Donnerstag, März 28, 2024

Abschiebungsdrama um Tina: Mitschüler im Studiogespräch

Abschiebungsdrama um Tina:

Völlig überraschend soll ihre Mitschülerin Tina mitten im Lockdown nach Georgien abgeschoben werden. Die Schüler des Wiener Gymnasium Stubenbastei wehren sich. Zwei von ihnen waren im Zackzack-Studio zu Gast.

Wien, 27. Jänner 2021 | Es ist eine Nachricht wie aus einem schlechten Traum. Montagabend erfahren die Schüler des Wiener Gymnasiums Stubenbastei, dass ihre zwölfjährige Mitschülerin Tina nach Georgien abgeschoben werden soll. Tina, die in Österreich geboren ist, und wie ihre kleine Schwester ihr Leben hier verbracht hat, soll in ein fremdes Land gebracht werden. 13 Polizisten holten Tina, ihre kleine Schwester und die Mutter der beiden aus ihrer Wohnung und brachten sie ins Abschiebezentrum. Am Donnerstag will die Fremdenpolizei sie mit anderen Familien in einen extra gecharteten Flieger nach Georgien setzen – mitten im Lockdown.

Theo Haas ist Schulsprecher des GRG 1, Felix Kroiss sein Stellvertreter. Die beiden jungen Männer haben eine Mission. Zusammen mit ihren Mitschülern organisieren sie den Widerstand gegen Tinas Abschiebung. Auch Eltern und Lehrer kämpfen gegen etwas, das die ganze Schule als Unrecht empfindet. Für ihn sei Tina Österreicherin, sagt Haas im spontanten Stuidogespräch mit ZackZack. Dass sie in ein fremdes Land gezwungen werde, nur weil sie offiziell eine andere Staatsbürgerschaft hat, sei nicht nachvollziehbar. Kroiss ergänzt: In Georgien müsse Tina “ganz von vorne anfangen”. Sie könne nicht einmal georgisch lesen und schreiben.

Am Mittwochnachmittag verabschiedeten sich die Schülerinnen und Schüler aus dem GRG 1 von ihrer Mitschülerin – vor den Fenstern des Abschiebzentrums. Die Kinder und Jugendlichen brachten Briefe und Geschenke. Sie hoffen, dass es kein Abschied für immer ist.

(tw)

Anmerkung: Wir wollen dem mutigen Widerstand der Schülerinnen und Schüler Gesichter geben. Daher haben wir – frisch getestet und mit Abstand – für das Gespräch die FFP2-Masken kurz abgenommen.

Titelbild: APA Picturedesk

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8 Kommentare

  1. Voll lustig, diese “Empörung”, die hier zur Schau gestellt wird.
    Ab mit diesen Schmarotzern in ihre Heimat – braucht kein Mensch hier.
    Nicht integrierbar, lediglich in der sozialen Hängematte zu Hause.
    Und tschüss.

  2. Das Ganze ist einfach nur noch traurig :-(. Aber Hut ab vor dem Mut ihrer jungen Mitschüler*innen! Von diesem Aufstehen und dieser Zivilcourage können sich viele Erwachsene eine (am besten mehrere) Scheiben abschneiden!

  3. Endlich wieder eine Erfolgsmeldung von Nehammer.System ÖVP funktioniert bestens.

  4. Absolut unverständlich! Ich frag mich, was da in den Köpfen der Menschen vorgeht, die diese Familie in den Flieger setzen will. Ist das so ein Fall von: ” wir gehorchen nur den Befehlen?”
    Wie kann so etwas in Österreich passieren? Schon wieder?

  5. Gut das man den Wien Attentäter nicht nach Nordmazedonien oder Albanien abgeschoben hat, die Schülerin schon. Die ÖVP hat es wirklich drauf.

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