Donnerstag, März 28, 2024

Myanmar – Militär lässt Facebook sperren

Myanmar

Vergangene Woche putschte sich das Militär in Myanmar an die Macht. Aufrufe zum zivilen Ungehorsam in der Bevölkerung kursierten daraufhin auf Facebook – das Militär ordnete nun die vorübergehende Sperre des Online-Netzwerks an.

Wien, 04. Februar 2021 | Die neue Militärführung in Myanmar hat eine vorübergehend Sperre des Online-Netzwerks Facebook angeordnet, über das ihre Gegner nach dem Putsch vom Montag zu zivilem Ungehorsam aufgerufen haben. Örtliche Telekommunikationsanbieter wurden am Mittwoch vom Verkehrsministerium angewiesen, den Zugang zu Facebook bis zum Ende der Woche zu blockieren. Die Plattform trage zur Destabilisierung des Landes bei, hieß es zur Begründung.

Militärputsch vergangene Woche

Das Militär in Myanmar (Burma) hatte sich in der Nacht auf Montag an die Macht geputscht, die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi sowie andere Politiker festgesetzt und einen einjährigen Ausnahmezustand über das südostasiatische Land verhängt. Suu Kyi, die im Volk sehr beliebt ist, soll sich seither im Hausarrest befinden. Die neue Militärführung will die Friedensnobelpreisträgerin wegen Hochverrats anklagen.

Demonstration gegen Militärputsch

In der zweitgrößten Stadt des Landes, Mandalay, kam es unterdessen erstmals seit dem Putsch zu einem Straßenprotest. Etwa 20 Menschen versammelten sich vor der Medizinischen Fakultät von Mandalay, wie ein Video auf Facebook zeigte. Die Demonstranten forderten Suu Kyis und skandierten “Unsere verhafteten Führer, lasst sie jetzt frei, lasst sie jetzt frei”. Auf einem Transparent war zu lesen “Das Volk protestiert gegen den Militärputsch”.

Aufrufe zum zivilen Ungehorsam via Facebook

Seit dem Putsch haben sich Aufrufe zum zivilen Ungehorsam und Videos von Protestaktionen viral über Facebook verbreitet. Die Plattform ist in dem Land mit 54 Millionen Einwohnern weitaus populärer als andere Internetplattformen wie zum Beispiel Twitter. Viele Facebook-Nutzer teilten etwa Videos, in denen sich Bewohner der größten Stadt Yangon während der abendlichen Ausgangssperre aus den Fenstern ihrer Häuser lehnen und mit Pfannen und Töpfen Lärm machen, um gegen die Machtübernahme des Militärs zu protestieren.

(apa/red)

Titelbild: APA Picturedesk

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1 Kommentar

  1. Huhuuuuu! Wo sind die Beiden den nun abgeblieben, die zu sonst absoluT Allem ihren Taglöhnersenf dazu geben ?

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