Freitag, März 29, 2024

Clemens Auer: Habe nicht mit ORF gesprochen

Clemens Auer:

Clemens Auer, Sonderbeauftragter für öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium, sagt, er hätte nicht mit dem ORF über bevorzugte Impfungen verhandelt.

 

Wien, 05.01.2020 | Das Gesundheitsministerium weist die unmittelbare Beteiligung an einer Vereinbarung über bevorzugte Covid-Impfungen im ORF von sich. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz verschickte vor Weihnachten ein Mail, in dem er berichtete, es sei in „intensiven Gesprächskontakten mit dem Gesundheitsministerium“ gelungen, den ORF als kritische Infrastruktur in die Phase Zwei der Covid-Impfstrategie zu bringen. Damit sei es möglich, alle ORF-Mitarbeiter und ihre Familien bereits ab Februar gegen das Coronavirus zu impfen.

Auf ZackZack-Nachfrage sagt Clemens Auer, Covid-Sonderbeauftragter im Ministerium von Rudi Anschober, er hätte nicht mit dem ORF verhandelt. Die Gespräche über den ORF als kritische Infrastruktur hätte der „Logistikpartner“ des Gesundheitsministeriums – das Verteidigungsministerium – geführt.

Dort kann man diese Aussage jedoch nicht bestätigen. Zuständig für die Definition als kritische Infrastruktur sei gar nicht das Bundesheer, sondern das Innenministerium. Das BMI führt tatsächlich die Liste mit kritischer Infrastruktur (die sogenannte ACI-Liste), auf der rund 400 Unternehmen verzeichnet sind. Welche das genau sind, ist geheim.

„Keine Detailplanung“

Quellen aus dem ORF beharren darauf, dass die Generaldirektion mit dem Büro Auers verhandelt habe. Dieser kann – obwohl nach eigenen Angaben unbeteiligt – Details aus den Verhandlungen berichten. Bei dem ORF-Deal handle es sich laut Clemens Auer lediglich um eine unverbindliche Zusage des Gesundheitsministeriums. Anderes sei gar nicht möglich, „weil es keine Detailplanung gibt“, so Auer. Die Impfung von Familienmitgliedern von ORF-Mitarbeitern sei in den Gesprächen „kein Thema“ gewesen.

Offiziell ist aus dem ORF zu erfahren, dass die Lieferung von Impfstoff nicht Teil von Verhandlungen zwischen Generaldirektion und Clemens Auer war. Gespräche über die Aufnahme in die Phase Zwei der Corona-Impfstrategie dementiert das Unternehmen jedoch nicht.

In einer Aussendung ließ der ORF wissen, man halte sich an den nationalen Impfplan. Derzeit werde „österreichweit eruiert“, in welchen größeren Unternehmen eine Impfung angeboten werden könne.

(tw)

Titelbild: APA Picturedesk

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