Dienstag, April 23, 2024

Internationale Solidarität: Ernst-Dziedzic zahlt Geldstrafe für Pussy Riot

Internationale Solidarität

Ein starkes Zeichen für gelebte internationale Solidarität und Menschenrechte setzte am Donnerstag die grüne stv. Klubobfrau und Menschenrechts-Sprecherin Ewa Ernst-Dziedzic: Sie bezahlt die Geldstrafen von zwei Mitgliedern der russischen Punkband Pussy Riot, die für das Hissen von Regenbogenfahnen verurteilt wurden.

Wien, 18. Dezember 2020 | Die russische feministische Punkband Pussy Riot wurde zu einer Geldstrafe wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ verurteilt: Sie hatten zu Putins 68. Geburtstag Regenbogenfahnen an wichtigen russischen Behörden gehisst. Dafür sollen die Band-Mitglieder zahlen: Maria Aljochina 15.000 Rubel (rund 166 Euro) und Veronika Nikulschina 10.000 Rubel. Die Grüne stv. Klubobfrau und Außenpolitik- sowie LGBT-Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic, zeigt sich solidarisch und bezahlt die Geldstrafen für die beiden Aktivistinnen.

„Der Einsatz für gleiche Rechte darf nicht als Straftat behandelt werden!“

In einem Facebook-Posting teilte Ernst-Dziedzic am Donnerstag ihre Entscheidung, die Strafe zu bezahlen, mit – denn: „Der Einsatz für gleiche Rechte darf nicht als Straftat behandelt werden!“, so Dziedzic in ihrem Statement. Sie hatte sich mit einer der beiden Aktivistinnen per Videotelefonie über die Lage der LGBTIQ-Community in Russland informiert:

Homosexuelle in Russland „massiv unter Druck“

Im Gespräch mit ZackZack schildert Ernst-Dziedzic die prekäre Lage von Homosexuellen in Russland, wie ihr auch Maria Aljochina davon erzählt hatte: Diese stünden massiv unter Druck und würden verfolgt, als wären sie Kriminelle.

„Das ist noch heftiger als in Polen oder Ungarn: Menschen der LGBTIQ-Community werden richtiggehend gejagt, insbesondere in Tschetschenien werden sie verfolgt, umgebracht, eingesperrt.“,

so Ernst-Dziedzic, die sich seit Jahren intensiv als Aktivistin und Politikerin für die Rechte von LGBTIQ-Personen einsetzt. Thema waren beim Telefonat auch gegenseitige Einladungen: Für die Pussy Riot-Aktivistinnen sei es derzeit schwer, das Land zu verlassen, sie haben Ernst-Dziedzic zu einem Besuch in Russland eingeladen.

„Ich werde sie besuchen, sobald es geht. Und in irgendeiner Form würde ich sie auch gerne nach Österreich einladen.“,

so die Grüne im ZackZack-Interview.

Pussy Riot-Aktion mit Forderungskatalog an Putin

Mit ihrer Aktion wollten die Aktivistinnen auf die Diskriminierung von Schwulen, Lesben und anderen Gruppen aufmerksam machen.

Sie verbreiteten Bilder der Aktion auf Facebook und übermittelten gleichzeitig einen Forderungskatalog an Präsident Wladimir Putin: Darin forderten sie unter anderem die Verfolgung der Morde und Entführungen von Homosexuellen in Tschetschenien, ein Gesetz, das die Diskriminierung anhand von Geschlecht oder sexueller Orientierung verbietet oder die Legalisierung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften.

(lb)

Titelbild: APA Picturedesk

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