Donnerstag, März 28, 2024

600 Millionen Strafe für McKinsey – Mitverantwortung für US-Drogenkrise

Mitverantwortung für US-Drogenkrise

Der Beraterriese McKinsey muss 600 Millionen Dollar Strafe zahlen. Er beriet jenen Pharmakonzern, dem eine Hauptschuld an der eskalierten Drogenkrise in den USA zugesprochen wurde.

Wien, 05. Februar 2021 | Etwa alle elf Minuten stirbt ein Mensch in den USA an Opioiden. Dort eskalierte die Drogenkrise in den letzten Jahren. Der Markt wurde mit Fentanyl überschwemmt, günstiger und leichter herzustellen als Heroin, jedoch viel stärker und schwerer zu dosieren. Die Gefahr einer Überdosis ist enorm. Die Folge: Bei Menschen unter 55 Jahren gilt eine Überdosis als die häufigste Todesursache in den USA.

McKinsey sorgte für Vermarktung

Doch Opioid-abhängig werden viele Menschen nicht gleich durch Heroin, sondern durch Schmerzmittel. Diese wurden auch vom Beraterriesen McKinsey vermarktet. Mehr als 40 US-Bundesstaaten klagten McKinsey wegen der Beratung von Purdue Pharma, einen Oxycontin-Hersteller. Am Donnerstag stimmte der Beraterriese einem Vergleich zu: 600 Millionen Dollar aufgrund ihrer Rolle in der Opioid-Vermarktung.

Oxycontin steht im Zentrum der Kritik: Das Schmerzmittel gilt als Brandbeschleuniger der Opioidkrise. Purdue meldete nach einer Strafzahlung von 8 Milliarden Dollar und einem expliziten Schuldspruch 2020 den Konkurs an. Das Unternehmen gestand ein, Druck gemacht zu haben, um Ärzte dazu zu bringen, ihr Schmerzmittel ohne “legitimen medizinischen Grund” zu verschreiben. Dass das Medikament ähnlich wie Opium oder Heroin süchtig macht, verschwieg man dabei.

Drogenkrise völlig außer Kontrolle

Der Konkurs droht McKinsey nicht: 600 Millionen kann sich der Riese wohl leisten. Auch ein Schuldeingeständnis erspart sich der Konzern. McKinsey beriet Purdue in der Vermarktungsstrategie, jedoch habe man zu nichts Illegalem geraten, so der Konzern. Man gestehe keine Schuld ein und übernehme rechtlich keine Verantwortung, hieß es am Donnerstag.

Mit den Lockdowns verschärfte sich die Drogenkrise weiter. Gestiegene Isolation, Existenzängste und ökonomische Probleme treibt die Menschen zu Opioiden. 81.000 Menschen sind 2020 an einer Überdosis in den USA verstorben, dokumentiert die CDC.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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3 Kommentare

  1. Ich habe einmal eine Doku darüber gesehen. Echt schlimm besonders die Situation von schwangeren Frauen die Schmerzmittelabhängig sind. Um die Süchtigen kümmert sich niemand weil an denen kann man kein Geld verdienen.

  2. Das ist die Firma, auf die sich unsere hochbezahlten Manager berufen haben?
    Weg mit Ihnen.
    Mit beiden.

    • Das ist die Firma, die von unserer “Ministerin für alles und mögliche” 2020 engagiert wurde, um die PCR-Testungen im Fremdenverkehr zu organisieren. Nachdem die Ministerin sich aber nicht mehr errinnern konnte (ein bekanntes Leiden), hat diese Firma gratis für Österreich gearbeitet.

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