ÖVP-Absturz
Die aktuelle Umfrage des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse im Auftrag von „Krone“ sorgt für ein Beben. Die ÖVP und Grüne fallen dramatisch ab, die Oppositionsparteien befinden sich im Aufwind. Die beliebteste Regierungsvariante ist nun Rot-Pink-Grün.
Wien, 08. Februar 2021 | Die breite Kritik am Coronamanagement der türkis-grünen Bundesregierung hinterlässt Spuren. Nachdem man im Frühjahr in Umfragen gemeinsam auf bis zu 67 Prozent kam, fallen die Regierungsparteien im Februar 2021 auf den Boden der Umfragerealität. Nur mehr 45 Prozent würden ÖVP oder Grünen laut der neuesten Befragung des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse für die „Kronen Zeitung“ ihre Stimme geben.
ÖVP unter Nationalratswahlergebnis
Besonders die ÖVP trifft es hart. Nachdem Türkis im letzten Jahr zeitweise über 46 Prozent jubelte, liegt die ÖVP mittlerweile unter dem Nationalratswahlergebnis von 2019. Damals kam die türkise Volkspartei auf 37,5 Prozent. Jetzt liegt man bei nur mehr 35 Prozent der Stimmen. Auch die Grünen müssen einen Dämpfer hinnehmen. Nach fast 14 Prozent 2019 kommt der Juniorpartner in der Regierung nur mehr auf zehn Prozent.
Opposition legt stark zu
Zugewinne gibt es für alle Oppositionsparteien. Die SPÖ liegt mit 24 Prozent auf Rang zwei und drei Prozentpunkte über dem Ergebnis der Nationalratswahl 2019. Besonders SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner durfte sich in den vergangenen Wochen über ein großes Plus ihrer Beliebtheitswerte freuen. Im „heute“-Politbarometer liegt sie vor Bundeskanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Rudolf Anschober auf Platz Eins des Vertrauensindexes.
Auch die FPÖ gewinnt stark hinzu. Nach 15 Prozent bei der Nationalratswahl 2019, kommen die Blauen nun auf 18 Prozent Zustimmung. Platz Vier geht an die NEOS, die mit elf Prozent knapp vor den Grünen liegen.
Türkis-Grün unten durch
Auch die Frage nach der Lieblingskoalition der Österreicher ist ein herber Dämpfer für die ÖVP. Türkis-Grün ist nicht mehr die beliebteste Koalitionsvariante. Nur mehr 14 Prozent sehen die aktuelle Regierung als die beste Möglichkeit. Stattdessen entpuppte sich eine Dreierkoalition als die präferierte Variante: Rot-Pink-Grün. 17 Prozent der Österreicher würden sich diese Koalition wünschen. Aktuell käme SPÖ-NEOS-Grün auf 45 Prozent, bis zur nächsten Wahl müssten diese drei Parteien zusammen somit fünf Prozent noch dazugewinnen.
(bf)
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