Samstag, April 20, 2024

Medizinstudenten bekommen versprochene Impfung nicht – “Wir werden für dumm verkauft!”

Medizinstudenten bekommen versprochene Impfung nicht

Für einen Hungerlohn von 3,63€ in der Stunde behandeln sie täglich ungetestete Patienten, schieben Nachtschichten und sind dabei derselben hohen Infektionsgefahr wie das restliche Personal ausgesetzt. Trotzdem werden Medizinstudenten im “KPJ” noch nicht gegen Corona geimpft. Den angehenden Ärzten reicht es.

 

Wien, 21. Jänner 2021 | Es brodelt unter jenen Studenten, die sich momentan im sechsten Studienjahr, dem Klinisch-Praktischen-Jahr (KPJ), befinden. Für 3,63€ pro Stunde sind die Jungmediziner an der vordersten Corona-Front mit dabei. Von einem Recht auf Krankenstand oder Urlaubsanspruch können sie, trotz Gesundheitskrise und Ausnahmezustand in den Spitälern, aber nur träumen. Jetzt bringt die Corona-Impfung das Fass zum Überlaufen.

Denn während sich in manchen Gemeinden Österreichs bereits erste Bürgermeister den begehrten Impfstoff unter den Nagel gerissen haben, heißt es für sie: bitte warten.

“Wir werden für dumm verkauft”

Dabei hat man sich vor Weihnachten noch gefreut, dass sich die Universität – in diesem Fall die MedUni Wien – um die Gesundheit ihrer eigenen Studenten sorgt. Am 21. Dezember erhielten alle per Mail einen Link für eine verbindliche Anmeldung zur Corona-Impfung durch das Wiener AKH. Nach vielen COVID-Erkrankungen in den eigenen Reihen und dem immensen Infektionsrisiko ist die Impfbereitschaft unter den KPJ-Studenten dementsprechend hoch – meldeten sich doch in kürzester Zeit 850 Impfwillige dafür an.

Nach dieser Mail vor Weihnachten hatten die Studenten noch Hoffnung auf eine Besserung ihrer Lage.

Nach drei Wochen ohne Information über die Termine dann der Schock. In einer weiteren Mail der MedUni heißt es im groben Wortlaut: Die Studenten hätten die letzte Mail mit der Anmeldung falsch verstanden, es wäre „keine!“ verbindliche Anmeldung zu einer Impfung gewesen.

(Bild: Ausschnitt einer Mail seitens Vizerektorat und Curriculumdirektion)

„Jeder putzt sich die Schuhe ab und sagt, dass sich die MedUni darum kümmern muss. Anstatt dass diese ehrlich zu uns ist, und uns den genauen Sachverhalt erklärt, verkauft sie uns für dumm“,

schildert ein aufgebrachter KPJ-Student ZackZack.

Vergeblich warteten die Betroffenen auf eine Entschuldigung seitens Vizerektorat und Curriculumdirektion, niemand hätte einen Fehler gemacht. So sieht das zumindest die Universität.

Wer ist also zuständig?

Die Universität verfüge in keiner Hinsicht über die rechtliche Kapazität, Impfstoffe zu erhalten oder auszugeben, nur Krankenhäuser (und somit das AKH selbst) können dies tun. Die Zuteilung der Impfdosen würde im ganzen Bundesgebiet über die zuständigen Behörden erfolgen. Auf die aufgebrachten Reaktionen der Studenten und der ÖH hin, hätte es die Universität zumindest zusammengebracht, eine Mail an diverse Lehrkrankenhäuser zu senden, mit der Bitte, dass zumindest sie die Studenten als Mitarbeiter anerkennen und ihnen eine Impfung ermöglichen sollen.

Auf Nachfrage bestätigte zumindest das AKH die Berücksichtigung des Uni-Personals im Impfplan nach Erhalt des anscheinend doch existierenden „Anmelde-Formulars“.

(Screenshot: Facebook)

Nicht so in einem anderen größeren Spital in Wien. Die dortige ärztliche Leitung weigert sich, sie in den Impfplan aufzunehmen und verweist die dort arbeitenden KPJ-Studenten auf das AKH. Dort ist die Anmeldung derzeit aber gar nicht möglich, wie das Posting eines Betroffenen zeigt:

(Screenshot: Facebook)

Auch hier schildert eine betroffene Person das Chaos:

(Screenshot: Facebook)

„Wie immer kennt sich niemand aus“

Ein Problem, das für die betroffenen Studenten kein neues ist. Es würde sich wie immer niemand zuständig fühlen, so auch ein Betroffener, der anonym bleiben möchte:

„Ein einziges Chaos, es kennt sich wie immer keiner aus. Wir machen dieselbe Arbeit wie das restliche klinische Personal und rutschen trotzdem immer durch jedes System irgendwie durch.“

Die Studienvertretung Humanmedizin der ÖH setzt sich in dieser Angelegenheit für die Studenten ein. Sie hat die Mitteilungen aller Betroffenen gesammelt und an das Rektorat weitergeleitet. Dieses hätte sich umgehend mit dem Gesundheitsverbund (ehemals KAV) in Verbindung gesetzt. Aus Kreisen der Jungmediziner hört man aber, dass auch dieser sich nie wirklich der Studenten angenommen hat.

Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Stadt Wien nun eine eigene Impf-Aktion für die KPJ-Studenten plant. Diese soll in den nächsten Wochen stattfinden.

(mst)

Titelbild: APA Picturedesk

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Markus Steurer
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Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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19 Kommentare

  1. Wir sind wieder mal die Besten. EU weit führen wir mit der Impfung von Bürgermeister.
    Eh scho wurscht….

  2. i weiß ja echt no net wie ich mir des kpj leisten soll bei der über-bezahlung 38.5h

  3. Ich lebe in einer Zeit der kollektivneurose. … Während sich die Erde nur noch um die Impfung für alle dreht bei einem Erreger der zu 99,99% für sehr alte Menschen gefährlich sein kann passiert etwas ganz anderes: körperfunktionsapps werden bestand der digitalen Patientenakte, Verordnung verpflichtendes Homeoffice für Unternehmer, ffp2 Maskenpflicht weltweit, etc…. Smart City von Alphabet war da noch “nett” im Vergleich

      • Die Apps für Herz, Regel, Puls, Blutdruck, Fitness, etc werden in D mit der digitalen Patientenakte vernetzt. Spätestens im Feb werden wir das in allen Staaten haben

        • Also bei ELGA hab ich mich abgemeldet (ohne mich vorher angemeldet zu haben…) und falls ich Aufzeichnungen über meine Gesundheit mache dann sowieso grundsätzlich handschriftlich weil irgend einem digitalen Gerät würde ich so etwas niemals anvertrauen…..davon abgesehen nutze ich sowieso keine Apps…..vielleicht sind wir manchmal auch selber schuld wenn wir derartig ausspioniert werden…..? Ärgerlich ist aber dieses digitale Impfregister von dem man sich nicht abmelden kann….

          • Es gab eine Zeit von “selber schuld” wenn man das nutzt. Nun kommt die “neue Normalität” (die Formulierung kommt auch vom Schwab, Kurz hat das aus dessen Texten) lässt niemanden raus kommen. Alles wird digitalisiert und vernetzt. Arbeitsplatz, Abstandhalter, Impfpass, Geld, Tracking, … Und personalisiert.

          • Ja stimmt, die Schlupflöcher dieser Massenüberwachung werden nach und nach geschlossen wird immer schwieriger auch weil man zur Nutzung von digitalen Geräten gezwungen wird…mit Daten und Software kann man viel Geld verdienen……..

      • Lies dich Mal ein in smart City Toronto Alphabet (das sind die suchkeywords)

    • Wahre Worte. Der verstandgetriebene Mensch glaubt doch tatsächlich mittels exzessiver Kontrolle (Körperfunktionsapps, Impfungen, Totalüberwachung…) das Leben kontrollieren zu können um so den Tod zu entrinnen. Dieser Wahnsinn muss wahrscheinlich erst neue absurde Ausprägungen erreichen, damit in Folge tatsächlich eine breite Bewusstwerdung geschehen kann.

  4. Passt ja alles ins Bild. Auch UKH woll(t)en sie schliessen. https://wien.orf.at/stories/3086031/. Die Arbeitgeber sparen sich halbe Milliarde und Unfallkrankenhäuser woll(t)en sie schließen für alle AN. Die AN zahlen aber schon alles mit Lohnnebenkosten. Aber Hauptsache die “eigenen” Medien werden mit zig Millionen finanziert. Die Regierung gehört weg. ÖVP Mitglieder alle vor Gericht. Nur Nasenbohrer und Ahnungslose. Aber das Arbeitslosengeld kürzen. Unfassbar. Ich warte dann noch, das Pensionisten, die den Kurzen und seine Schergen die Stimme gegeben haben, auch die Pension kürzen.

    • Stichwort UKH: Wenn ich als Oberösterreicherin schwerste Brandverletzungen habe muss ich in Wien oder Graz behandelt werden weil unsere entsprechende Abteilung am UKH Linz schon 2016 vom Land geschlossen wurde…..wann der Rest folgt…vielleicht nach Corona….

  5. Tja. Laut Standard sind die Impfdosen in Privatkliniken in Tirol. Also Tirol alles richtig gemacht. Diese Regierung soll sich schleichen

    • So ist es! Auch ich habe davon gehört! Aber nicht nur in Tiroler Privatkliniken – über das ganze Land verstreut! Ich gehe davon aus, dass der allseits “beliebte” Ho auch schon geimpft wurde? Denn “er” hat ja den SchulterSCHLUSS mit dem Bundesmaturanten .. oder so irgendwie oder irgendwas ..

    • Die Tiroler Türkisen schauen auf ihre Bevölkerung …..zumindest auf einen kleinen, sehr kleinen Teil….der viel Geld hat…..

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