Nach Italien jetzt Österreich: “Wir sperren auf”
Während sich in Italien Tausende Gastronomen der Corona-Sperre widersetzen, unternehmen auch österreichische Lokale erste Protestaktionen. Gäste haben sie nicht bewirtet, doch viele Betriebe werden Corona wohl nicht überleben.
Wien, 19. Jänner 2020 | Die italienische Gastronomie hatte genug: Tausende italienische Lokale sperrten am Wochenende einfach auf – entgegen den geltenden Corona-Verordnungen.
Italien übt Ungehorsam
Sie müssten öffnen, denn viele der Lokale stünden vor der Pleite, so die Begründung der Lokalbesitzer. Zwar rückte zu den rebellischen Lokalen zügig die Polizei an, doch laut verschiedenen Videos in den sozialen Medien waren jedenfalls einige Lokale äußerst gut besucht.
ITALY: #IoApro restaurant is open, police arrives. Customers refuse to leave & shout in unison "Get out! Get out! Get out! ..we pay your wages from our taxes, you work for us.. Get out! Get out! Get out!" #IOpen pic.twitter.com/Wqa0DYz4ls
— Robin Monotti (@robinmonotti) January 16, 2021
Als die Polizei das Lokal räumen will, sagen die Gäste: „Verschwindet! Wir zahlen eure Gehälter.“
BOLOGNA, ITALY: Customers escort police out of the #IoApro restaurant under the cries of "Freedom! Freedom! Freedom!" pic.twitter.com/XDxLctTGYR
— Robin Monotti (@robinmonotti) January 16, 2021
In Bologna begleiteten Kunden die Polizei aus dem Lokal.
Protestaktion in Österreich
Langsam schwappt die Protestwelle nach Österreich über. Erste Vorbotin war die Linzer Wirtin, die vor wenigen Wochen ihr Lokal geöffnet hatte. Über 160 Lokale in Österreich schlossen sich am Montag zur ersten Protestaktion zusammen. Sie organisieren sich in der Facebook-Gruppe „5 vor 12 – Wir öffnen wieder“. Die Gruppe versteht ihre Aktion als Hilferuf an die Politik.
Das Video zur Aktion vom Montag…
Zur Aktion in Italien sagt Manuel Schmidt, Betreiber des Dresdner Hofes im 20. Wiener Gemeindebezirks: „Mutige Aktion, aber unser Zugang ist das nicht.“ Protest sei aber dringend notwendig, denn viele Lokale werden Corona nicht überleben. Die Gelder kämen oft „gar nicht, zu spät“ oder seien „zu bürokratisch“, diese drei Gründe höre Schmidt sehr oft, sagt er im Gespräch mit ZackZack.
Weitere Protestaktionen seien geplant, mittlerweile hätten sich über 180 Lokale vernetzt, so der Gastronom.
(ot)
Titelbild: APA Picturedesk