Freitag, März 29, 2024

Österreich mit europaweit schlimmstem Wirtschaftseinbruch – Wirtschaft zerlegt sich

Wirtschaft zerlegt sich

„Österreich ist Europas neues Schlusslicht“, berichtete heute die Tageszeitung „Welt“. Und tatsächlich: Nirgendwo sonst in Europa brach die Wirtschaft im vierten Quartal 2020 so dramatisch ein wie in Österreich.

 

Wien, 03. Februar 2021 | Die Wirtschaft in der Eurozone ist 2020 eingebrochen. Laut Schätzungen des europäischen Statistikamtes “Eurostat” vom Dienstag um 6,8 Prozent und damit so stark wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1996. Im vierten Quartal 2020 verzeichnete Österreich den stärksten Einbruch im gesamten Euroraum.

Herbst-Einbruch in Österreich

Im vierten Quartal 2020 sank das BIP in der EU im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent. Im Euroraum viel der Rückgang um 5,1 Prozent noch stärker aus. Aber in Österreich betrug das Minus gegenüber dem vierten Quartal 2019 sogar überdurchschnittlich hohe 7,8 Prozent. Das war der zweitschlechteste Wert in der gesamten Eurozone, hinter Spanien mit einem Wirtschaftsrückgang von 9,1 Prozent. Italien schnitt mit einem BIP-Einbruch um 6,6 Prozent noch besser ab als Österreich. Wesentlich besser kamen etwa Schweden mit einem Minus von 2,6 Prozent und Deutschland mit minus 3,9 Prozent davon. Quelle: Eurostat Grafik: ZackZack Im Vergleich zum dritten Quartal des Jahres 2020 ist Österreich das Schlusslicht. Nirgendwo in der EU lief die Wirtschaft nach September 2020 schlechter als hier. Während das Wachstum in der EU mit minus 0,4 Prozent fast stagnierte, brach Österreichs Wirtschaft um 4,3 Prozent ein. Das ist mit Abstand der schlechteste Wert der gesamten Eurozone. In Italien, das ebenfalls neue Sperrmaßnahmen im vierten Quartal verhängte, fiel der Einbruch mit 2 Prozent nicht einmal halb so schlimm aus. Dramatisch ist Österreichs Einbruch seit September und beispiellos in ganz Europa. Quelle: Eurostat Grafik: ZackZack

Vorhersage eingetroffen

Das Österreichs Wirtschaft seit Herbst massiv unter Druck ist, berichtete ZackZack bereits Anfang Dezember. Damals prognostizierte die OECD, dass Österreich aktuell den Anschluss an den EU-Durchschnitt verliert. Genau das ist nun eingetroffen. Aber warum stürzt Österreichs Wirtschaft so dramatisch ein? Auch andere Staaten verordneten im Herbst Sperrmaßnahmen, dennoch kam es zum heftigsten Einbruch. Die OECD gab die nun eingetroffene Prognose für Österreich deshalb aus, weil die eingebrochenen privaten Investitionen nicht durch öffentliche Ausgaben aufgefangen wurden, klärte Oxford-Ökonom Lukas Lehner damals gegenüber ZackZack auf. Das Finanzministerium argumentiert dagegen mit dem fehlenden Tourismus, der Österreich zusetzen würde. Das lässt Lehner im Gespräch mit ZackZack aber nicht gelten:

Die OECD hatte Österreichs vergleichsweise schwereren Wirtschaftseinbruch bereits im vergangenen Dezember prognostiziert. Dabei sind die Daten für Jänner noch gar nicht berücksichtigt, wo die Wirtschaft in Österreich besonders hart getroffen wurde. Die Größe von Österreichs Tourismussektor ist für den vergleichsweise schweren Wirtschaftseinbruch nur einer von mehreren Faktoren und als Erklärung ungenügend. Auch das Design der Hilfsmaßnahmen scheint nicht optimal zu wirken.”

Neues Schlusslicht

Pikant: Im Frühling lobte sich Kanzler Sebastian Kurz selbst. Im Mai twitterte er, dass Österreich weit besser dastehen würde als die meisten Euroländer. Dieser Trend ist mittlerweile gänzlich umgedreht. Das Land mit Kanzler Kurz erlebt den schlimmsten Einbruch in ganz Europa. https://twitter.com/sebastiankurz/status/1258091549226930177 Vergleiche mit anderen Ländern macht Kurz mittlerweile nicht mehr. Aber die dramatischen Zahlen schlagen jedenfalls im Ausland Wellen. Das konservative deutsche Nachrichtenmagazin „Welt“ titelte am Mittwoch: „Österreich ist Europas neues Schlusslicht.“ Was die Arbeitslosigkeit betrifft, hält sich Österreich noch im Mittelfeld. Die Arbeitslosenstatistik von Europa: Tschechien liegt auf Platz 1, Spanien sieht sich mit einer dramatischen Arbeitslosigkeit konfrontiert. Österreich liegt hier (noch) passabel. Quelle: Eurostat Grafik: ZackZack

Laut Statistik ist man noch besser als der EU-Durchschnitt. Doch der aktuelle Einbruch könnte sich erst in der Zukunft niederschlagen, vor allem weil Tausende aktuell in Kurzarbeit sind.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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41 Kommentare

  1. War wohl die Kommunikationstechik /-strategie mit der Bevölkerung nicht optimal.
    (Holzmann von der ÖNB hat auch gleich zu Beginn die reinigende Karft der Konkurse betont.)
    Na ja, sie hatte ja auch ganz einen anderen Zweck, die Medien zu kontrollieren. Im ORF ist ihnen auch gut gelungen. ZIB 1 und orf.at ist jetzt unter Kontrolle der ÖVP.

    Dafür werden halt kritische Stimmen selbst aus der Wirtschaft (Kaffee Landtmann) mundtot gemacht.

    Aber was will man von Leuten, die selbst einen FH Titel erschwindeln müssen.

  2. Österreich ist bankrott. So wie Griechenland. An alle Bauern und Beamte, die ÖVP wählen: Wer zahlt eure Gehälter oder Produkte? Wer soll das bezahlen, wenn der Angestellte/Arbeiter kein Geld mehr hat? Wenn der Milchpreis und Schweinefleischpreis in den Keller geht und ihr trotzdem “Eure” ÖVP wählt, dann seid ihr in erster Linie für den Untergang des Wohlstands in Österreich hauptverantwortlich. Es wird einem schlecht mit der ganzen schwarzen Mafia mit ihren “christlichen” Werten. Das ich nicht lache.

    • Nehammer und Konsorten lenken derzeit mit den “harten/dummen” Maßnahmen von ihrer Unfähigkeit ab und stellen den Grünen damit ein Bein. Wenn die sich nicht wehren, sind sie unten durch, wenn sie die Koalition verlassen ebenso. Politische Spielchen in einer Krise. Danke ÖVP-Wähler.

      • .. tja, noch größere Schafe (da viel mehr) als die Regierung sind deren Wähler welche “herzhaft Österreich zerlegen und zerstören”! Ein Österreich welches für jeden etwas geboten hat — na gut, für die “EINEN” immer mehr aber, auch für die “Trottel” wie uns ist immer ein bisserl was übrig geblieben …

        • Ja leider sind diese Zeiten lange vorbei. Schüssel und der Neoliberalismus haben dafür gesorgt.

    • Also die Bauer kümmert das wenig weil die hoffen auf Förderungen weil die wurden von der ÖVP immer verteilt, statt dafür zu sorgen, das die Bauern wieder Selbsterhaltungsfähig sind. Die Beamten und Pensionisten glauben auch da Geld würde auf den Bäumen wachsen…

  3. Das steht in der konservativen Zeitung ‘Die Welt’?
    Die hat noch vor gar nicht langer Zeit Kurz als Retter Europas angepriesen.

    • Eines muss man denen schon lassen, wenn sie mit einer Einschätzung falsch liegen, gestehen die das auch ein ;-). Da gab’s ja auch den “Kurz des Nordens”. Sogar eine Sternschnuppe leuchtet länger …

  4. “Alle Nachbarländer impfen schneller als Österreich”?

    Ja – weil das Schicksal es gut mit uns meint – wir können dadurch zu einem guten Teil die Erfahrungen rundherum in die Behandlung unserer alten Menschen einfließen lassen.

    Übrigens – eine Erfahrung aus dem Theater: Marionetten hängen an mehr oder weniger sichtbaren Fäden und bewegen sich – aber nur solange sie bedient werden ;-(

  5. Daher DRINGEND! Wirksame Medikamente statt riskanter Impfungen!!!

    Dafür schlagen wir folgende Maßnahmen zur Diskussion und Umsetzung vor:

    1. Wir schützen die besonders gefährdeten Personen in Alters- und Pflegeheimen bestmöglich (Vorbild Stadt Tübingen – dort gibt es seit Monaten keine Todesfälle mehr) gegen Infektionen.

    2. Wir empfehlen allen Österreichern die ausreichende Ergänzung der Nahrung mit Vitamin C und D3 etc. sowie Zink.

    3. Wir sorgen für die Ausstattung aller Apotheken mit Ivermectin+3 (der derzeit weltweit wirksamsten Medikamenten-Kombination gegen Covid-19, monatelange bis

    • Habe ich schon in einigen Foren gepostet! Investitionen in Medikamente, welche den Krankheitsverlauf mildern! Biontech hat bei der eu um Geld angesucht …. nix, nada gibt es dafür!
      Warum wohl? Das Virus mutiert, wissen wir ja bereits von der Influenza. Jedes Jahr eine grippeimpfung wird angeboten und die Menschen kaufen und kaufen! Un, womit macht man mehr Geschäft?

  6. jahrzehntelange Erfahrung – sehr preisgünstig möglich) – in Österreich verfügbar als Scabioral mit Doxycyclin, Vitamin D3 und Zink.

    4. Die laufende Überwachung der Qualität dieser Medikamente wird vom Staat sichergestellt.

    5. Menschen mit Infektions-Symtomen lassen von ihren Hausärzten die tatsächliche Krankheit feststellen (wie es die OÖ-Ärztekammer schon im September vorgeschlagen hatte) und werden unverzüglich fachgerecht behandelt.

    6. Die bereits von der Bundesregierung bestellten Impfstoffe (Apotheken können auf eigenes Risiko in den Vertrag eintreten) werden storniert. Der Staat unterstützt das

  7. Impfen nicht mehr, aber alle Freiwilligen können sich auf eigene Kosten und eigenes Risiko impfen lassen.

    7. Alle unnötigen Tests werden unverzüglich eingestellt (die Regierungen haben damit schon genug Geld fahrlässig verpulvert), das Tragen von Gesichtsmasken bleibt auf freiwilliger Basis möglich.

    8. Alle Beschränkungen des öffentlichen Lebens, der Bildung unserer Jugend, des gesamten Wirtschaftslebens etc. werden rasch aufgehoben.

    Der Total-Reset oder was sonst noch alles mit der „Pandemie“ bezweckt werden soll, gehört nicht ins Thema Volksgesundheit.
    Die öffentliche Diskussion darüber ist an anderer Stelle aber ausdrücklich gewünscht!!!

  8. Warum die Arbeitslosenzahlen in Österreich vergleichsweise niedrig sind:

    1. Die Kurzarbeit wird der Arbeitslosigkeit nicht zugerechnet, obwohl über das AMS bezahlt.
    2. Österreich hat einen sehr hohen Anteil an Selbstständigen (weit höher als in D). Diese nun Untätigen fallen nicht in die Arbeitslosenstatistik.
    3. Nebenbeschäftigungen fallen von vornherein nicht in die Statistik (3 kleine = 1 ganze).

    Die Arbeitslosenzahlen haben also keinen Aussagewert in Bezug auf den Wirtschaftseinbruch. Würde man alle diese Beschäftigungen, die faktisch wegfielen, aus dem BIP herausrechnen, käme der Wirtschaftseinbruch in Ö auf ca. 18%. Die Werte wären für die gesamte EU höher und auch in den USA.

    • Ja, Zahlen können manchmal ziemlich trügerisch sein. Jene, die jetzt in Kurzarbeit sind und später arbeitslos werden, haben ein massives Problem, weil die 55% von einem geringeren Wert berechnet werden. All das kommt mit den Insolvenzen im zweiten Halbjahr. Darüber sollte man –so, wie Sie das ansprechen– JETZT (!) nachdenken. Doch da scheint selbst der “große” Professor (!) Kocher an Naivität kaum zu toppen sein …

  9. Wen wundert es? Ein Finanzminister der nicht rechnen kann… ein BK der gar nix kann….usw.
    Ausser Spesen für PR nix gewesen.

  10. Als ich das gelesen habe hab ich mich gleich fuer die Rache bedankt bei meiner Freundin damit die wissen wie es mir geht, aber sogar wenn ich intuitiv weiter poste wollen die Taeter schon wieder die Worte vorgeben, ich denke daher es braucht noch mehr Schaden bis jemand in Oesterereich aufwacht und beginnt mitzudenken (ausser wir aber die wollen das limitieren). Ich kann mir nicht vorstellen, dass Justiz und Medien sich da auskennen.

    • Zwar hoffe ich, dass Sie immer noch deaktiviert sind, aber gerne würde ich wissen, was Sie eigentlich meinen. Schrieben Sie kürzere Sätze, wäre der Inhalt leichter zu verstehen. Freilich, auch die seitenlangen Sätze von Thomas Bernhard kann man lesen und verstehen. Aber der beherrscht(e) halt auch die Grammatik! Abgesehen davon spielt das alles kaum eine Rolle, wenn man eine Botschaft hat! Vgl. “How to write mathematics” von Paul Halmos http://dx.doi.org/10.5169/seals-43857 (Abschnitt 2)

  11. Was heißt schlimmster Wirtschaftseinbruch? Ihr habt die Grafik einfach flsch herum abgebildet! Das ist so was von Fake News, also da mach ma gleich einen neuen Strafbestand dagür .. dagegen … damit … wo is mei Laptop…

  12. we did it again
    AUSTRIA FIRST

    das sind nur die ersten vorboten des kommenden insolvenz-tsunamis. es wird wohl in den nächsten monaten eine ziemliche pleitewelle geben. 2008 war gegen das was jetzt kommt ein lercherschas.

    und wir müssen davon ausgehen, dass unsere regierung dieser krise ebenso hilflos gegenüber stehen wird, wie der gesundheitskrise.

    https://www.hagerhard.at/echt-rot/2021/02/austria-first-again/

  13. Ach ja, mit 7.2. endet die Schonfrist für kreditstundungen und Mietsteigerungen!
    Nehmen wir an, für eine kleiner Lokalität pro Monat kreditrückzahlung 4000 Euro, 8 Monate gestundet, fällig alles mit 8.2. = satte 32.000 Euro auf einen Schlag mit 0 Verdienst! Na, wird das lustig werden?

    Aber keine Sorge „ihr Schuldner „ es gibt 0 Konsequenzen für diese Misswirtschaft der Wirtschaftspartei Diktatur Österreich!

    • Das wird furchtbar. Die Konkurs Verschleppung wird voll einschlagen.
      Stundungen können nicht gezahlt werde …..
      Gute Nacht Österreich

  14. Inzwischen traue ich den Türkisen zu, sogar damit von notweniger Klimarettung ablenken zu wollen

  15. Und, Kurz! Blüml und Co sind immer noch im Amt? Mr. VDB, bitte rauchen sie aus und beenden Sie dieses Desaster ! Ob sie an dieser Entwicklung mitschuldig sind Herr VdB? JA!

    • Na, ja VdB hat diese “Fachleute” nur angelobt nicht eingestellt, das die nix können konnte er ja nicht wissen….

        • Da müsste er aber mal aus der Pension ins Amt zurückkehren und sich ein paar dumme Fragen stellen.

        • Das mit dem “Regierung entlassen” geistert in den Köpfen der Menschen seit der Hofa das beim Präsidentschaftswahlkampf zum Thema gemacht hat. In der Praxis würde das aber heißen Neuwahlen. Also Wahlkampf, Koalitionsverhandlungen, Regierungsbildung und dann müssten sich die Minister erst einarbeiten….würde dann ca. 6 Monate dauern. Kein Verantwortungsbewusster Kapitän würde die gesamte Mannschaft während eines Sturms über Bord werfen. Aber Blüml muss weg…

          • “Einarbeiten” … das ist der bitterste Witz auf der ganzen Seite.

          • Jede Expert*innen-Regierung kann’s nur besser machen. Ohne Einarbeitungszeit. Denn die wäre weniger mit sich selbst beschäftigt …

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