Donnerstag, März 28, 2024

“Kaufhaus Österreich”- Flop – Mahrer schiebt Schuld von sich

Mahrer schiebt Schuld von sich

Das Kaufhaus Österreich gilt als einer der größten Flops 2020. Zum Start der Handelsplattform war der WKO-Präsident Harald Mahrer noch voll des Lobes. Einen Monat später schob der „Digitalisierungsexperte“ die Schuld auf für das Desaster auf die Wirtschaftministerin.

 

Wien, 04. Jänner 2021 | Lächelnd posierten Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer (beide ÖVP) am 30. November zum Start der E-Handelsplattform Kaufhaus Österreich. Österreich wolle dem Internetriesen Amazon den Kampf ansagen. „Vom Kaufhaus Österreich kann daher gleichzeitig auch ein wichtiger Innovationsimpuls ausgehen“, ließ Mahrer in einer Aussendung dazu wissen.

627.000 Euro-Flop

Innerhalb weniger Stunden nach dem Launch der Seite, überzeugten sich zahlreiche Nutzer von diesem Innovationsimpuls selbst. Das kollektive Urteil: Das Kaufhaus Österreich ist ein Riesenflop. Datenschutzprobleme bei den Cookies, eine Suchfunktion, die nicht nach Produkten, sondern Produktkategorien sucht und Suchergebnisse, die direkt zum eigentlichen Konkurrenten Amazon führen, sind nur ein Teil der Probleme. Die Kosten für die Internetseite ließen bei einigen den anfänglichen Spaß über die Flop-Seite jedoch verschwinden. 627.000 Euro an Steuergeldern verbrannte die Seite in ihrer Entwicklung.

Mahrer schiebt Schuld von sich

Die zwei Verantwortlichen, Schramböck und Mahrer, hielten sich mit Äußerungen zur Flop-Seite bisher zurück. Im Dezember beschischwichtige Mahrer gegenüber “derBrutkasten” etwaige Kritiker. Man müsse “die Kirche im Dorf lassen“.

Am Samstag nahm nun Mahrer im Kurier-Interview deutlicher Stellung  und schob die Schuld auf Schramböck. Darauf angesprochen, ob er den „Bauchfleck“ Kaufhaus Österreich auf seine Kappe nehme, antworte Mahrer:

„Ich hätte mir das Projekt des Wirtschaftsministeriums selbst genauer ansehen sollen. Da hätte man mehr draus machen können. Als Digitalisierungsexperte ärgere ich mich über alle Maßen. Gut gemeint heißt eben leider nicht immer gut gemacht.“

Die plötzliche Distanzierung von Mahrer sorgte für Verwunderung bei den Lesern. Zum Start der Seite war Mahrer noch überschwänglich. Hat der „Digitalisierungsexperte“ also der Seite seinen Segen gegeben, ohne diese anzusehen?

Immerhin posierte der WKO-Chef gemeinsam mit der Wirtschaftsministerin bei der Präsentation der Seite bei einer Online-Pressekonferenz. Auch im Impressum der Seite ist die Wirtschaftskammer ebenso wie das Wirtschaftsministerium als Inhaber gelistet. Das Netz ragierte bereits auf die Aussagen Mahrers.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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