Ausgesuchte „einheimische Kollegen“ hakten auch diesmal nicht nach. Am nächsten Tag lag den Redaktionen die Anordnung zur Durchsuchung der Blümel-Wohnungen vor. Die WKStA hatte darin und in einem „Amtsvermerk über die weiteren Erkenntnisse aus der Datenauswertung im Zusammenhang mit Funktionären der ÖVP“ erstmals die Spuren, die über Blümel zu Kurz führten, aufgelistet. In einem Aktenvermerk hatten die Staatsanwälte die mögliche Verwechslung der beiden „Kurz“ selbst erörtert und erklärt, warum trotz dieser Unklarheit das Beweismaterial eindeutig war.
Aber die eigene Ente war in den Chefredaktionen schon wieder vergessen, weil die nächste Aufgabe wartete: der atemlose Bericht über die „Gegenoffensive“ der ÖVP. Sie bestand aus einer „Ehrenerklärung“ des Finanzministers und aus einem frontalen Angriff auf alle, die nicht entenempfänglich waren, von der WKStA bis zu Posterinnen auf Twitter. Aber Blümel ging einen Schritt weiter und drohte allen, die behaupten, die ÖVP habe von Novomatic Geld erhalten, mit Klage.
Wenn Blümel seine Drohung ernst meint, steht der erste Beklagte bereits fest: HC Strache. Wir wissen heute, dass Strache in Ibiza nichts als die Wahrheit gesagt hat. Ab Minute 55 des Videos klingt sie so: