Donnerstag, März 28, 2024

Wer ist der Mann mit den Büffelhörnern? – Das Gesicht des Trump-Mobs

Das Gesicht des Trump-Mobs

Wer ist der Büffel-Mann, der beim Sturm des Kapitols an vorderster Front mit dabei war? Jake Angeli hat es mit seiner Verkleidung auf die Titelblätter sämtlicher Tageszeitungen geschafft. Der Trump-Fanatiker hält sich für einen Schamanen und ist Anhänger der “QAnon-Bewegung”, einer Gruppe, die an absurde Verschwörungstheorien glaubt und auch in Österreich aktiv ist.

Wien, 08. Jänner 2021 | Wer hätte gedacht, dass Amerikas Kongressgebäude im Jahr 2021 für einen Tag in der Hand von Männern mit Hörnern und Auschwitz-Pullovern sein würde? Unter den verschiedenen lustigen Charakteren, die Donald Trump in den letzten vier Jahren mit seiner Hetze hervorgebracht hat, sticht aber einer besonders hervor. Jake Angeli, der mit Fellmütze, Büffelhörnern und einem Speer bewaffnete Mann, bezeichnet sich selbst als Schamane.

Wirre Verschwörungstheorien

Der ehemalige Schauspieler und glühende Trump-Anhänger hat sich auf Facebook vor allem unter dem Pseudonym „QAnon-Shaman“ einen Namen gemacht. Denn Angeli ist Anhänger der QAnon-Bewegung, die an wirre Verschwörungstheorien glaubt. Eliten der Demokraten würden demnach die USA unterwandern wollen und sich vom Blut entführter Kinder ernähren. Außerdem hätten ebendiese die Abwahl Trumps bewusst manipuliert, eine Theorie die Trump auch öffentlich immer wieder genährt hat.

Ein Interview mit dem Newssender NBC im Oktober 2020 zeigt, dass Trump sich nie wirklich von QAnon distanziert hat. Trump behauptet im Interview, nichts davon zu wissen. Trotzdem hat er immer wieder abstruse Theorien der Bewegung auf Twitter geteilt, wie die Moderatorin im Interview aufdeckt:

Seit dem Sturm auf das Kapitol ist Jake Angeli aus Arizona, ein rechtsextremer Trump-Fan, der schon bei vorherigen Protesten aufgefallen war, in der ganzen Welt bekannt. Die Journalistin Brieanna J. Frank hat den Mann mit dem Hörner-Hut im Mai 2020 getroffen, als dieser in Phoenix bei einer Protestaktion Journalisten wegen ihrer Schutzmasken kritisierte und den US-Präsidenten in den Himmel lobte.

Im Gespräch mit der Reporterin outete sich Angeli nicht nur als Anhänger von QAnon, sondern er verbreitete seine eigenen Verschwörungstheorien. Er habe große Entdeckungen durch seine eigenen Recherchen im Internet gemacht und entdeckt, dass die Illuminaten und die Bilderberg-Gruppe die Welt kontrollieren.

Bilder auf Twitter zeigen Angeli nicht nur posend im Saal des Kongressgebäudes, sondern auch Hände-schüttelnd mit Rudy Giuliani, Trumps Rechtsberater.

Verbindungen nach Europa

Die QAnon-Bewegung, auch nur „Q“ genannt, verbreitet bereits seit 2017 verschiedenste, teilweise rechtsexteme Verschwörungstheorien im Internet. Vor allem seit Ausbruch der Pandemie erlebt Q einen wahren Hype. So bieten die weltweiten Maßnahmen einen idealen Nährboden, auf welchem Anhänger ihre Theorien stützen können. Durch Online-Propaganda hat sich ihr Gedankengut im Jahr 2020 in die ganze Welt verbreitet.

So hat die Bewegung vor allem in der Corona-Gegner- und “Querdenker”-Szene im deutschprachigen Raum bereits eine große Fanbase um sich scharen können. Das bekannteste Gesicht von QAnon in Deutschland ist der Sänger Xavier Naidoo, der mit einem Video die absurde Verschwörungsthese verbreitete, eine einflussreiche, weltweit agierende, satanistische Elite würde Kinder entführen, um aus ihrem Blut eine Verjüngungsdroge zu gewinnen. So wie auch Naidoo greifen ähnliche Gruppen und Aktivisten gerne auf den Messenger „Telegram“ zurück, um ihre Theorien zu verbreiten.

(Bild: APA PictureDesk)

10.000 Mitglieder in Österreich

Die Folge: Auch im DACH-Raum tragen auf Corona-Demos immer mehr Menschen T-Shirts mit dem „Q“ vorne drauf. Auch in Österreich hat sich QAnon bereits ausgebreitet. Im Telegram-Kanal „QAnon Austria“, der bereits über 10.000 Mitglieder zählt, wird der Putschversuch des Trump-Mobs verharmlost, und das „Mundtot-Machen Trumps“ durch die Internetkonzerne verurteilt.

Sicher dürfte auf jeden Fall sein, dass viele von ihnen bei der groß angelegten Corona-Demo am 16. Jänner am Wiener Heldenplatz aufmarschieren werden. Und auch wenn bei dieser noch nicht allzu viele Anhänger mit Hörnern auflaufen werden, dürfte das Faschingskostüm für viele bereits feststehen. In einem Tweet hat eine Userin bereits eine Anleitung für den Look des Büffelmanns gepostet:

(mst)

Titelbild: APA Picturedesk

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