Freitag, März 29, 2024

Mutationen, zu frühe Lockerungen: Epidemiologen rechnen mit dritter Welle “Anfang März”

Mutationen, zu frühe Lockerungen

Kommen die Lockerungen zu früh? Viele Epidemiologen rechnen angesichts der aktuellen Situation in Österreich bereits mit einer dritten Welle innerhalb weniger Wochen. Aber dem nicht genug: Auch die südafrikanische Corona-Variante breitet sich immer mehr aus, knapp ein Jahr nach Ischgl blickt ganz Europa wieder besorgt nach Tirol.

Wien 10. Februar 2021 | Dass Föderalismus in der Bekämpfung einer Pandemie nicht besonders hilfreich ist, weiß man allerspätestens seit diesem Jahr. Während die Fälle der südafrikanische Variante B.1.351 vor allem im Tiroler Bezirk Schwaz in den letzten Wochen immer häufiger wurden, diskutierten Bund und Land lieber über „Tirol-Bashing“ und Zweitwohnsitze in Skigebieten – anstatt Seilbahnen komplett zu schließen und einzelne Bezirke zu isolieren.

“Vergeuden unsere Zeit”

Bis heute ist das, entgegen der Meinungen vieler Virologen und Epidemiologen, nicht passiert. Bereits letzte Woche forderte die Virologin Dorothee von Laer von der Medizischen Universität in Innsbruck, Teile Tirols unter Quarantäne zu stellen. Erst am Freitag wird Tirol für zehn Tage abgeschottet, für eine Ausreise aus dem Bundesland benötigt man dann einen negativen Corona-Test. Viel zu spät, wie der Epidemiologe Gerald Gartlehner Dienstagabend im ORF-Report meint:

„Österreich hat schon einiges an Zeit vergeudet, weil wir ja schon länger wissen, dass Tirol zu einem Hotspot der südafrikanischen Variante geworden ist.“

Man würde nach wie vor die Zeit vergeuden, da die am Freitag in Kraft tretenden Maßnahmen, die lediglich ein Raustesten aus Tirol vorsehen, für eine wirksame Bekämpfung der Ausbreitung nicht ausreichen würden:

„Man müsste eine regionale Quarantäne über jene Bezirke verhängen, die ein erhöhtes Auftreten der südafrikanischen Variante haben. Mit regelmäßigen, vielleicht auch verpflichtenden Massentests.“

Der Impfstoff von AstraZeneca würde zudem gegen die neue Mutation aus Südafrika nicht ausreichend Wirkung zeigen; ein Grund mehr, eine breitflächige Ausbreitung zu verhindern.

“Es gibt null Argumente für Lockerungen”

Das wäre jedoch nicht die einzige Baustelle, mit der Österreich derzeit zu kämpfen hätte. Denn während die eine Variante bis jetzt nur in Teilen Tirols und kürzlich auch in der Steiermark aufgetreten ist, ist die britische Mutation B 117 bereits richtig auf dem Vormarsch. Im Osten Österreichs gehen bereits 30 bis 40 Prozent aller Neuinfektionen auf die britische Variante zurück, hinzu kommen die seit Montag wirksamen Lockerungen.

Für Gartlehner, aber auch für den Virologen Andreas Bergthaler, der am Dienstag in der ZIB2 zu Gast war, stellt sich bei einer dritten Welle daher nich die Frage, ob sie kommt, sondern wann:

„Alle epidemiologischen Modelle zeigen das Gleiche, nämlich einen starken Anstieg des Infektionsgeschehens… pessimistische Experten sagen, dass es bereits Ende Februar soweit sein wird, die Optimistischeren sagen die erste oder zweite Märzwoche voraus.“

so Gartlehner.

Auch Bergthaler sieht die Lockerungen der Regierung kritisch:

„Aus rein virologisch-epidemiologischer Sicht gibt es null Argumente dafür. Die Zahlen bewegen sich seitwärts. Gleichzeitig steigt die Anzahl der Varianten in der Gesamtmenge.“

Beide Experten sind sich einig: Der von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) angesetzte Grenzwert von einer Tagesinzidenz von 200 wird schon in den nächsten Wochen erreicht werden, die Folge wäre ein weiterer harter Lockdown.

RKI-Präsident gibt Skifahrern die Schuld

Kritik an der aktuellen Situation kommt derweil auch aus dem Ausland. Der Präsident des deutschen Robert-Koch-Institus, Lothar Wieler, führte am Freitag in der Bundespressekonferenz die Ausbreitung der neuen Variante auf das Skifahren zurück:

„Das hätte vermieden werden können, wenn nicht Tausende Skifahren gegangen wären.“

Auch deutsche Medien erinnern sich angesichts der Zustände in Tirol an die Ereignisse vom letzten Jahr zurück.

Von einem „Ischgl 2.0“ im Bezirk Schwaz spricht mittlerweile auch US-Epidemiologe Eric Feigl-Ding, führender Repräsentant des US-Wissenschafterverbandes. Er bezeichnet Tirol als das „neue Florida“ und warnt ebenso vor der geringen Wirkung des AstraZeneca-Impfstoffs bei der südafrikanischen Variante.

Den Grund für sein Interesse und seine Kenntnisse über Österreich erklärt Feigl-Ding auf Twitter:

“Keine neun Stunden nach dem Tweet werde ich von rechten Politikern schon ‘Tirol-Basher’ genannt. Aber mein Interesse ist nicht unbegründet – meine Frau ist in Österreich geboren und ich war schon dutzende Male in Tirol und kenne die wunderschöne Gegend. Aber die Covid19-Pandemie-Krise?!”

(mst)

Titelbild: APA Picturedesk

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Markus Steurer
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Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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35 Kommentare

  1. Ein offizielles Angebot an Peter Pilz:

    Schreiben Sie die volle Wahrheit über alle verfügbaren Covid-19-Recherchen und ich stelle sofort einen namhaften jährlichen Beitrag für ein dauerhaftes Zackzack-Crowdfunding-Projekt zur Verfügung.

    Sehr wahrscheinlich würden sich viele Gleichgesinnte finden.
    Ich persönlich verspreche, daß ich nur aussteigen würde, wenn mehrmals faktische Mängel in Ihren Berichten nachweisbar wären!

    • Ich denke nicht, dass sich Peter Pilz von ihnen kaufen lässt. Er schreibt in seiner Zeitung was er für richtig hält und nicht das was sie für richtig halten und das ist gut so.

  2. Die Wurzel des Übels ist die Testerei mit Tests, die überhaupt nichts über das Vorhandensein der Krankheit Covid 19 aussagen.
    Es ist wie wenn ein Schwangerschsftstest “ein Bisschen schwanger” feststellt.

    Mit den Massen-Screenings, Schul-Testungen und Testungen für Friseurbesuch und weiß nicht was, wird die Zahl der Testpositiven, inklusive Falsch-Positiven, in Hinkunft wahrscheinlich stark ansteigen und den Menschen als “positive Corona-Fälle” verkauft werden. Somit kann die Lockdown-Politik bis zum Sankt-Nimmerleinstag fortgeführt werden.

    Dieser Test-Wahnsinn gehört sofort abgestellt!

    • 100% Zustimmung – die Regierungen testen sich die Zahlen, wie sie’s brauchen.
      Wenn das nicht reicht, setzt man die Inzidenz noch tiefer – Merkel fordert ab heute 35 statt 50!
      Und später kommt es umgekehrt: wenn ein größerer Teil der Menschen die nixnutzigen Impfungen bekommen hat, fährt man die Tests zurück oder verringert die ct- Werte.

      Wenn Ihr weiterschlaft, sind wir für alle Zeit verkauft ;-(

      • Merkel ist wirklich übel.
        Und Anschober folgt ihr blind.
        Eine Katastrophe.

    • Somit ein bischen Eltern werden und sagen wir mal einige Wochen jährlich Nachwuchs haben ist aber auch ganz schön oder?

    • Bin ich auch dafür, wer nicht testet findet keine positiven Fälle. Wir können dann alles aufmachen bis die Spitäler übergehen das Personal zusammenbricht und die Leute keine Med. Versorgung mehr haben.

  3. Was ist mit den Kollateralschäden, die durch Lockdowns entstehen? Obligatorische Abriegelungen führen zum Tod unzähliger Menschen durch abgesagte/verzögerte medizinische Operationen, Selbstmorde, Drogenüberdosen, Einsamkeit und Isolation in Pflegeheimen und mehr. Keiner dieser Todesfälle würde ohne Lockdowns passieren. Die Regierung benachteiligt eine Gruppe von Menschen, mit dem Ziel, eine andere zu retten. Zumindest wird das behauptet.
    https://tkp.at/2021/02/08/die-fehlenden-moralischen-standards-der-corona-massnahmen/

    • Also das “unzählige” Menschen sterben wegen abgesagter OPs ist Unsinn. Haben sie schon mal überlegt warum OPs abgesagt werden? Weil wegen Corona die Krankenhäuser ausgelastet sind. Wenn sie einen Autounfall haben hätten sie doch auch gerne ein Bett in einem Krankenhaus nicht wahr. Wir können alles aufmachen, keine Maßnahmen mehr setzen und niemanden impfen und sehen was dann passiert. Ich weis nicht haben sie eine Vorstellung was dann passiert?

      • 1. stimmt das mit der Auslastung max. teilweise – Verlegungen wären möglich – wir holen Patienten aus Portugal
        2. Behandlungen mit Ivermectin+3 können i.d.m.F. vom Hausarzt ohne Spitalsaufenthalt durchgeführt werden.
        3. Natürlich haben viele Kranke jetzt Angst vor Ansteckung und gehen überhaupt nicht zum Arzt oder ins Krankenhaus.

        • Wir holen einige wenige Patienten aus Portugal. Das sind Intensivpatienten. Wo wollen sie wen hin verlegen. Viele Krankenhäuser haben einen Schwerpunkt d.h. z.B. für Schlaganfallpatienten, schwierige chirurgische Eingriffe usw. nicht alles ist an allen Krankenhäusern möglich. Zu Ivermecitin gibt es keinerlei Studien bzw. Pubikationen d.h. für die Behandlung von Corona ist das Med. weder zugelassen noch empfohlen. Das heißt ein Arzt würde sich strafbar machen wenn er einem Patienten so etwas verschreibt, das ist ein Kunstfehler! Angst vor Ansteckung ist durchaus begründet bei chronisch Kranken.

          • Ich weiß, daß Sie nicht recherchieren können!
            Mein Arzt hat es mir verschrieben – sogar ohne eine Krankheit vortäuschen zu müssen – in Österreich ist es als Scabioral 4x 3mg verfügbar und sauteuer (CH 150 x billiger).
            Ivermectin finden Sie bei Prof. Dr. Pierre Kory, Wiconsin USA (mit Quellen und Studien), The Hindus 14.9.20, Prof. Borody Sydney, tkp-Wordpress – Dr. Peter F. Mayer, …

  4. Unlängst hat Gerald Gartlehner im Radio behauptet, dass der renommierte John Ioannidis, Professor für Epidemiologie und biomedizinische Statistik an der Universität Stanford, bei seiner Statistik, wonach die Lockdowns nichts gebracht hätte, schwere Fehler gemacht und Äpfel mit Birnen verglichen hätte. Ein Beispiel dafür blieb er allerdings schuldig. Er wurde auch nicht danach gefragt: Typisch Staatsrundfunk eben.

    • Ja, es ist einfach nur ein Witz – die anerkanntesten Fachleute werden abqualifiziert und nicht gehört.
      Dafür wollen uns Pharma-Lobbyisten getarnt als Spezialisten die Welt jeden Tag neu erklären.
      SPEZIELL die MSM forcieren und unterstützen das!!!

  5. Wie hat sich Martin Sprenger geäußert, als er die Beratungskommission verlassen hat? Man hat die Angstspirale (100 000 Tote) so hinaufgetrieben, dass man jetzt nicht mehr weiß, wie man wieder herunterkommen soll. Zwei weitere haben diese Kommission bereits verlassen. Jetzt dürfen sich immer mehr die Virologin Dorothee von Laer und der Epidemiologe Gerald Gartlehner wichtig machen.

    • Es entsteht der Eindruck, dass niemand aus dieser Situation rauskommen darf. Das Problem darf nicht gelöst, es muss behalten werden.
      So kann es wirklich nicht weiter gehen.

  6. Schade dass sich zackzack dieser allgemeinen Hysterie so hingibt.
    Das wird uns sicher nicht weiterbringen.

    Das Virus wird noch ein bisschen paar mal mutieren….

    • Dafür gibts aber dann Geld. Zackzack hat ja vor einen oder zwei Tagen darüber berichtet. Wer wie viele Millionen erhaltet hat…..

      • Gut zu wissen!
        Liebes “Volk”!
        Bitte ich bin für Steuersenkung, mehr Lohn für alle, billige Nationaldrogen (Fusel, Tschick) überall zum Biligspreis, Gratis”volks”wagen (so schöne wie früher) und das Recht seinen Nächsten überall zu lieben wo man gerade darauf Lust hat.
        Meine Spendenannahmenummer äh … Kontonummer lautet:
        0815 8888 1234 8888 7007

        Und bei der nächsten Wahl wählz mich!
        Eure Jennifer-Jaqueline Haushartinger-Dickinger
        Consultant für zeitgemäße türkisige Volksvermittlung

      • Zackzack wird sicher auch bald ein Angebot erhalten oder hat es schon.

        Vielleicht ist Peter Pilz klug genug, um es abzulehnen! Deswegen wäre die Crowdfunding-Idee die dauerhafte Alternative – Kriminelle zahlen nur solange, wie es Erfolg verspricht oder das Ziel erreicht ist.
        Ich will Medien, die das berichten was ist oder war, die Meinungen von Journalisten, Politikern, anderen bekannten Personen und Lesern aus verschiedenen Bevölkerungskreisen zur offenen Diskussion anbieten, die ein Teil der 4. Macht im Staat sein können.
        Die Demokratie braucht solche Medien!

  7. Die Mutationsagenda wird auf allen Kanälen getrommelt. “Zahlen bewegen sich seitwärts” – dümmer gehts nimmer, was soll denn das für eine Wortspende sein? Entscheidend sind die Erkrankungen, Hospitalisierungen und Todesfälle. Hier gibt es keine Hinweise auf erhöhte Gefährlichkeit, keine! Das Argument für die Lockerung ist, dass Lockdowns nichts bringen. Alles andere ist eine reine Behauptung, nicht durch Fakten oder Zahlen untermauert. Die Menschen in den Altersheimen bezahlen bitter für die verfehlte Strategie.

      • Der C 19 Virus ist ja überhaupt noch nicht isoliert….bis heute nicht!

    • Noch dazu bezahlen sie “nur für die Panik”! Sie müssten auch mit Infektionen nicht sterben – die Medikamente wirken bei allen Menschen.
      Wir müssen einfach alles tun, um diese Schweinerei zu beenden!

  8. Das der Lockdown ewig weitergehen soll dürft sich schön langsam rumsprechen.

  9. wichtig sind die spender, nicht die gesundheit der ösis und europäer, gell, bastilein, bist halt doch kein mutiger mensch entgegen deiner eigenwahrnehmung.

      • Doch, aber nicht im Sinne von “es soll uns besser gehen”, sondern im Sinne von “Koste es euch was wir wollen”.

        • Dieser Spruch ist annähernd genial !

          Nur versuchen sie es so zu steuern, das wir möglichst lebenslang maximal viele Pharmaprodukte kaufen.

          Also drücken Sie auch den jungen Leuten laufend Impfungen hinein (die sie gar nicht bräuchten), ruinieren ihnen das natürliche Immunsystem und haben damit ihre Dauerkunden ;-(

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