Samstag, April 20, 2024

Ist das die Maske der Zukunft? – Zerstört Viren auf Knopfdruck

Zerstört Viren auf Knopdruck

Einwegmasken sind teuer, vor allem die bald verpflichtenden FFP2-Masken. Schweizer Forscher bieten jetzt eine Alternative. Eine elektronische wiederverwendbare Maske soll Viren auf Knopdruck zerstören und dabei 99-prozentigen Schutz bieten.

Wien, 19. Jänner 2021 | Forschende der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) haben gemeinsam mit dem Schweizer Unternehmen Osmotex eine wiederverwendbare Maske entwickelt, die Viren auf Knopfdruck unschädlich macht.

Maske wechseln war gestern

Einwegmasken müssen nach jedem Tragen gewechselt, Stoffmasken gewaschen werden. Eine bequemere Alternative präsentieren nun die Forschenden um den ZHAW-Chemiker Chahan Yeretzian.

Der Aufbau der neuartigen Maske gleicht einem Sandwich: Zwischen einer Schicht aus leitenden Textilien befindet sich eine isolierende Membran. Und über eine aufladbare Batterie wird eine elektrische Spannung von wenigen Volt angelegt. Der Clou: Kommen die dadurch gebildeten reaktiven Sauerstoffmoleküle in Kontakt mit Viren, werden diese innerhalb von wenigen Minuten direkt zerstört.

Neben der elektrochemischen Inaktivierung der Viren besitzt die Maske ebenfalls eine Filterwirkung sowie eine Beschichtung, die Keime passiv eliminieren, wie Yeretzian erklärte.

So sieht die neue wiederverwendbare Maske aus. (Bild: ZHAW/Hannes Heinzer)

Antivirale Wirkung von 99 Prozent

In Tests mit Viren namens MS2-Bakteriophagen zeigte sich, dass die elektrochemischen Textilien eine antivirale Wirkung von über 99 Prozent zeigen. MS2-Bakteriophagen seien viel resistenter als Coronaviren, sagte der Chemiker. Deshalb gehe man davon aus, dass die Maske auch SARS-CoV-2 zerstören könne. Im Frühjahr dürfte das Produkt, das etwa 25 Franken (ca. 23 Euro) kosten soll, marktreif sein.

Die Maske besitzt ein Zertifikat für die Filterwirkung, das beispielsweise demjenigen des inzwischen allgegenwärtigen, hellblauen Mund-Nasen-Schutzes entspricht. Weil es laut Yeretzian noch keine Zertifikate für antivirale Textilien gibt, werden er und sein Team nun im Rahmen des von Innosuisse geförderten Projekts ein standardisiertes Prüfverfahren entwickeln, das ein Gütesiegel für die Sicherheit und Effizient von solchen Materialien erlaubt.

Ebenfalls planen die Forschenden, ihre Technologie auf andere Anwendungen auszudehnen. Dabei denken sie etwa an Sitzbezüge im öffentlichen Verkehr, Türklinken oder Geldbeutel, die Münzen desinfizieren können.

(apa)

Titelbild: ZHAW/Hannes Heinzer

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1 Kommentar

  1. Also eine mobile Ozondusche. Wie schaut’s mit den Grenzwerten aus? Ozonwerte über 0,3 ppm reizen die Atemwege und die Augenschleimhäute, > 100 ppm ist’s innerhalb weniger Minuten gefährlich giftig.

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