Sonntag, September 8, 2024

Blümels Laptop-Festplatte geschreddert – Hammer-Wende im Schreddergate

Hammer-Wende im Schreddergate

Das Ibiza-Video ausdrucken? Bisher hieß es, es seien in der Causa Schreddergate fünf Druckerfestplatten durch die ÖVP zerstört worden. Doch seit heute weiß man: Es waren zwei Laptops und einer gehörte dem aktuellen Finanzminister Gernot Blümel.

 

Wien, 27. Jänner 2021 | Absoluter Hammer im Ibiza-U-Ausschuss. In einem Auftritt, der an Columbo erinnerte, rekonstruierte Jan Krainer (SPÖ) den Schredderskandal: Nur drei der fünf Festplatten gehörten zu Druckern. Die beiden anderen waren Festplatten von Laptops und eine davon war in Blümels Laptop verbaut.

Die Spur zu Blümels Laptop

Jan Krainer ließ den U-Ausschuss erstaunen: Zunächst legte er dem Schredderman ein Bild vor, das er selbst am Tag des Schredderns aufnahm. Es zeigt die fünf zerstörten Festplatten aus dem Kanzleramt.

Die Rechnung von Kurz-Fotograf alias Walter Meisinger. 3 Festplatten sind ident (Toshiba), die beiden anderen tanzen aus der Reihe.

Auch Melicharek zeigte sich offensichtlich überwältigt, blieb heute aber weiter bei seiner Darstellung: Er habe immer gedacht, Druckerfestplatten zu schreddern und habe das nie hinterfragt. Doch die beiden anderen sind Laptopfestplatten, wie Krainer bewies:

Die beiden anderen Festplatten

Dann zeigte Krainer, in welchem Laptop eine solche Hitachi-Festplatte verbaut ist:

Und wer hatte exakt diesen Laptop? Genau jener Minister, der im U-Ausschuss „glaubte“, gar keinen Laptop gehabt zu haben. Dass Blümel exakt jenes Modell zugeteilt wurde, bestätigte sogar die damalige Kanzlerin Brigitte Bierlein in einer parlamentarischen Anfrage.

Auszug aus einer Anfrage an Kurz zu Blümels Laptop.

Gefunden

Und in der ORF-Pressestunde wurde Gernot Blümel mit diesem Laptop abgelichtet.

Blümel mit seinem Laptop. Screenshot ORF.

Melicharek zeigte sich während der Erörterung von Krainer schweigsam, widersprach allerdings in keinem einzigen Punkt. Nachdem der Schredderman seinen Auftrag bei der Firma Reißwolf ausgeführt hatte, stimmt also zumindest, dass Gernot Blümel danach keinen Laptop mehr hatte – denn seine Festplatte wurde geschreddert.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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