Donnerstag, März 28, 2024

“Aufschrei” der Friseure – Das müssen Sie beim Besuch nun beachten

Das müssen Sie beim Besuch nun beachten

Friseure, Kosmetikerinnen, Fußpfleger, Masseurinnen und andere sogenannte “körpernahe Dienstleister” dürfen am Montag nach wochenlangem Lockdown wieder aufmachen. Der Besuch wird allerdings alles andere als normal. Den neuen Schnitt oder die Maniküre bekommt nur, wer einen negativen Coronatest vorweisen kann, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Zur Identifizierung muss ein Ausweis hergezeigt werden. Die FFP2-Maske muss dennoch aufbleiben. Selbsttests gelten nicht.

Wien, 03. Februar 2021 | “Ob es ein Antigen- oder PCR-Test ist, ist egal. Wichtig ist, dass er von einem Fachpersonal kommt”, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwoch auf APA-Anfrage. Selbsttests, die man im Wohnzimmer macht, seien nicht vorgesehen, weil hier nicht garantiert werden könne, dass sie korrekt durchgeführt werden, hieß es.

“Als Nachweis dient das negative Testergebnis, das eindeutig der Person zuordenbar ist (z.B. ärztliches Zeugnis, Laborbefund, behördliches Testergebnis einer Teststraße, Testbestätigung einer Apotheke)”, informiert das Ministerium auf seiner Website. Friseure und andere Dienstleister müssen künftig auch kontrollieren, ob es sich beim Kunden um den Getesteten handelt, das bedeutet, Kunden müssen sich ausweisen können.

“Aufschrei” der Branche

Wolfgang Eder, Bundesinnungsmeister der Friseure, berichtete von einem “Aufschrei” in seiner Branche. Es sei schwer, wenn Friseure jetzt zu Polizisten gemacht würden, sagte er am Dienstag in Journal-Beiträgen des ORF. Auf der anderen Seite seien die Betriebe auch froh, endlich wieder aufsperren zu dürfen.

Doris Schneider, Innungsmeisterin der Friseure in der Steiermark, hält den verpflichtenden Test vor einem Friseurbesuch für “nicht praktikabel”. “In manchen Regionen, vor allem solche, die weit weg sind von Teststationen, ist das möglicherweise der Todesstoß für Friseure. Seit Bekanntwerden der Regel hagelt es Terminabsagen”, wird Schneider am Mittwoch in der “Kronen Zeitung” zitiert.

Auch Eder räumte im APA-Gespräch Sorgen um zeitgerechte Testmöglichkeiten ein. “Das größte Problem wird sein, ob die Menschen sich zeitgerecht testen können, weil die Teststraßen überbucht sind. Und was ist mit einer älteren Dame, die sich nirgends anmelden kann?”, so Eder. Gerade unter älteren Kundinnen gebe es viele, die sonst wöchentlich zum Waschen und Föhnen zum Friseur gehen. “Die sind ganz schlecht dran, wenn sie sich dann immer testen lassen müssen. Die denken sich vielleicht: ‘Das tu’ ich mir nicht an'”, räumte Eder ein. Tests, die nicht gratis gemacht werden können, würden den Friseurbesuch zudem verteuern. In den Apotheken kostet der Antigen-Schnelltest im Schnitt 25 bis 30 Euro.

Rasche Annerkennung der Selbsttests gewünscht

Eder fordert daher eine rasche Anerkennung von Selbsttests, die die Friseure auch direkt vor Ort anbieten könnten. “Dann wäre eine große Hemmschwelle weg”, sagte der Branchenvertreter.

Ausgenommen von den Tests sind übrigens Kinder unter zehn Jahren sowie Personen, die in den vergangenen sechs Monaten mit dem Coronavirus infiziert waren und mittlerweile genesen sind. Als Nachweis gilt eine ärztliche Bestätigung oder ein Nachweis über neutralisierende Antikörper. Will jemand keine personenbezogenen Daten preisgeben, könne er sich testen lassen, sagte der Datenschutzrechtsexperte der Wiener Rechtsanwaltskanzlei Knyrim Trieb, Gerald Trieb, dazu laut “Standard” (Mittwochausgabe).

Einen Überblick über österreichweite Teststraßen gibt es unter oesterreich-testet.at. Einen Überblick aller Apotheken, die Antigen-Tests anbieten, findet man auf der Homepage der Apothekerkammer unter dem Punkt “Antigen-Schnelltests in den Apotheken”.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

ZackZack unterstützen

Jetzt Mitglied werden!

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

25 Kommentare

  1. Wenn ich mir vorstelle, dass meine Mutter mit über 80 Jahren zuerst beim Frisör vorbeigehen und den Berg hinunter gehen muss, um dann mit dem Bus ein paar Kilometer fahren zu müssen, um sich dann bei einer Institution testen zu lassen, dann wieder mit dem Bus kilometerweit zurückfahren muss, um dann beim Frisör zu landen, dann frage ich mich, ob wirklich alles durchdacht ist. Zugleich kann selbige Person aber mit einer FFP 2 Maske im Lebensmittelhandel einkaufen gehen. Ich schlage vor, diverse Maßnahmen doch noch einmal zu überdenken, ob diese für alle tragbar und zumutbar sind

  2. Es ist faszinierend und skurril! Wenn die Kinder getestet werden gilt dieser Schnelltest, beim Frisör gilt der nicht? Also, ist der Test für Kinder sowieso für die Fisch?! Ich habe meinen Termin bereits wieder abgesagt! Ich lass mich doch nicht gängeln von diesem Bundesmaturanten der, mit seinen Burschis und Mädls für die mieseste Wirtschaften der EU zuständig ist! Und, wieder 0 Konsequenzen?! FFP2 Masken nur in Österreich und Deutschland, sonst nirgendwo in der EU! Hauptsache der Bub bekommt seinen Willen die sautieren Test unter die Leute zu bringen und den Kauf damit zu rechtfertigen

    • Genau. Nicht mitmachen. Dieser Eintrittstest beim Friseur ist nur der Probelauf für das Eintrittsimpfen – was ja abgestritten wird und Edtstadler als “Impf-Zertifikat” bezeichnet und EU weit einfordert…. warum wohl…

  3. Absolut unverständlich, warum man mit einem gültigen negativen Testergebnis dann auch noch als Kunde eine FFP2-Maske zu tragen hat!

    Wenn ich dazu noch erfahre, dass die europäische Seuchenbehörde sich gegen den allgemeinen Einsatz von FFP2-Masken ausspricht, dann fühle ich mich von der Regierung Kurz schon schikaniert!

    Es ist daher nicht verwunderlich, dass immer mehr Menschen in Österreich der Meinung sind „Kurz muss weg!“

  4. Da sieht man mal wieder, dass Glatzköpfe einfach weniger Sorgen haben.

    • Du vergisst die Langhaarigen, ich war in meinem Leben ungefähr 6 mal beim Friseur das letzte mal vor 25 Jahren.

  5. Was ist wenn jetzt meine Friseur-Eltern nur für Ski-Lehrer aufsperren, dann ohne Tests? :thinking:
    Ne mal ernthaft, für was waren meine Leute die letzten Monate zu Hause? Tests und Masken hätte man ja schon vor langer Zeit so machen können.. aber wird den top verdienern natürlich herzlichst wurscht sein… die Regierung sollte mal nen Monat mit Dienstleister-Gehalt durchstehen. (ohne Trinkgeld, wie jetzt ja auch)

  6. Unsere langjährige regulär gewerblich tätige mobile Friseurin verlangt von sich aus, obwohl sie ja de facto und de jure eigentlich als Einzelperson nur zu einem Zweipersonenhaushalt in die Privatsphäre auf Besuch kommt, von sich aus einen Test, weil sie einerseits Angst und auch keinen Durchblick mehr hat. Behauptet sogar, die Wirtschaftskammer hat ihr am Mo Auskunft gegeben (ohne das es noch eine Verordnung gibt) das so Tests auch von ihr zu verlangen wären. Nun ja, die Termine haben wir gleich mal wieder fallen lassen … gibbet ja immer wieder ehemalige Angestellte in Karrenz die ihr Handwerk noch nicht verlernt haben und die den Schwachsinn etwas entspannter sehen …

  7. Wie sieht das bei Besuchen von Maniküren, Pediküre und Friseuren aus welche Wohnungsbesuche machen (wie bei meiner 80 jährigen Mutter) Wird dies dann untersagt? Völlig irre!

    • Ihre 80 jährige Mutter erhält da ja nur Besuch von einer Einzelperson in ihrem privaten Wohnbereich … da könnte sogar noch ihre Bezugsperson anwesend sein … so war es auch die ganze letzte Zeit erlaubt … das wurde nicht abgeschafft und ist daher nach wie vor aufrecht ….

  8. Da gehörte schon einiges noch grundlegender überlegt. Z.B. körpernahen Dienstleistern wie Frisören jene Test gratis zur Verfügung zu stellen, die auch in den Schulen nun verwendet werden. Vielleicht findet sich ja eine Lösung, wie man sich so kurz vor dem Termin vor Ort oder auf der Strasse davor testen kann. Erspart auch die Ausweiskontrolle.

    • Wo denken sie den hin, so eine Lösung wäre ja womöglich sinnvoll…. Außerdem könnte man ja dann die Leute nicht kriminalisieren und überwachen sondern ihnen ein wenig Eigenverantwortung übergeben…..nein das geht auf gar keinen Fall….widerspricht der Law and Order Politik von türkis.

    • Die Akzeptanz, das ein Test notwendig sei, um Normales tun zu dürfen, ist genau das was die Mühle ermöglicht. Von Menschen geht keine Gefahr aus. Wer Menschen ohne negativen Test für potentiell gefährlich hält, unterstützt den ganzen Blödsinn und legitimiert ihn.

      • Darauf läuft es hinaus ! Regulierungen über die Hintertür einzuführen, die durch die Vordertür niemals passen täten.

    • Na ja, dann ist der Test beim Frisör positiv, der Termin kann daher nicht wahrgenommen werden = verdienstentgang! Abgesehen davon sind diese Tests, wie wir ja schon wissen und ein Gericht in Portugal bestätigt hat gar nicht ausglich!

  9. Lachhaft, unsinnig und einfach nur dämlich. Wer soll das alles kontrollieren? Schon jetzt hatten Fußpflegerinnen die ganze Zeit offen, weil “Schmerzpatienten” durften sie behandeln, na und jetzt hat eben die ganze Gemeinde Hühneraugen und eingew. Fußnägel. Einer alleinerziehende Frau die Existenzgrundlage wegzunehmen sieht keiner ein. Die körpernahen DienstleisterInnen werden schwarz arbeiten so siehts aus.

      • In China gab’s für die Feldarbeit das Politbüromitglied, das schön vom Trockkenen aus den schuftenden Bauern Maos Ergüsse vorlas. Ich stell’ mir das so mit den gesammelten Kurzschen Ergüssen vor, der Sobotka liest vor ..

      • Das sowieso! Aber, das sind wir ja schon gewohnt! Schuld ist doch laut kurz seit März 2020 immer wer anderer!

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Polizeiäffäre "Pilnacek"

Denn: ZackZack bist auch DU!