten reicht nicht, die Taten zählen. Der Kanzler muss zulassen, dass die Zivilgesellschaft helfen kann; und er muss seinen Einfluss geltend machen für eine sofortige Evakuierung.“

Andreas Babler (Bürgermeister von Traiskirchen, SPÖ):

“Dieselben Leute, die in der Regierung dafür verantwortlich sind, dass Menschen im Lagerelend gelassen werden und gesundheitlichen Schaden nehmen, sind die gleichen Leute, die dann im Kreise ihrer Familie mit ihren Kindern, Enkerln und/oder Liebsten beim ‘Stille Nacht’ mit feuchten Augen unter dem Christbaum sitzen. Diese Doppelzüngigkeit ist unmenschlich und grausam. Wir haben Platz. Wir wollen und wir können helfen. Wenn ihr als Regierung schon nichts tut, dann lasst es wenigstens uns tun. Hier und jetzt.”

Julya Rabinovich (Schriftstellerin):

“Wenn die Hilfe vor Ort aus Beten zu Weihnachtszeit besteht, ist nur dem Betenden geholfen. Aber keinem einzigen Kind! Es ist unsere Pflicht im Sinne der europäischen Werte, auch Taten folgen zu lassen. Holt die Menschen dort raus! Evakuiert das Lager, das kein Lager, sondern ein Folterort ist!”

Peter Kaiser (Kärntner Landeshauptmann, SPÖ):

“Österreich hat nicht nur die Möglichkeiten, sondern auch die Verpflichtung, nicht dabei zuzusehen, wie Kinder weinend dem Tod ins Auge sehen müssen, sondern aktiv zu helfen, indem es sich an der Rettungsmission anderer verantwortungsbewusster Staaten beteiligt. Mit einer als große PR-Aktion inszenierten Übergabe eines Unterstützungspaketes für Griechenland allein ist es nicht getan.”

Saskia Stachowitsch (Universitätsprofessorin):

“Die Zustände in Lagern wie Moria, Kara Tepe oder Lampedusa sind Resultat einer verfehlten Migrations- und Grenzpolitik der EU. In Zukunft gilt es, europaweit diese Politik zu überdenken, damit solche Lager gar nicht erst entstehen können. Denn europäische Grenzpolitik soll vor Gewalt schützen, nicht zusätzliche erzeugen. In der Zwischenzeit ist es das mindeste, dass verantwortungsbewusste Regierungen Menschen aus diesen Lagern herausholen und in Sicherheit bringen.”

Josef Weidenholzer (EU-Abgeordneter a.D., SPÖ):

“Moria ist inszenierte Hartherzigkeit und soll Stärke symbolisieren. Politiker, die das brauchen sind schwach.”

Henrike Brandstötter (Nationalratsabgeordnete, NEOS):

“Es ist eine totale Schande, dass die Regierung dazu immer noch ‘Nein’ sagt.

Es ist eine Schande, dass dort Kinder im Dreck leben müssen und von Ratten angeknabbert werden.”

Fritz Hausjell (Publizist):

Als österreichischer Europäer schäme ich mich für das, was die in Moria & Co. gestrandeten Menschen erleiden. Weil die meisten Regierungspolitiker stur gegen die Mehrheit der in Österreich Lebenden, die helfen wollen, handeln. Brechen wir ihre versteinerten Herzen auf.”

Pamela Rendi-Wagner (SPÖ-Chefin):

„Die Zustände in den Flüchtlingslagern von Lesbos sind ein Vergrößerungsglas über dem Versagen Europas in der Asylpolitik. Die Bundesregierung hat es in der Hand, zu einer funktionierenden EU-Migrationspolitik beizutragen, die Schwächsten der Schwachen zu unterstützen und gemeinsam mit anderen Regierungen Kinder aus diesem Elend zu retten.“

Karl Amon (ORF-Hörfunk-Chef a.D.):

“Politik zum Schämen! Entscheidend für akzeptable Politik kann nur eine einzige Frage sein: braucht ein Mensch Hilfe? Wenn ja, dann muss die Politik helfen, ohne Ausreden, ohne Wenn und Aber, prompt und umfassend! Alles andere ist der Versuch, mit dem Elend der Menschen politisches Kleingeld zu verdienen. Das ist miserabel und zum Schämen!”

Nicola Werdenigg (Ex-Skirennläuferin):

“Ein 3-jähriges Mädchen wurde kürzlich im Flüchtlingslager Kara Tepe brutal vergewaltigt! Das hätte verhindert werden können. Es wird wieder passieren, wenn die Lager nicht sofort evakuiert werden.”

Herbert Lackner (Journalist):

“Politiker, die die Befreiung von Kindern aus den Drecklöchern auf Lesbos verhindern, mögen uns heuer bitte mit Weihnachts-Gesäusel verschonen.”

Berivan Aslan (Wiener Gemeinderätin, Grüne):

“Rechte Politik gefährdet unsere Demokratie. Auf Kosten von populistischen Parteiinteressen werden hier demokratische und grundrechtliche Werte mit den Füßen getreten. Für Menschenrechte zu kämpfen, bedeutet auch auf parteipolitisches Marketing zu verzichten. Statt hier globale Verantwortung zu übernehmen, werden hier immer noch außenpolitische Fehlentscheidungen retuschiert.”

Stephan Schulmeister (Wirtschaftsforscher):

“Leicht können wir Flüchtlingsfamilien auf Lesbos bei uns Schutz und Geborgenheit geben, viele Mitbürger*innen sind dazu bereit, poltisch blockiert dies nur die neue ÖVP. Was Hartherzigkeit betrifft, erinnert Kanzler Kurz mehr an die alte ÖVP von Seipel und Dollfuß. Nicht einmal das Schielen auf rechte Wähler*innen hat er mehr nötig, die FPÖ ist ja am Boden. Warum leistet er sich nicht ein wenig Menschlichkeit? Nicht einmal zur Zeit christlicher Herbergssuche.”

Ewa Ernst-Dziedzic (Nationalratsabgeordnete, Grüne):

“Die Lager Moria und Tara Kepe stehen für das europäische Versagen im Umgang mit Geflüchteten. Das Kalkül, Menschen unter ihrer Würde zu behandeln, um andere davon abzuschrecken, den Weg nach Europa zu wagen, ist zynisch, grausam und erzielt darüber hinaus keine Wirkung. Unser Ziel ist eine rasche Evakuierung. Österreich darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen – wir haben Platz, wir müssen mit Griechenland Klartext reden und wir werden uns auf europäischer Ebene weiterhin vehement für eine humane Lösung einsetzen.”

Yannick Shetty (Nationalratsabgeordneter, NEOS):

“Jedes Kind hat das Recht auf Leben und Entwicklung. Das gilt auch für die Kinder auf Moria, die Europa im Dreck und im Stich lässt. Es ist unsere Pflicht, sie aus dieser Hölle zu befreien!”

Katharina Stemberger (Schauspielerin):

“Dass Menschen Menschen so etwas antun, will ich nicht akzeptieren.”

Daniel Wisser (Schriftsteller):

“‘The world has enough for everyone’s needs, but not everyone’s greed’, sagte Mahatma Gandhi. Gandhi, der Mensch, der sich als Einzelner einer Kolonialmacht entgegengestellt hat, mobilisierte Millionen. Genau das brauchen wir heute angesichts der Lager, in denen Flüchtende leben: Eine einzige Tat, die die Massen in Bewegung setzt.”

Birgit Gerstorfer (Landesrätin in Oberösterreich, SPÖ):

„Wir haben die Verpflichtung, jenen zu helfen, die vor Not und Elend fliehen. Wir haben die Verpflichtung, sie zu schützen und ihnen eine Zukunft zu bieten. Diese Zukunft liegt nicht in überfüllten Lagern, wie Moria eines ist.“

Rudi Fußi (Unternehmer):

“Man muss nur hinschauen. Das Handeln ist eine Folge des Gesehenen. Da gibt es keine Diskussion, keine Relativierung, keine Rechtfertigung.”

Gloria Endres de Oliveira (Schauspielerin) & Pauline Endres de Oliveira (Amnesty International):

“Wenn sich auf europäischem Boden eine derartige humanitäre Katastrophe abspielt, sind wir alle aufgefordert zu handeln. Vor allem Kinder müssen sofort evakuiert werden. Bei der anstehenden Reform des europäischen Asylsystems muss erstes Ziel sein, unmenschliche Lager wie Moria zu verhindern.”

Franz Sattlecker (ehemaliger Direktor Schloss Schönbrunn):

“Eine Regierung hat die Pflicht, auch humanitäre Aspekte in ihrer Arbeit zu berücksichtigen. Brachial-Populismus darf fundamentale Menschenrechte nicht verdrängen. Die Menschen in Moria brauchen Hilfe – jetzt.”

Robert Misik (Schriftsteller):

“Die Zustände in Lesbos sind keine Schande, sie sind ein Verbrechen. Ein Verbrechen, begangen von Regierenden, die ihrer Pflicht nicht nachkommen, die Menschenrechte zu achten und zu wahren.”

Rana Farahani (Schauspielerin):

“Die Situation in Moria ist beschämend. Und das ist noch milde ausgedrückt. Ich frage mich nach wie vor, warum es Menschen und den Bundesländern nicht erlaubt ist, zu helfen? Ich fordere Menschenrechte für die Menschen (!) in Moria, aus Aufhören der Menschenunwürdigkeiten und dass diejenigen zur Rechenschaft gezogen werden, die verantwortlich für diese Missstände sind.”

Ingo Werth (NGO Resqship – Seenotrettung):

“Die vor Krieg, Verfolgung, Hunger und Mord geflohenen Menschen im reichen Europa in den Lagern so vor sich hin vegetieren zu lassen, ist der komplette Verlust aller ethischen und moralischen Grundsätze, derer das ‘kultivierte’ Abendland sich immer rühmt. Ich schäme mich dafür!”

Philip Kucher (Nationalratsabgeordneter, SPÖ):

„Während man bei der türkisen Bibelstunde im Parlament edelmütig vor den Kameras posiert, lässt man Kinder in Moria in Dreck und Kälte zurück.“

Rubina Möhring (Präsidentin Reporter ohne Grenzen):

“Ratten knabbern Kleinkinder an, bei Unwettern schwimmt den in Zelten, u.a. aus Österreich, untergebrachten Menschen der Boden unter den Füßen weg. Halten die im Wohlstand lebende EU-Politiker*innen dies für menschenwürdig, für Menschenrechtskonform? Wie ist diese Form unterlassener Mitmenschlichkeit mit christlich-sozialen Gebetsstunden in Parlamentsräumen vereinbar?”

Stefan Sengl (Unternehmer):

“Die Vorstellung, was die Kinder von #KaraTepe schon alles durchmachen mussten, ist fürchterlich bedrückend. „Schande“ ist ein viel zu schwaches Hilfswort dafür. Es ist ein grausames Verbrechen, was dort geschieht.”

Sepp Schellhorn (Nationalratsabgeordneter, NEOS):

“Die Frage, die ich mir stelle: kann der christlich-soziale Bundeskanzler gut schlafen? Und der Vizekanzler Kogler- der mit dem Anstand- noch gut schlafen? Jetzt wo auf den Inseln niemand mehr vor Sorge schläft?”

Gabriele Heinisch-Hoschek (SPÖ-Frauenvorsitzende):

“Wer unberührt von der menschlichen Katastrophe in den griechischen Flüchtlingslagern ist, hat unsere Wertegemeinschaft verlassen. Wir haben nicht nur Platz, sondern auch die Pflicht die Menschen in Sicherheit zu bringen.”

Eugen Freund (Journalist):

“Man kann so tun, als ob einem das Christentum etwas bedeutet. Oder man handelt danach. Jetzt ist höchste Zeit zu handeln!”

Fritz Rabensteiner (Autor):

“Wir schmücken den Christbaum, während in Moria Ratten an Kleinkindern nagen. Das Verhalten der österreichischen Regierung ist eine Schande. Politiker, die nichts dagegen unternehmen, sollten in unserem Land keine Verantwortung tragen. Wir sind nämlich nicht so.”

Hendrik Heutmann (Schauspieler):

“Die aktuelle Situation im Übergangslager Kara Tepe ist laut mehreren Menschenrechtsorganisationen sogar deutlich schlechter als die im Camp Moria. Es fehlt an sanitären Versorgung, Duschen und Toiletten. Besonders Schutzbedürftige sind täglichen gewaltsamen Übergriffe ausgesetzt. Besonders Kinder leiden unter diesen Zuständen. Es ist dringend notwendig, jetzt zu handeln, Organisationen die sich verstärkt um die Verbesserung der Situation kümmern, zu unterstützen.”

Georg Bürstmayr (Nationalratsabgeordneter, Grüne):

“Dass so viele Staaten der EU nichts gegen diese krasse Menschenrechtsverletzung unternehmen, ist ein Armutszeugnis – auch für Österreich. Dass es in Österreich politisch bis heute nicht durchsetzbar war und ist, wenigstens einigen, besonders schützenswerten oder verletzlichen Menschen dieses Schicksal zu ersparen (indem man sie aufnimmt), ist ein weiteres. Diese Verweigerungshaltung aufzubrechen, ist ein denkbar hartes Stück politscher Arbeit – aber der Versuch aufzugeben, ist einfach keine Alternative.”

Marco Pogo (Bezirksrat in Wien, Bierpartei):

“Die Vehemenz, mit der unsere Regierung von der in Griechenland entstandenen Situation wegschaut, ist unbegreiflich, ist peinlich, ist unmenschlich und eines wohlhabenden Landes wie Österreich in Wahrheit nicht würdig.”

Erik Marquardt (EU-Abgeordneter, Bündnis 90/Grüne):

“Es ist unwürdig, wie in Moria mit Menschen umgegangen wird. Wir können nicht auf eine europäische Lösung warten, die seit über 5 Jahren nicht kommt. Länder wie Deutschland und Österreich haben Platz und sie müssen sofort Menschen von den griechischen Lagern aufnehmen.”

Niki Kunrath (Wiener Gemeinderat, Grüne):

“Ich fordere die EU auf, alles zu unternehmen, dass die Mitgliedstaaten Griechenland – im Sinne der Subsidiarität – und Flüchtlinge, insbesondere von der Insel Lesbos, aufnehmen. Deswegen fordere ich ausdrücklich die Volkspartei auf, endlich zuzulassen, geflüchtete Menschen von den griechischen Inseln aufzunehmen. Platz haben wir!”

NGO Seebrücke:

“Immer mehr Menschen in Österreich fordern, dass geflüchtete Menschen aufgenommen werden und in menschenwürdigen Umständen leben können. Ganze Wiener Gemeindebezirke, Herzogenburg und ein Grazer Bezirk haben sich mittlerweile öffentlich als sichere Häfen positioniert. Die Menschen möchten helfen – die Seebrücke Wien sieht Österreich ganz klar in der Pflicht, im Sinne der universellen Menschenrechte zu handeln und diesen Willen auch politisch umzusetzen.”

(wb/jz/bf/mst)

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5 Kommentare

  1. […] Doch die österreichische türkis-grüne Regierung sagt NEIN: Keine einzige Flüchtlingsfamilie, kein einziges Kind darf in unser Land kommen! Die „Gefahr“, andere kämen nach, sei zu groß. Stattdessen soll SOS-Kinderdorf auf Lesbos den Flüchtlingen Kinderbetreuung anbieten. Kann Kinderbetreuung menschenunwürdige Lebensumstände wegzaubern? Sofortige Hilfe ist notwendig, die Aufnahme von Flüchtlingsfamilien auch bei uns in Österreich. […]

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