Mittwoch, März 26, 2025

Seilbahnkaiser untergräbt eigene Bundesregierung mit “Rülpser-Sager”- Hörl mal, wer da rülpst

Hörl mal, wer da rülpst

Nun hat auch ÖVP-Seilbahnkaiser Franz Hörl im Clinch zwischen Bundesregierung und Tirol lautstark einen rausgelassen – im wahrsten Sinne des Wortes. Hörls Aussagen sorgen allerdings bei vielen für Magenaufstoßen. Auf das Beherbergungsverbot hat Hörl auch vergessen.

Wien, 09. Februar 2021 | In der ORF-Sendung „Tirol heute“ durfte sich nun auch der Tiroler Wirtschaftsbundobmann und ÖVP-Nationalratsabgeordnete Franz Hörl an den Streitigkeiten zwischen dem Land Tirol und der Bundesregierung über schärfere Maßnahmen beteiligen. Dabei schoss er scharf gegen die türkis-grüne Regierung, bestehend aus Hörls Partei ÖVP und den Grünen. Grund: die rechtlich nicht bindende Reisewarnung für Tirol.

“Rülpser aus Wien”

Den Begriff Reisewarnung, an dem sich der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ebenfalls ÖVP) besonders stört, sei für Hörl nicht von Bedeutung. Es sei nicht so entscheidend, wenn “Wien einen Rülpser tut”. Für Hörl viel entscheidender: Reisewarnungen aus den Hauptmärken, „die Deutschen und die Holländer“.

Vergisst auf Beherbergungsverbot

Eine kuriose Aussage Hörls, schließlich sollte touristische Beherbergung in Österreich derzeit ausgesetzt sein. Fälle von Umgehungen von Hotels findet man jedoch en masse.

Dabei informiert das Tourismusministerium von ÖVP-Ministerin Elisabeth Köstinger selbst auf deren Homepage: „Gastronomie, Hotellerie und der weitere Tourismus werden im Februar weiter geschlossen bleiben – eine Evaluierung und neue Details kommen Mitte Februar.“

Das gilt auch für den derzeitigen Lockdown Light – eigentlich. Pikant: Die Hörl-„Rülpser“-Aussage schaffte es nicht in die reichweitenstärkste Nachrichtensendung ZIB 1, es wurde lediglich ein kürzeres Statement Hörls aus der Sendung „Tirol heute“ übernommen.

Deutschland:”Aus unserer Sicht unverantwortlich”

Der „Hauptmarkt“ Deutschland ist über Tirols Verhalten derweil überhaupt nicht erfreut. “Das, was Österreich macht, ist aus unserer Sicht unverantwortlich”, sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume am Dienstag in der Sendung “Frühstart” von RTL und n-tv. Für Sorgenfalten in Deutschland sorgt die starke Ausbreitung von Virus-Mutanten aus Großbritannien und Südafrika, vor allem in dem direkt an Bayern angrenzenden Tirol (mit eigenem Subtyp).

“Wir werden nicht zulassen, dass sich diese Welle über die Grenze zu uns nach Deutschland breit macht”, sagte Blume dazu. “Deswegen ist es gut und wichtig, dass auch die Grenzkontrollen jetzt wieder intensiviert werden.” Darüber hinaus müssteb aber “auch Grenzschließungen eine Möglichkeit sein”, wenn auch nur als “Ultima Ratio”.

Zuvor hatte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine Schließung der Grenzen zwischen seinem Bundesland und Tirol ins Gespräch gebracht. Auch er verwies im “Münchner Merkur” vom Dienstag auf bereits erfolgte Verschärfungen bei Grenzkontrollen und Schleierfahndung. “Sollte die Gefahr wachsen, dürfen auch Grenzschließungen zu Tirol kein Tabu sein”, so Söder. Neben Tirol grenzen drei weitere österreichische Bundesländer (Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich) an Bayern und damit Deutschland.

(bf/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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