Samstag, April 20, 2024

25 Millionen für “Beratung” ausgeschrieben – Neben 210 Millionen Medienbudget

Neben 210 Millionen Medienbudget

Die beiden Ausschreibungen für Medienzwecke in der Höhe von 210 Millionen Euro sind bereits bekannt und sorgten für Empörung. Doch es gibt noch ein drittes Vergabeverfahren, das gerade läuft: mehr als 25 Millionen Euro sind für „Beratungsdienstleistungen“ ausgeschrieben.

 

Wien, 23. Dezember 2020 | Die beiden von der Bundesbeschaffung GmbH (BBG) ausgeschriebenen Verträge für Medienagenturen sorgten für reichlich Aufregung: Propaganda-Budget, so der Tenor der Opposition angesichts des massiven Volumens der Regierung für Kampagnen und Inserate. Doch noch ein anderer Auftrag befindet sich aktuell im Vergabeverfahren.

25 Millionen für Beratung

Mit einem Volumen von über 25 Millionen Euro bearbeitet die BBG gerade eine Rahmenvereinbarung für „Beratungsdienstleister“. Damit wird etwa für Analyse, Beratung und Strategie vorgesorgt. Für fünf Jahre gilt die Vereinbarung, die Summe stellt dabei den maximalen Wert der Leistungen dar.

Mittlerweile ist die Ausschreibung nicht mehr zu finden. Eine transparente Vergabe also?

10 Stellen (Lose) umfasst die Ausschreibung. Los 4, „Managementberatung/Strategieberatung/Restrukturierung/Personalberatung und Organisationsentwicklung“ schlägt dabei mit fast 11 Millionen Euro den größten Kuchen aus.

10 Lose und 25 Millionen.

Auf der Auftragsplattform der Republik sind alle drei Ausschreibungen bereits verschwunden. Die Sichtbarkeit sei abgelaufen, aktuell befinde man sich in der Vergabephase. Die BBG, die im Rahmen der Kurz-Massentest eine zweifelhafte Rolle eingenommen hat (ein Millionenschaden für die Bevölkerung ist die Folge – ZackZack berichtete) beschwichtigt gegenüber ZackZack: Durch die Rahmenvereinbarung würden die öffentlichen Auftraggeber „profitieren“. „Einkaufsexpertinnen und Einkaufsexperten der BBG übersetzen die Anforderungen in Leistungsbeschreibungen, um anschließend das Vergabeverfahren gemäß Vergaberecht durchzuführen.“

Ministerien können auf Rahmenvereinbarung zugreifen

Die Großaufträge würden, so die Darstellung der BBG, nur im Sinne der Effektivität durchgeführt werden. Schon die 210 Medien-Millionen wurden von den Grünen gelobt. Denn nun seien sie ja ausgeschrieben worden. Die BBG bestätigt gegenüber ZackZack, dass auch alle Bundesministerien als Auftraggeber umfasst seien  – unter anderem jedoch auch „Feuerwehren“.

Bisher kann man nur vermuten, welche Firmen zum Zug kommen werden. Von der Affinität, vor allem der türkisen ÖVP zu großen, globalen Beratungskonzernen weiß man. Aber eines ist klar: sobald der Auftrag vergeben wurde, haben diese dann über fünf Jahre lang einen Deal mit dem Bund.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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